Eine Brustverkleinerung (Mamma-Reduktionsplastik) oder eine Bruststraffung, gegebenenfalls auch in Kombination, ist oft ein Eingriff der ästhetischen Chirurgie. Die Operation kann aber auch medizinische Gründe haben, beispielsweise bei Haltungsschäden oder Hautproblemen durch zu große und schwere Brüste.
Viele Informationen und Infos auf einen Blick zur Brustverkleinerung finden Sie hier.
Vor der Operation ist es notwendig, dass die Patientin umfassend über Risiken und Erfolgsaussichten aufgeklärt wird. Dies ist Aufgabe des Arztes.
Bei der Brustverkleinerung soll erreicht werden, dass das Volumen und die Formgebung der natürlichen Brust entspricht.
Vor der Operation misst man die Brüste exakt aus. Zur Planung werden die späteren Schnitte auf der Hautoberfläche eingezeichnet. In der Regel erfolgt eine Vollnarkose, um die Operation durchführen zu können.
Es finden sich mehrere Möglichkeiten, wie der Operateur beim Eingriff vorgeht.
Die vertikalen Techniken, auch narbenarme Techniken genannt, erfolgen über einen Schnitt um den Brustwarzenhof herum, der meist verkleinert wird. Von dort aus geht der Schnitt senkrecht weiter bis hin zur Umschlagsfalte und gegebenenfalls noch ein Stück weit zur Seite hin weiter. Am senkrechten Schnitt wird Haut- und Gewebeüberschuss abgenommen, je nach Größe der Brust wird auch eine Fettabsaugung vorgenommen. Der Drüsenapparat wird an der Brustkorbwand befestigt. Zuerst hängen die Brüste relativ hoch, sinken aber im Laufe der folgenden Wochen ab.
Es ist normal, dass die spätere Brustform direkt nach diesem Eingriff noch nicht beurteilt werden kann, sondern erst nach Monaten.
T-Schnitt-Technik bedeutet, dass die Schnitte um die Brustwarze herum, in der Brustumschlagfalte bis in Nähe der Achselhöhle sowie ebenfalls senkrecht auf der Brust verlaufen. Der Vorteil hierbei ist, dass die spätere Form nach kurzer Zeit sichtbar ist, wenn das Gewebe abgeschwollen ist.
Beide Vorgehensweisen erfordern eine Verschiebung der Brustwarzen mitsamt der Drüsenstrukturen nach oben. Bei sehr voluminösen Brüsten ist es allerdings erforderlich, die Warzen komplett abzunehmen und höher wieder anzusetzen. In diesem Fall kann die Stillfunktion nicht aufrechterhalten werden, und auch die Sensibilität ist danach langfristig abgeschwächt.
Neben der T-Methode ist auch die L-Methode üblich. Dabei handelt es sich um einer Abwandlung der Strömbeck-Methode, bei der der untere Schnitt nur zu einer Seite durchgeführt wird.
In den ersten Wochen treten vorübergehend Schmerzen, eine Gewebespannung und Gefühlsstörungen auf. Meist verschwinden die Beschwerden von alleine. Die Brustwarze kann längerfristig bis dauerhaft eine eingeschränkte Sensibilität aufweisen. Durch die Operation können Blutungen, Nachblutungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen und verstärkte Narbenbildung (Keloide) verursacht werden. Hieraus können sich Funktionsstörungen, kosmetische Beeinträchtigungen und Schmerzen ergeben. Nervenverletzungen können zu einem Taubheitsgefühl führen.
Die Brustwarze und weiteres verlagertes Gewebe werden manchmal nicht wieder angenommen und können daher absterben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Vertikaltechnik die beiden Brüste unterschiedlich stark absinken und daher zueinander asymmetrisch werden.
Allergien auf verwendete Stoffe können vorkommen. Weitere, zum Teil schwerwiegende Komplikationen sind möglich, aber sehr selten.
In den allermeisten Fällen ist ein gutes Ergebnis der Brust Operation zu erwarten. Auch bei asymmetrischen Brüsten kann zu einem gewissen Maße eine Angleichung erfolgen. Der Erfolg wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, zum Beispiel durch Hautzustand, Körpergewicht oder hormonelle Gegebenheiten.
Durch verschiedene Umstände kann sich auch später nach dem Eingriff das Ergebnis verändern, beispielsweise druch eine Schwangerschaft oder bei stärkerer Gewichtszunahme oder -abnahme.
Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen, wie beispielsweise Aspirin® oder Marcumar®, müssen vorher oft weggelassen werden. Das geschieht immer in Rücksprache mit dem Arzt.
Es sollte darauf geachtet werden, dass keine zu starke körperliche Beanspruchung das Ergebnis beeinträchtigt. Daher sollten starke Bewegungen, besonders der Arme, vermieden werden. Hierzu zählen auch das Hochheben schwerer Gegenstände sowie Reiten. Das Stillen von Kindern sollte nicht oder nur nach Absprache mit dem Arzt erfolgen. Eventuell muss in der Zeit nach der Operation ein spezieller BH getragen werden.
aktualisiert am 16.11.2023