Serafina:“Hallo, Ich wünsche allen hier gute und schnelle Besserung. Ihr seid wahrlich nicht allein mit euren ”Mehr“Hallo, Ich wünsche allen hier gute und schnelle Besserung. Ihr seid wahrlich nicht allein mit euren Problemen. Ich habe seit jeher immer wieder Fissuren, weil ich oft Durchfall habe, bedingt durch Lactoseintoleranz und Reizdarm und mein Schließmuskel zu eng ist. Vor drei Jahren habe ich eine dicke alte Fissur und Narbengewebe herausschneiden lassen, ambulant in einer proktologischen Praxis. OP und die Zeit danach waren furchtbar, es tat immer weh, egal was ich gemacht habe, egal, welche Medis ich nahm. Die OP selbst war schrecklich unangenehm, es ist unglaublich, wie viele Metzger sich im Bereich der Proktologen tummeln, wenn man mal so querliest. Bei mir wurde damals nicht richtig betäubt, trotz meiner Jammerei weitergeschnitten. Ich habs dann gerade noch aus der Praxis raus geschafft, wollte da nur noch weg und bin in der Apotheke im EG desselben Gebäudes dann zusammengeklappt. Ergo, was ich hier jedem mitgeben möchte: Geht zum Arzt, lasst euch behandeln, aber geht zum richtigen Arzt, nicht zu einem unsensiblen Schnitzer oder einem, der schlichtweg keine Ahnung hat, obwohl er sich Proktologe schimpft. Davon gibt es leider jede Menge, auch in den Klinken. Meine zweite OP hatte ich vor etwa vier Wochen. Durch Magen-Darm-Infekte, hohe Durchfallrate weil ich chronisch nervös war (hatte eine Wohnung gekauft und der Umzug, die Fnanzierung hingen mir schwer im Gekröse) kam es Ende letzten Jahres zu einer Perianalthrombose, die abszessierte und schließlich eine Fistel ausbildete. Ich war bei zwei Proktologen, hatte bei Nr. Zwei sogar schon einen OP-Termin (ambulant und auch mit keinem guten Bauchgefühl) als mir meine Frauenärztin einen Arzt etwa 60 km weg empfahl. Da noch Zeit bis zum OPtermin war, ich hatte diesen absichtlich weit aufgeschoben, weil ich beruflich einfach nicht ausfallen konnte, bin ich also noch zu dem dritten Arzt gefahren. Und das war so eine gute Entscheidung. Endlich einmal ein zwar wortkarger, aber sanfter und verständnisvoller Arzt. OP habe ich dann dort gleich machen lassen, mit Klinikaufenthalt für fünf Tage und inkl. Darmspiegelung und Weitung meines zu engen Schließmuskels. Ich kann nur jedem nahe legen, in die Klinik zu gehen. Man ist nach der OP so unsicher und hat so viel Angst, zur Toilette zu gehen, hat Angst, was sich da hinten alles so tut, dass man so froh ist, wenn man immer jemanden fragen kann, sich Hilfe holen kann. Auch wenn ja keiner gerne in die Klinik geht. Ih kann nur empfehlen, es zu tun. Ich wäre allein zu Hause in den ersten Stunden und Tagen nicht klar gekommen. Die ersten Wochen, bei mir fast dreieinhalb Wochen sind hart. Man hat Angst vor dem Stuhlgang, man muss manchmal mit einem sanften (!) Microclist nachhelfen, man fühlt sich selten richtig entleert und erleichtert. Die Schmerzen sind heftig und es hilft nichts, diese ganz los zu werden. Die besten Erfolge hat bei mir da noch ein Rheumamedikament gebracht, aber davon, das muss man wissen, wird man ziemlich gaga im Kopf. Aber irgendwann setzt die Heilung ein, manchmal juckt es und knibbelt und man spürt, wie sich etwas tut. Ih war insgesamt vier Wochen krank geschrieben und das war auch gut so. Es wird noch weitere vier Wochen dauern, bis alles hoffentlich verheilt ist. Ich bin guter Dinge, dass der Heilungsprozess so weiter verläuft. Dass Eiter kommt, ist ganz normal, auch Wochen nach der OP noch. Dass nach dem Stuhlgang etwas nachschmiert, man also eine Kompresse oder Einlage benötigt ist auch völlig ok. Nur neue Schmerzen oder neuerliches Anschwellen sind ein Warnsignal. Bei mir wurde bei 12 Uhr eine Fissur geschnitten, die als Drainage fungiert. Das ist natürlich erst einmal eine zusätzliche Belastung, aber hat sich in Punkto Heilung von Innen nach Außen wohl ausgezahlt, Hygiene ist Pflicht, am besten gar nicht abwischen, sondern nur ausduschen, kein bedrucktes WC-Papier verwenden, den Po nur mit Kleenex trockentupfen oder gar lauwarm trockenföhnen. Salben und Co sind eher kontraproduktiv, weil diese die offene Wunde verstopfen können, was dann zu den von vielen von euch beobachteten Wundheilungsstören führen kann. Baden mit Zinnkrauttee oder totem Meer Badesalz oder auch Tannolact habe ich als wohltuend empfunden. Auch Eichenrinde hat mir als Kompresse aufgelegt, gut geholfen. Aber das ist eine ziemliche Sauerei, weil Eichenrinde alles dauerhaft und intensiv verfärbt. Also nur mit ungeliebter Unterwäsche kombinieren.
Ich hoffe, meine Erfahrungen können anderen helfen. Das A und O ist der richtige Operateur. Mit dem steht und fällt alles, dicht danach die postoperative Versorgung in der Klinik. Ich war, falls hier jemand aus NRW Bedarf hat, im Marienhospital in Bottrop bei Dr. Lutfi. Sein Partner, Dr. Fischbach ist ebenso gut.