Quinoa, Amaranth, Goji-Beeren, Gelbwurz, Schwarzkümmelöl, Chia-Samen, Bockshornklee, Weizengras, um nur einige der neuen „Superfoods“ zu nennen, blicken als Nahrungs- und Heilmittel meist auf eine lange Tradition zurück. Aktuell werden sie neu entdeckt. Sie sind in Bio-Supermärkten, Apotheken, Reformhäusern und Online-Shops erhältlich. Zahllose Bücher beschäftigen sich mit ihren speziellen gesundheitsförderlichen Eigenschaften und mit Rezepten zur Zubereitung.
Die neu entdeckten „Superfoods“ Quinoa, Amaranth und Chia aus Mittel- und Südamerika beispielsweise haben einen extrem niedrigen glykämischen Index, sind glutenfrei und liefern hochwertiges Eiweiß. Damit bereichern sie den Speisezettel von Personen mit Getreideunverträglichkeit oder Diabetes, helfen beim Abnehmen und ergänzen die Diät von Vegetariern und Veganern. Goji-Beeren, Chia-Samen, Bockshornklee oder Schwarzkümmel sind seit Jahrtausenden in ihren Herkunftsländern als überaus vielseitige Stärkungs-, Haus- und Heilmittel bekannt. Wissenschaftler taten dies lange als Humbug ab. Buchstäblich Hunderte von Studien beweisen jedoch Stück für Stück das Gegenteil. Einige Inhaltsstoffe wirken tatsächlich verblüffend – nur wie und warum, das muss erst noch entschlüsselt werden.
Häufig entscheidet nicht ein isolierter Vitalstoff über die Wirkung, sondern die einzigartige Kombination mit anderen Substanzen in Beeren, Öl oder Samen. Goji-Beeren und Schwarzkümmelöl werden sogar begleitend bei Chemotherapien eingesetzt, weil sie die Nebenwirkungen der Medikamente herabsetzen, ohne deren Wirkung zu beeinträchtigen. In den 1990iger Jahren bewies der Münchner Immunologe Dr. Peter Schleicher, dass die Einnahme von Schwarzkümmelöl Allergie-Symptome lindert oder gar vollständig verschwinden lässt: Zahllose Heuschnupfen- oder Asthma-Patienten profitierten seither von seinen Beobachtungen.
Genau wie fertige Nahrungsergänzungsmittel kompensieren auch die „natürlichen“ Superfoods keine durchgängig ungesunde Lebensweise. Sie sind keine Wunderheilmittel und wer sich ernsthaft krank fühlt, gehört definitiv in die Hände eines guten Mediziners oder Heilpraktikers. Der „Hype“ um Schwarzkümmelöl, Goji-Beeren & Co hat zudem seine Schattenseiten. Wird ein Produkt kräftig beworben, steigt die Nachfrage. In einigen Herkunftsländern wird dann häufig ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit und Qualität produziert. Die Folge: Die versprochene Wirkung bleibt aus, dafür treten Magenbeschwerden oder andere unangenehme Begleiterscheinungen auf.
Original Goji Beeren etwa schmecken etwas eigen, säuerlich-frisch, aber grundsätzlich lecker. Von weltweit über 80 Sorten der „Wolfsbeere“ verfügen jedoch nur drei Varianten über die einzigartige Wirkstoffkombination, die den Wert der Goji-Beere ausmachen: Lycium Barbarum L., Lycium chinense Miller und Lycium ferocissimum Miers. Viele Unterarten dagegen schmecken bitter und enthalten nur Bruchteile der entscheidenden Vitalstoffe.
Schwarzkümmelöl, chemisch destilliert und mit billigeren Ölen gestreckt, enthält Terpene, die leicht toxisch wirken und Magenbeschwerden hervorrufen. Auch Agrar-Chemie kann Rückstände hinterlassen. Reines ägyptisches Schwarzkümmelöl aus biologischem Anbau dagegen ist frei von Rückständen, normalerweise ohne Nebenwirkungen verwendbar und für Mensch und Tier gut verträglich.
Schwarzkümmel, Goji-Beeren, Weizengras und viele andere „Superfoods“ werden mittlerweile auch in Mitteleuropa in ökologischen Betrieben erzeugt: Entsprechend deklarierte Produkte sind unbedenklich.
Quinoa, Chia-Samen, Amaranth, die europäischen Klassiker wie Bockshornkleesamen, Weizengras- oder Haferkrautsaft oder die Exoten Goji-Beeren, Schwarzkümmelöl, Safran, Arganöl, Gelbwurz weisen tatsächlich erstaunliche Vitalstoffprofile auf, die bei richtiger Anwendung auch die gewünschte Wirkung zeigen. Voraussetzung dafür sind gründliche Information und die Bereitschaft, beim Einkauf für reine Produkte in Bio-Qualität etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
aktualisiert am 01.04.2020