Den körperorientierten Therapien kommt ein großer Stellenwert bei der Behandlung psychischer Störungen zu; die wechselseitige Beeinflussung von körperlichem und seelischem Erleben wird dabei im Rahmen verschiedener Übungen einzeln und in der Gruppe genutzt. Neben bewegungs- und tanztherapeutischen Angeboten (u.a. Körperwahrnehmungsübungen, rhythmische Bewegungsübungen mit verschiedenen Medien wie Ball, Stab, Seil etc., Tanztherapie, Elemente der Musiktherapie, Spieltherapie) werden physiotherapeutische Maßnahmen (Krankengymnastik, Dehnungs- und Atemgymnastik) sowie Meditation und Entspannungsverfahren (Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training) und sporttherapeutische Aktivitäten (u.a. Fitnessraum, Sportgruppe, Frühsport, Gymnastik) angeboten.
Massagen werden im Rahmen der physikalischen Therapie angeboten.
Die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen findet im Rahmen der sozialpsychiatrischen Koopration statt.
Kontinuierliche Ansprechpartner für Patienten sind die Mitarbeiter des psychiatrisch qualifizierten Pflegepersonals. Als Bezugspersonen während des stationären Aufenthaltes übernehmen Mitarbeiter des Pflegepersonals wichtige therapeutische Aufgaben, z.B. bei der Tagesstrukturierung, bei Psychoedukation und Medikamententraining und dem Training sozialer Fertigkeiten. Morgenrunde und Hausparlament sind feste Bestandteile der sozial-kommunikativen Struktur der Therapie. Unterschiedliche, von Patienten gemeinsam geplante Stationsaktivitäten (z.B. Ausflüge, Sport, Spiele, Kino), werden in Begleitung des Pflegeteams durchgeführt.
In der Ergotherapie wird der aktive Umgang mit verschiedenen Materialien einzel- und gruppentherapeutisch genutzt, indem in einer erlebis- statt leistungsorientierten Atmosphäre Sinneserfahrungen ermöglicht werden. Die individuelle Kreativität und Kompetenz wird angesprochen und neue Handlungsmöglichkeiten können entdeckt werden . Die wichtigsten Verfahren und Materialien sind Holz, Ton, Peddigrohr, Seide, Papier Glas und Farben.
Die Wechselwirkung zwischen Erkrankung und dem sozialen Umfeld des Patienten wird berücksichtigt. Bei der familiären, sozialen und beruflichen Wiedereingliederung sowie bei weiteren psychosozialen Fragen (Alltagsbewältigung in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Beschäftigung, Kontakte und Freizeit) kommt der Beratung durch den qualifizierten Sozialdiens eine besondere Bedeutung zu. Die Planung weiterer Hilfen und Therapien nach Entlassung aus der stationären Behandlung, erfolgt ebenfalls durch den Sozialdienst in enger Kooperation mit den komplementären Einrichtungen und Diensten der Region.
Präventionsprogramm im Rahmen der Gesundheitsprävention (Ernährung).
Für einzelne Störungsbilder werden spezielle gruppentherapeutische Angebote stationsübergreifend angeboten. Für Menschen mit Boderline Störungen werden Skillsgruppen angeboten, welche den Patienten aufzeigen mit ihren Symptomen angemessen umzugehen.
Es bestehen Angebote der physikalischen Therapie (u.a. medizinische Bäder, hydrotherapeutische Anwendungen, Eis- und Wärmeanwendungen, Massagen und Extensionen, Lymphdrainage).
Fachklinisches Angebot
Zur Intensivierung des kreativ-künstlerischen Ausdrucks bestehen Angebote der Kunsttherapie durch einen qualifizierten Kunsttherapeuten (Atelier)
Unsrer Entlassungsmanagement gewährleistet eine optimale Weiterbetreuung und Weiterversorgung nach der Entlassung der Patienten aus der Klinik in eine weiterbehandelnde komplementäre Einrichtung. Als komplementäre Einrichtung verstehen wir in diesem Zusammenhang jede Institution des psychiatrischen Versorgungsnetzwerks, die eine geplante fachspezifische Weiter- und Nachbehandlung des Patienten übernimmt.
Im Rahmen psychoedukativer Gruppen werden den Patienten Informationen über ihre Erkrankung vermittelt, eigene Ressourcen unterstützt, Frühwarnsymptome einer Wiedererkrankung besprochen und Möglichkeiten der Prävention und Therapie individuell besprochen.
Im Rahmen der Angehörigengruppen besteht das Angebot, die Angehörigen mit in die Therapie einzubeziehen.