RezidivNr-5:“Hallo, meinen ersten Pilonidalsinus hatte ich mit 20, er wurde großflächig entfernt und ich musste m”Mehr“Hallo, meinen ersten Pilonidalsinus hatte ich mit 20, er wurde großflächig entfernt und ich musste mich der ausgesprochen unangenehmen offenen Wundheilung hingeben. Diese dauerte, da der Abszess faustgroß war und dementsprechend auch die Wundhöhle die Größe einer Faust hatte, 2 Monate. Etwa 4 Wochen, nachdem es verschlossen war, öffnete sich das dünne Narbengewebe; hiergegen unternahm ich nichts-ich wusste es ja nicht besser. Etwa 2 Monate später hatte ich wieder Schmerzen, Fieber und eine massive Schwellung. Die 2. OP folgte. Da der postoperative Verlauf "nicht erfolgversprechend" (Zitat meines damaligen Chirurgs) war, entschied man sich, 2 Monate nach der OP (die Wunde war fast geschlossen) erneut zu einer großflächigen Exzision. Wieder hatte ich ein faustgroßes Loch im unteren Rückenbereich. Die Heilung dauerte fast 5 Monate (bis August 2005), bis die Wunde komplett verschlossen war. Danach war lange Ruhe. Ab Ende 2007 bekam ich wieder Beschwerden, wie leichte Druckschmerzen etc. Ich wurde wiederholt mit Antibiotika behandelt. Gebracht hat dies nichts, außer, dass ich diverse Allergien entwickelt habe. Im Herbst 2008 hatte ich wieder Symptome. Innerhalb von 2 Tagen wurden die Schmerzen so schlimm wie nie zuvor, ich hatte Schüttelfrost und eine deutliche Schwellung. In der 2. Nacht platzte der Abszess. In der Notaufnahme wurde die kleine Öffnung entleert und gereinigt, ich wurde nach Hause geschickt. Nachdem die kleine Wunde geschlossen war, wurde ich im Dezember 2008 wieder operiert. Diesmal wurde eine Plastik (acuh Primärnaht - die Wunde wurde also mit Fäden verschlossen) durchgeführt. Das positive war die Heilungsdauer: nach etwa 3 Wochen war ich wieder in der Lage, mein Leben "normal" zu führen. Das negative ist: nach etwa einem Vierteljahr begannen wieder die Beschwerden. Im Januar 2010 hatte ich meine mittlerweile 5. OP in den letzten 4 1/2 Jahren, diesmal wieder mit sekundärer Wundheilung. Ich war drei Monate krank geschrieben. Fakt ist: Meine persönliche Rezidivrate scheint besonders hoch zu sein, da bei mir mittlerweile von einem Geburstfehler ausgegangen wird (überstehende/zu lange Wirbelsäule), der aber nicht weiter untersucht wird. Ich bin weder männlich, noch übergewichtig, noch stark behaart, noch mangelt es mir an Hygiene. Auch in meiner Familie gab es bisher keine solche Erkrankung. Lese ich mir all die Abhandlungen durch, die man im Internet so findet, passe ich also überhaupt nicht ins Bild des "klassischen Betroffenen". Die einzige Übereinstimmung ist, dass ich viel und lange sitze (ich arbeite vollzeit in einem Büro, allerdings erst seit 4 Jahren). Ich kann nur jedem raten: Wenn ihr entsprechende Symptome habt - geht zum Arzt. Sofort. Wenn eure Narben nässen, bluten, eitern: geht ins Krankenhaus! Sucht euch einen Chirurg, dem ihr vertraut und der ehrlich zu euch ist und nicht verspricht "in 2 Wochen so gut wie neu" zu sein, denn so funktioniert es leider nicht. Spielt nicht den Helden, denn es ist in der ersten Zeit die Hölle, z. B. die Verbandswechsel. Ich kann post-OP wärmstens einen Morphiumtropf empfehlen, den kann man, je nach Stärke der Schmerzen, selbst dosieren (leider nur stationär). Und ganz wichtig: es gibt keinen Grund, sich für diese Krankheit zu schämen, es kann jeden treffen, offenbar auch jederzeit.”Weniger