Die Bauchspeicheldrüse ist ein kleines Organ mit lebenswichtigen Aufgaben für die Verdauungsvorgänge und den Stoffwechsel.
Die Bauchspeicheldrüse (medizinisch: Pankreas) ist eine der größten Drüsen des menschlichen Körpers. Sie liegt im Oberbauch, hinter dem Bauchfell, zwischen Magen, Zwölffingerdarm sowie Leber und Milz. Unmittelbar hinter der Bauchspeicheldrüse liegen die Aorta und die untere Hohlvene.
Das Pankreas ist zwischen 15 und 20 Zentimeter lang, ein bis zwei Zentimeter dick und wiegt bis zu 100 Gramm. Es ist unterteilt in den Pankreaskopf (das ist der dickere Teil, der sich in die Biegung des Zwölffingerdarms einpasst) sowie in Pankreaskörper und Pankreasschwanz.
Das Pankreas besteht aus zwei verschiedenen Anteilen von Drüsengewebe (endokrines und exokrines Gewebe). Das exokrine Drüsengewebe, dessen Sekret in den Verdauungstrakt fließt, macht den größten Teil der Bauchspeicheldrüse aus. Der Hauptgang der Bauchspeicheldrüse, der sogenannte Bauchspeichelgang, mündet in den Zwölffingerdarm. Dieser Zugang wird mithilfe eines Schließmuskelmechanismus verschlossen. Auch der Gallengang mündet hier.
Die Bauchspeicheldrüse produziert Enzyme, die wichtig für die Verdauung sind. Eineinhalb bis zwei Liter Pankreassäfte werden pro Tag von dort in den Dünndarm abgegeben. Diese Funktion bezeichnet man als „exokrin“ – als nach außen abgebend. Die Verdauungssäfte enthalten Wasser, Salz, Natriumbicarbonat und Verdauungsenzyme. Die enthaltenen Enzyme sorgen dafür, dass Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate der Nahrung aufgespalten werden, sodass sie im Darm von der Darmschleimhaut aufgenommen werden können. Die Bauchspeicheldrüse ist die wichtigste Verdauungsdrüse.
Eine weitere Funktion der Bauchspeicheldrüse besteht darin, Hormone zu produzieren, die den Blutzuckerspiegel regulieren. In der Bauchspeicheldrüse befinden sich Ansammlungen endokriner Zellen. Sie werden nach ihrem Entdecker Paul Langerhans als Langerhans-Inseln bezeichnet, weil sie wie Inseln im Gewebe der Bauchspeicheldrüse verteilt sind. In diesen Inselzellen werden die Stoffwechselhormone produziert. Das sind
Da diese Hormone direkt vom Pankreas in den Blutkreislauf gelangen, bezeichnet man diesen Vorgang als „endokrin“ – nach innen abgebend. Diese beiden Hormone sorgen für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. So scheidet die Bauchspeicheldrüse nach einer Mahlzeit vermehrt Insulin aus. Ist der Blutzuckerspiegel hingegen sehr niedrig, gibt die Bauchspeicheldrüse Glukagon ans Blut ab.
Funktioniert die Bauchspeicheldrüse nicht richtig, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben. Einige bedeutende und schwere Erkrankungen gehen von der Bauchspeicheldrüse aus.
Die Verdauungsenzyme werden nicht erst im Dünndarm aktiv, sondern bereits in der Bauchspeicheldrüse. Dies führt dazu, dass sich die Drüse „selbst verdaut“. Eine Pankreatitis kann sehr unterschiedlich verlaufen – von leicht bis hin zu lebensbedrohlich. Ursache können Gallensteine sein, die den Ausführungsgang von Gallenblase und Pankreas verstopfen. Alkoholkonsum und Nikotin lösen häufig eine Pankreatitis aus – abhängig von der Konstitution kann bereits moderater Alkoholgenuss zu einer Entzündung führen. Symptome sind
Entzündet sich die Bauchspeicheldrüse immer wieder, spricht man von einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung. In fast 80 Prozent der Fälle ist übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache. Die Erkrankung kann mit schweren Schmerzen einhergehen und im weiteren Verlauf zu Gewichtsverlust. Dadurch, dass mehr hinreichend Insulin gebildet werden kann, kann die Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu Diabetes mellitus führen. Die Lebenserwartung ist bei Menschen mit chronischer Pankreatitis verkürzt.
Krebs der Bauchspeicheldrüse zählt zu den seltenen Krebsarten, allerdings auch zu den Arten, die meist eine ungünstige Prognose haben. Pankreaskrebs macht sehr lange keine Beschwerden und wird häufig erst dann erkannt, wenn die Krebszellen auf andere Organe übergegriffen haben. Eine Heilung ist dann möglich, wenn der Tumor so früh erkannt wird, dass er noch lokal begrenzt ist.
aktualisiert am 02.09.2021