Samantha21:“Also ich hatte vor 4 Jahren ein Abzess in der Größe eines Hühnereies. (Da kam wohl die Steißbeinprel”Mehr“Also ich hatte vor 4 Jahren ein Abzess in der Größe eines Hühnereies. (Da kam wohl die Steißbeinprellung noch dazu die ich mit beim Schlittschuhlaufen zugezogen habe.) Ich wusste zuerst nicht, ob es sich einfach um einen abnormen Pickel hieß, doch egal was ich tat, es half nichts. (Sogar Kamillentee-Beutel wurde mir von Familienmitgliedern auf den Hintern gepappt) Schlussendlich konnte ich nicht einmal mehr so weit laufen, dass ich mitten in der Nacht unter Schmerzen in das Schlafzimmer meiner Mutter (Für das Verständnis: Ich war 17 Jahre alt.) gekrochen bin. Aufstehen war unmöglich. Sie hat mich direkt zum Arzt geschippert wo dort sofort die Diagnose feststand. Die nette Arzthelferin sagte auch noch im honigsüßen Ton: "Aufschneiden oder wollen sie warten bis es aufbricht?" Das Wort 'aufbrechen' war damals bei mir etwas, was ich nicht gebrauchen konnte...also kam ich in die ambulante Klinik. Ohne Narkose wurde das Ding aufgeschnitten damit es sich entleeren konnte. Was dabei passiert ist, lasse ich außen vor. Gut riechen tut der Mist allerdings nicht und ich kann mir gut vorstellen, dass ein Chirurg lieber eine saubere Wunde hat anstatt in der Pampe herum zu wühlen.
Eine halbe Woche später hatte ich dann den Termin. Mir wurde erklärt, wie was gemacht wurde. Dabei sollte Haut über die Wunde gestrafft werden. Sah nach der OP aus als ob Zorro mir einen Besuch abgestattet hätte. Die Verpflegung war einfach. Sitzen war kein Problem. Einfach spülen und verbinden. Verheilte auch sehr rasch...allerdings hatte ich rechts neben dem Steiß eine Beule die selbst nach vier Jahren nicht verschwand. (Vom Ergebnis was geschah wenn man einen Hintern rasierte mal ganz zu schweigen.)
Zwei Jahre später habe ich bei einer Fastfood-Kette einen "Teilzeitjob" angefangen. Nicht einmal vier Monate danach schwoll die Naht der Wunde plötzlich an...das Ergebnis: Es platzte und die Prozedur fing von vorne an.
Mein Hausarzt wollte zuerst gar nicht, dass ich operiert werde doch ich wollte dass die nicht funktionsfähige Naht verschwand. (Darüber hinaus habe ich beim Berühren gespürt, dass da nicht nur die Naht angeschwollen war sondern noch mehr unter der Haut verborgen lag.)
Wurde also wieder zur ambulanten (Ich hasse es) Klinik gebracht. Erneut aufgeschnitten und nun begann mein langer Leidensweg: Offene Wundheilung.
Vielleicht lag es an der entzückenden Arzthelferin, vielleicht bin ich auch etwas empfindlich, doch es war einfach nicht schön.
Wieder wurde ich mit Mullbinden überschüttet die ich Tampon-Mäßig verwenden sollte, ebenso Desinfektionsmittel und reichlich Schmerztabletten. (Hätten sie mir noch Narkosemittel für Pferde gegeben, das wäre das Einzige, was mich von dem Geschützt hätte, was folgen würde.)
Zum allgemeinen Verständnis meines späteren Leidens: Das Loch was entstand war so tief, dass man Teile meines Steißbein-Knochens erkennen konnte.
Meine Mutter, so tapfer sie auch war, hatte Schwierigkeiten mit dem Verbinden da die Mullbinden tief...und ich wiederhole: TIEF in den Steiß geschoben wurden. Und so hatte sie nicht den Mut gehabt, es tief genug zu schieben. Das Resultat:
Die Wunde wuchs falsch zu.
Und hier kommen wir zu Madame Zucker: Die medizinische Fachangestellte mit Fingern wie Eisenstäbe. Als ich nämlich meine Nachuntersuchung hatte, stellte es sich heraus: Die Wunde muss wieder auf. Allerdings nicht auf die humane Art. Nein, sie griff in die Wunde und riss sie gnadenlos wieder auf. Und hier wären wir an der Stelle, wo ich mir das Narkosemittel für Huftiere herbei gewünscht hätte. Ich schrie, ich weinte und ich sabberte. Ja, ich sabberte vor Schmerz.
Danach hatte dieses zarte Geschöpf es zu gut mit dem Verbinden meiner Wunde gemeint. Es war unmöglich diesen riesigen Pfropfen an Mullbinden aus den Steiß zu ziehen...und hier ging er weiter, der Leidensweg. Denn mein Hausarzt musste Dr. Bibber mit mir spielen und mit einer Metallzange jedes Tuch einzeln heraus ziehen...und er war in Dr. Bibber einfach nicht gut.
Es verheilte langsam. Nach vier Monaten brauchte ich endlich keine Mullbinden mehr.
Weitere zwei Jahre vergingen. Und nun bin ich hier, wieder mit Mullbinden (Die ich mir selbst besorgt habe) am Steiß die langsam mit Blut, Wasser und weiß der Teufel was noch, voll laufen und schreibe diesen Text weil ich mich weigere, noch einmal zum Arzt zu gehen. Wer weiß schon, was sie dieses Mal machen wollen.
Schlauch rein und absaugen? Dauer-Drainagen? Eine Chlortablette in der Hoffnung, mein Steißbein bleibt sauber? Eine neue Signierung von Zorro?
Ich will es ehrlich gesagt nicht wissen. Ich habe genügend Mullbinden, damit ich jede zweite Woche, wo alles wieder aufplatzt, die Schweinerei auffangen kann.
Das ist die Leidensgeschichte von mir. Sie geht bereits seit vier Jahren und ich werde erst wieder zum Arzt deshalb gehen, wenn es eine Wunderpille gibt, die sie mir einwerfen können, damit mein halber Zwilling am Hindern für immer verschwindet.
Das oder Beruhigungsmittel für Pferde.
Allerdings soll das nur mein Erfahrungsbericht sein. Ich gehöre wohl zu der geringen Zahl, wo solche Operationen nicht gut verlaufen. Damit möchte ich niemanden den Mut nehmen. Aber würde ich noch einmal operiert werden WOLLEN, dann nur in einer Klinik wo nette Krankenschwestern mit den Popo vergolden...und verbinden. Mütter sind doch etwas empfindlich wenn es um die Töchter gehen. ”Weniger