ich habe seit Jahren (seit ich auf der "rauhen" schwäbischen Alb wohne) jedes Ja”Mehr“Hallo miteinander,
ich habe seit Jahren (seit ich auf der "rauhen" schwäbischen Alb wohne) jedes Jahr Probleme in der Übergangszeit, d.h. chronische Sinusitis und dazu immer wieder nachwachsende Polypen, die teilweise (v.a. bei Entzündungen)so anschwellen, daß die Nase "dicht" ist - und damit das Abheilen der Nebenhöhlenentzündung verhindern. Ich habe mir schon 3x die Polypen ambulant beim HNO "ziehen" lassen.
Das Prozedere ist bei mir folgendermaßen abgelaufen: 1. Betäubung der Nase von innen durch Einführen eines Stabes an dessen Ende eine Watte befestigt ist, welche in Betäubungslösung getunkt wurde. 2. Abwarten, bis die Betäubung wirsam ist. 3. Der Arzt führt ein Handgerät in die Nase (Größe ahnlich einer Zahge), das in der Verlängerung des Handgriffes mit einem Rohr ausgestattet ist, das am nasenzugewandten Ende eine Öffnung für eine Drahtschlinge hat, die mit dem Griff einziehbar ist. Mit dieser ausgefahrenen Drahlschlinge wird der Polyp in der Nase an dessen "Stumpf" umfaßt und durch Einziehen des Drahtes in das Rohr abgezwickt, d.h. der "Ballon" wird abgetrennt. Das Gefühl ist in diesem Moment nicht so angenehm, da man ja irgendwie trotz Betäubung mitbekommt, daß Gewebe zertrennt wird, ist aber erträglich (finde ich). Es zieht auch etwas an der Nasenwand, da da ja der Polyp festsitzt. Und es "knackt" im Kopf etwas dabei, wohl ähnlich wie wenn der Zahnarzt etwas am Zahnfleich entfernt. 4. Ausfahren der Zange aus der Nase mit ins Rohr eingezogenem Draht. 5. Vorsichtiges(!) Schneuzen in ein vorereitetes Tuch, so daß der abgetrennte Polyp ausgestoßen wird. Dieser wird in ein Glas verpackt und zur Unteruchung an ein Labor geschickt, zur Sicherheit. Wenn man die Gelegenheit hat, sollte man einen Blick auf dem Polypen werfen - interessant, wie groß die Dinger sind. Es erklärt sich auch dann, warum die Nase immer zu ist.
Dieses Prozedere muß man je nach Anzahl der vorhandenen und "erntebaren" Polypen wiederholen. Wenn es viele sind und beide Nasenlöcher betrifft, kann es einem etwas viel werden. Vielleicht empfiehlt sich dann, die OP auf 2 Sitzungen (pro Loch eine) aufzuteilen. Der Effekt ist aber hinterher nach dem Abschwellen (das Gewebe ist ja gereizt) umwerfend. Luft!! Bis auf einmal hat es bei mir auch nicht nennenswert geblutet. Aber auch das hört wieder auf. Je nach Typ Mensch empfiehlt sich eine gewisse Auszeit (am besten ins Bett und Schlafen), um die Anstrengung der OP und den Streß und den Druck, den man sich vorher macht, etwas abzubauen. Ich war meist nach 1-2 Tagen wieder im Büro. Auf jeden Fall sollte man sich nach der OP abholen lassen und körperliche Anstrengung für die Tage meiden. Auch "Familienstreß" sollte man für diesen Tag getrost den anderen überlassen (Partner, Oma, Freundin...)
Ich hoffe, damit etwas Angst genommen zu haben. Sprecht Euren HNO auf diese Sache an, Zähne zusammen und durch ... es lohnt sich. Ich bereite mich gerad auf meinen 4. Termin vor!
P.S. Bei Allergien kann Cetrizin ein Mittel sein, um Reizungen zu unterdrücken und dadurch vielleicht auch das Polypenwachstum reduzueren helfen ... HNO fragen!