Auführliche Legende der Behandlungsqualität
* = 0 bis 1.5%
Kennzahl: 2006/12n1-CHOL/44927
Kommentar: Eine Reintervention ist ein erneuter operativer oder interventioneller Eingriff nach einer Operation wegen postoperativ aufgetretenen Komplikationen. Hierfür gibt es mehrere Gründe, wobei die Rate an Reinterventionen Informationen über die Häufigkeit schwerwiegender Frühkomplikationen liefert. Bei der Bewertung der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass die Indikation zur offenen Operation primär bei vorhersehbar schwierigeren Operationsbedingungen gestellt wird und für dieses Verfahren daher höhere Raten als für das laparoskopische Operationsverfahren zu erwarten sind.
* = 100 bis 100%
Kennzahl: 2006/12n1-CHOL/44800
Kommentar: Die routinemäßige Erhebung eines histologischen Befundes erlaubt zum einen eine Überprüfung der Qualität der klinischen und apparativen Diagnostik. Zum anderen ist nur durch eine histologische Untersuchung die Diagnose oder der Ausschluss einer malignen Grunderkrankung möglich. Eine bösartige Veränderung der Gallenblase kann bei großen Gallensteinen, großen Polypen oder einer sogenannten Porzellangallenblase vermehrt auftreten.
* = 100 bis 100%
Kennzahl: 2006/12n1-CHOL/44783
Kommentar: Ursache einer extrahepatischen Cholestase ist der Verschluss der großen Gallenwege durch Gallengangsteine (Choledocholithiasis), durch Zysten oder Parasiten, durch Gallenwegsstrikturen oder einen Tumor. Da sich die therapeutischen Konsequenzen erheblich unterscheiden, ist eine differenzierte präoperative Diagnostik erforderlich.
Kennzahl: 2006/16n1-GEBH/68383
Kommentar: Ein Notfallkaiserschnitt ist eine Schnittentbindung, die im Rahmen einer mütterlichen oder kindlichen Notlage vorgenommen wird. Eine Notsectio liegt dann vor, wenn bei einer vitalen Indikation für Mutter und/oder Kind die Indikationsstellung unmittelbar und ohne Verzögerung in die Operation übergeht (Beck et al. 1992). Die weit überwiegende Zahl der Notsectiones ist auf kindliche Notlagen zurück zu führen (Berle & Kögel 1999). Es ist erforderlich, diese Notlage so schnell wie möglich zu beenden, da mit längerem Andauern die Gefahr für bleibende Schäden steigt. Die E-E-Zeit bezeichnet die Spanne vom Entschluss zum Notfallkaiserschnitt bis zur Geburt des Kindes. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Prognose des Kindes bei kurzer E-E-Zeit verbessert (Leung et al. 1993, Korhonen & Kariniemi 1994) und die Gefährdung der Mutter trotz kurzer Vorbereitungszeit nicht steigt (Hillemanns et al. 2003).
Kennzahl: 2006/16n1-GEBH/737
Kommentar: Frühgeborene Kinder sollen durch spezialisierte Ärzte versorgt werden. Hierbei sollte ein Pädiater (Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin) vor der Geburt dieser Kinder anwesend sein und das Kind direkt nach der Entbindung kinderärztlich versorgen.
Kennzahl: 2006/16n1-GEBH/49523
Erweiterte Bezeichnung: Antenatale Kortikosteroidtherapie: bei Geburten mit einem Schwangerschaftsalter von 24+0 bis unter 34+0 Wochen unter Ausschluss von Totgeburten und mit einem präpartalen stationären Aufenthalt von mindestens zwei Kalendertagen
Kommentar: In kontrollierten Studien konnte gezeigt werden, dass sich schwerwiegende bleibende Schäden und Todesfälle bei Frühgeborenen durch die Kortikosteroidgabe zur Förderung der Lungenreife erheblich reduzieren lassen (Roberts & Dalziel 2006). Bei korrekter Anwendung sind keine negativen Auswirkungen für Mutter und Kind zu erwarten.
Kennzahl: 2006/15n1-GYN-OP/47637
Kommentar: In der Gynäkologie stehen Wundinfektionen nach den Harnwegsinfektionen an der zweiten Stelle der Häufigkeit nosokomialer Infektionen. Bei deren Eintreten verlängert sich die Verweildauer erheblich. Nach Entlassung folgt häufig noch eine längere ambulante Behandlung. Wundinfektionen stellen somit eine hohe physische und psychische Belastung dar mit der zusätzlichen Folge enstehender Kosten. Kontrollierte Studien belegen, dass Wundinfektionen nach abdominaler Hysterektomie durch Antibiotikaprophylaxe signifikant um etwa 12% reduziert werden können. Auch bei vaginalem Operationszugang hat sich eine Antibiotikaprophylaxe in zahlreichen randomisiert kontrollierten Studien als effektiv erwiesen (u. a. Boodt et al. 1990; Dhar et al. 1993; Mickal et al. 1980, Löfgren et al. 2004).
Kennzahl: 2006/15n1-GYN-OP/50554
Kommentar: Thrombosen und Lungenembolien sind vor allem in entwickelten Ländern die häufigste Todesursache im Krankenhaus. Arzneimittel zur wirksamen perioperativen medikamentösen Thromboseprophylaxe sind bekannt und führen bei PatientInnen mit einem mittleren Thromboserisiko zu einer erheblichen Reduktion der tiefen Beinvenenthrombosen. Auch Lungenembolien treten signifikant seltener auf (AWMF-Leitlinien-Register Nr. 003/001).
Kennzahl: 2006/17n2-HÜFT-TEP/45013
Kommentar: Die frühe Luxation der endoprothetisch versorgten Hüfte ist eine schwerwiegende Komplikation. Sie ist besonders schmerzhaft, verzögert den Heilungsverlauf und kann Revisionsoperationen notwendig werden lassen. Luxationen treten meistens bereits in den ersten 8 postoperativen Wochen auf.
Kennzahl: 2006/17n2-HÜFT-TEP/45059
Kommentar: Reinterventionen sind ungeplante Folgeeingriffe wegen Komplikationen des Primäreingriffs und haben für den Patienten u. U. erhebliche Konsequenzen. Die Gesamtrate an ungeplanten Folgeeingriffen kann einen Hinweis auf die (interdisziplinäre) Prozessqualität einer Einrichtung geben.
* = 0 bis 3%
Kennzahl: 2006/17n2-HÜFT-TEP/45108
Kommentar: Die Infektion eines künstlichen Gelenkersatzes ist eine gefürchtete Komplikation, die das Operationsergebnis in Frage stellt, zu langen Hospitalisationszeiten führt, sowie Revisionseingriffe und lange Antibiotikatherapie notwendig werden lässt (Palmer 2002).
Kennzahl: 2006/10n2-KAROT/9556
Kommentar: Bei der Indikationsstellung zur Operation muss eine sorgfältige Abwägung erfolgen zwischen dem Risiko der Operation und dem Risiko eines Schlaganfalles im natürlichen Verlauf. Die Frage nach der besten Therapie -konservativ oder operativ- wurde in mehreren prospektiv-randomisierten Studien sowohl für die asymptomatische als auch die symptomatische Karotisstenose untersucht.
Kennzahl: 2006/10n2-KAROT/9559
Kommentar: Nach Ergebnissen internationaler prospektiv-randomisierter Multicenter-Studien besteht eine Indikation zur operativen Therapie der symptomatischen Karotisstenose, wenn der Stenosegrad über 50% beträgt.
Kennzahl: 2006/10n2-KAROT/68415
Erweiterte Bezeichnung: Perioperative Schlaganfälle oder Tod risikoadjustiert nach logistischem Karotis-Score I: Risikoadjustierte Rate nach logistischem Karotis-Score I
Kommentar: Die Karotisthrombendarteriektomie ist eine prophylaktische Operation, die dem Schlaganfall vorbeugen soll. Das Risiko der Operation darf daher das Risiko bei natürlichem Verlauf nicht übersteigen.
Kennzahl: 2006/17n5-KNIE-TEP/45059
Kommentar: Reinterventionen sind ungeplante Folgeeingriffe wegen Komplikationen des Primäreingriffs. Begleiterkrankungen scheinen ebenso einen Einfluss auf die Komplikationsrate, ebenso wie Vorerkrankungen oder Voroperationen des Knies (Weiss et al. 2003). Die Gesamtrate ungeplanter Reinterventionen kann einen Hinweis auf die (interdisziplinäre) Prozessqualität einer Einrichtung geben.
* = 0 bis 2%
Kennzahl: 2006/17n5-KNIE-TEP/47390
Kommentar: Wundinfektionen in der endoprothetischen Gelenkchirurgie sind gefürchtete Komplikationen, da sie das operative Ergebnis erheblich beeinträchtigen. Die Kniegelenk-Endoprothetik gilt als infektionsgefährdeter als die Hüftgelenk-Endoprothetik (Ayers et al. 1997). Im ungünstigen Fall führen Infekte zum Prothesenwechsel, möglicherweise aber auch zum Prothesenverlust mit der Notwendigkeit der Versteifungsoperation des Kniegelenkes oder gar zur Amputation (Friesecke & Wodtke 2006).
Kennzahl: 2006/18n1-MAMMA/46200
Kommentar: Nicht tastbare, nur mammographisch und/oder sonographisch nachweisbare, abklärungsbedürftige Gewebeläsionen erfordern weitere diagnostische Maßnahmen bis zum Vorliegen eines definitiven pathologischen Befundes. Der diesbezügliche Entscheidungs- und Prozessablauf ist als Algorithmus in der Stufe-3-Leitlinie „Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland“ (Schulz & Albert 2003) wiedergegeben.
Kennzahl: 2006/18n1-MAMMA/68098
Erweiterte Bezeichnung: Angabe Sicherheitsabstand: bei brusterhaltender Therapie
Kommentar: Der Sicherheitsabstand eines Mammakarzinoms zum Resektionsrand bei brusterhaltender Therapie (BET) ist von prognostischer Relevanz im Hinblick auf Rezidivraten. Dies gilt sowohl für invasive Karzinome als auch für das duktale In-situ-Karzinom (DCIS).
Kennzahl: 2006/18n1-MAMMA/46201
Kommentar: Seit Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre wurde der Nachweis von Östrogen- und Progesteron-Rezeptoren in Gewebsproben menschlicher Mammakarzinome als Indikator für eine eventuell noch vorhandene Hormonabhängigkeit individueller Tumoren herangezogen (Jensen et al. 1967, Maass et al. 1972, Horwitz & McGuire 1975). Diese Untersuchungsmethode wurde damit Grundlage eines selektiven Einsatzes neben wirkungsarmer endokriner Behandlungsmaßnahmen u.a. im Hinblick auf die Prognose der Erkrankung.
Kennzahl: 2006/18n1-MAMMA/68100
Erweiterte Bezeichnung: Angabe Sicherheitsabstand: bei Mastektomie
Kommentar: Bei der Mastektomie kann der Sicherheitsabstand Hinweise auf eine eventuell erforderliche Strahlentherapie geben.
Folgende Mindestmengen muss dieses Krankenhaus / Klinik in einem bestimmten Leistungsbereich erbringen:
Leistungsbereich | Anzahl | Ausnahme-Tatbestand | Maßnahmen zur Qualitäts-Sicherung |
---|---|---|---|
Stammzelltransplantation | 177 | - | - |
Komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas | 66 | - | - |
Komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus | 25 | - | - |
Nierentransplantation | 49 | - | - |
Knie-TEP | 285 | - | - |