Timo29:“Ich hatte vor wenigen Tagen eine Untersuchung mit einem 3-Tesla-Philips-Gerät. Ich bekam kein Kontra”Mehr“Ich hatte vor wenigen Tagen eine Untersuchung mit einem 3-Tesla-Philips-Gerät. Ich bekam kein Kontrastmittel. Die Röhre empfand ich - im Gegensatz zu vielen anderen - als angenehm, obwohl ich zuvor skeptisch war wegen der Enge. Das war meine größte Befürchtung. Aber die Öffnung ist im Durchmesser über 70cm breit, die Röhre auf beiden Seiten offen. Ich bekam eine Art Kopfhörer auf, daran war offenbar ein Spiegel befestigt, mit dem es möglich war, aus der Röhre zu schauen (ich war komplett in der Röhre). Das belastendste Utensil war eine Art Metallabdeckung (?), die mir über den Oberkörper gelegt wurde. Diese war schwer und behinderte etwas das Atmen. Aber für 20 Minuten sollte das einigermaßen zu schaffen sein.
Zum Ablauf:
Nachdem ich in die Röhre geschoben wurde, kam über Kopfhörer eine nette Frauenstimme, die mir sagte, ich solle einatmen, ausatmen und die Luft anhalten. Klappte perfekt und ich war guter Dinge. Die Röhre klopfte ein wenig und machte merkwürdige Geräusche. Danach kurze Pause.
Über Kopfhörer vernahm ich erneut die nette Frauenstimme, die die Anweisungen wiederholte. In dem Moment, als ich jedoch die Luft anhielt, durchstieß mich ein sanfter Ruck. Ich fühlte mich wie gelähmt, als würde mich etwas festhalten und gleichzeitig mein Bewusstsein vom Körper trennen wollen. Ich dachte, mir bleibt das Herz stehen. Ich fühlte aufsteigende Wärme. Daneben war ein lautes Dröhnen zu vernehmen, als würde mir jemand ein Fax-Gerät ans Ohr halten. Es folgte eine Art Derealisation und ich musste nach 5 Minuten den Untersuchungsprozess abbrechen. Man holte mich aus der Röhre und mir wurde bewusst, dass ich am ganzen Körper zitterte und regelrecht weggetreten war. Das anwesende Personal definierte den Zustand als Platzangst. Aber ich weiß, dass ich anfangs keine Angst hatte. Warum auch? Die Röhre störte mich nicht im Geringsten, vermittelte sie doch nach außen hin auch irgendwie eine schützenden Effekt. Bevor dieses unerträgliche Gefühl einsetzte, als würde etwas die Lebensenergie aus meinem Körper ziehen, war ich vollkommen ruhig, hatte keinen beschleunigten Puls. "Platzangst" ist aber offenbar die Standard-Antwort auf jedes auftretende Problem.
Die Untersuchung ist nun 3 Tage her. Ich fühle immer noch eine starke Depersonalisierung, bin nicht mehr eins mit der Umwelt. Ein Gefühl wie in einem Astronautenanzug. Ich hoffe nur, das verfliegt wieder... Ein MRT werde ich definitiv nicht mehr bei vollem Bewusstsein durchführen. Man muss mich schon K.O. schlagen, um mich dieser Prozedur erneut auszusetzen.”Weniger