Viele junge Eltern geraten unter Stress: Anderer Leute Babys schlafen offenbar durch, sind stets brav und pflegeleicht, schreien niemals – Wunderkinder? Super-Eltern? Irrtum. Alle Babys müssen erst einmal schlafen lernen. Zunächst haben sie alle nach spätestens drei bis vier Stunden Hunger, der sie folgerichtig aufweckt. So lange alle Familienmitglieder dennoch genügend Schlaf bekommen und zufrieden sind, ist alles im grünen Bereich.
Manche Kinder schlafen schlecht ein, weil die Anzeichen von Übermüdung übergangen werden, weil Schlafrituale fehlen oder der Tagesablauf Veränderungen oder Turbulenzen mit sich gebracht hat. Künstliches „Müde machen“ durch aufregende Spiele oder Kitzeln sind eher kontraproduktiv. Auch die Umgebung wirkt sich auf den Schlaf des Kindes aus. Für einen ruhigen Schlaf sollte das Kinderzimmer entsprechend eingerichtet sein.
Jedes Baby kann Schlafen lernen. Dabei gibt es verschiedene Methoden. Nicht jede davon eignet sich auch für jedes Kind. Wichtig ist, dass junge Eltern sich damit jeweils wohl fühlen, und dass die Bedürfnisse des Kleinkindes berücksichtigt werden. In den Schlafphasen sollte das Baby sich so sicher und beschützt fühlen, dass es, falls es doch aufwacht, gar nicht erst unruhig wird, sondern von alleine wieder einschläft. Wichtig ist es für Eltern, dass sie erkennen lernen, wann ihr Kind müde ist und gleich einschlafen wird, oder ob es noch eine Phase der Zuwendung und Beruhigung benötigt. Die Vorboten des Einschlafens wandeln sich mit den Monaten. Verschiedene Einschlafrituale und Beruhigungstechniken helfen, vor allem, wenn ein Kind übermüdet oder sehr unruhig ist: eine Spieluhr, ein Lied, Streicheln, Schaukeln, Handauflegen, oder leises Sprechen.
Die Methode des kontrollierten modifizierten Tröstens empfiehlt, das Kinderzimmer zu verlassen, wenn das Kind zu erkennen gibt, dass es gleich einschlafen wird, aber auch dann, wenn eine mehrere Minuten lang angewendete Beruhigungstaktik keinen Erfolg bringt. Die Intervalle des Alleinlassens sollten dem Alter des Babys angemessen sein, sie dürfen keinesfalls Verlassenheitsängste auslösen, die auch sehr kleine Knirpse empfinden.
Wichtig dabei ist es immer, ruhig zu bleiben. Wenn Schmerzen, Unbehagen, eine volle Windel oder ein leeres Bäuchlein als Ursache ausscheiden, wird sich jedes Baby früher oder später beruhigen und einschlafen.
aktualisiert am 09.06.2015