Scabman84:“bei mir wurde vor über 8 Monaten Krätze (01.04.2017) von einem Oberarzt einer großen Klinik diagnost”Mehr“bei mir wurde vor über 8 Monaten Krätze (01.04.2017) von einem Oberarzt einer großen Klinik diagnostiziert was auch zweifelsfrei die richtige Diagnose war wenn man Bilder der Krankheit gesehen hat, mittlerweile habe ich ca. 15 Antiscabiosumbehandlungen hinter mir, ca. 50-60 Permethrinbehandlungen, in den ersten 3 Monaten ca. 8-10x scabioral eingenommen. Währenddessen Hygienemaßnahmen getroffen bis ins unermessliche, gewaschen wie ein irrer, 4 Monate auf Fliesen geschlafen mit Leintuch was jeden Tag gewechselt wurde. Alltagsgegenstände über Nacht immer in die Gefriertrue, 4 Monate nur gelebt wie in einer Waschküche, Folie über Autositz, und und und... Alleine wie es mein Leben beeinträchtigt hat darüber könnte ich ein Buch schreiben. Jedesmal wurde es nach anfänglichem Höllentrip deutlich besser allerdings ganz weggehen wollte es nie. Symptome sind zu meiner Verzweiflung immer noch da und wir schreiben heute den 08. November 2017. Kribbeln, Jucken, laufen, es fühlt sich immer noch an wie ein aktiver Befall. Bei weiteren Ärztebesuchen wurde mir anfangs immer gesagt ich brauche Geduld wegen sog. Postscabiösem Ekzem. Das glaubt man auch noch 2 Monate,evtl. 3 Monate, mit viel Zweifel glaubt man es je nach Befall auch noch den 4. und 5. Monat aber nicht mehr nach 7-8 Monate aktiver Behandlung. Hautbiopsien waren nebenbei erwähnt Ergebnislos wobei auch hier zu sagen ist dass diese keine 100%ige Sicherheit geben. Als Stichwort nenne ich hier "gepflegte Krätze". Auch in Englischsprachigen Foren musste ich mit sehr viel Anteilnahme erfahren dass Leute ebenfalls einen beschwerlichen Weg gehen mussten und hatten erst mit Unmengen Ivermectin bei Langzeiteinnahme Erfolg. In der Veterinärmedizin wird berichtet dass ein Erfolg der Behandlung von Milben bei(600mcg/kg Körpergewicht) bei einmaliger bzw. wöchentlicher Einnahme umstritten ist. Des öfteren war eine tägliche Einnahme über mehrere Wochen erforderlich um Heilung bei Hunden zu erzielen. Das hatte ich mir in meiner Verzweiflung zu Herzen genommen denn ich hielt das auch beim Menschen für möglich, zumal mir auch langsam die Optionen ausgehen und ich in immer mehr ratlose Gesichter in Arztpraxen gucke. Aus Thailand hab ich mir dann rezeptfrei Ivermectin in großen Mengen besorgt. Dies nehme ich nun in 3-facher Überdosis (600mcg/kg statt 200mcg/kg) 56mg täglich seit 2 Wochen mit zusätzlich Antibiotika und abends 400mg Albendazole ein. Leider verspüre ich aktuell nun keine Besserung wobei mein Befall zumindest momentan so erträglich ist dass ich zumindest schlafen kann. Aber ich werde erstmal weitermachen. Wenn ich daran sterbe ist es mir auch egal denn mein Leben hat keine Qualität mehr. Bin nur noch ein Schatten meiner Selbst durch diesen anhaltenden Höllentrip. 30%iges Wasserstoffperoxid, selbstgemachten Chilliessig usw. sind nur wenige Beispiele mit superschmerzhaften Erfahrungen als mein Begleiter. Scheinbar ist es in Australien sehr wohl bekannt (auch in deutschen Ärzteleitfäden habe ich Berichte darüber gefunden) dass es Krätzestämme mit hohem Toleranzniveau gegenüber den weltweit existierenden Medikamenten gibt, besonders bei Aboriginies. In entsprechenden Versuchen wird dort erfolglos seit Jahren vergeblich versucht dieser Krankheit Herr zu werden. Man liest in Ärzteleitfäden "Ivermectin sei sehr sicher und wirkt nach der 2. Einnahme in ca. 95% der Fälle". Was ich leider nirgendwo auch nach langem recherchieren lese, was passiert mit den übrigen 5%? Gibt es tatsächlich Leute die für den Rest Ihres Lebens damit leben müssen? Dieser Gedanke macht mir Angst. Deutsche Ärzte haben dies auf Nachfrage mit einem Lächeln verneint bzw. dass Ihnen nichts bekannt wäre. Auch wurde ich mittlerweile auf Pilzbefall, Bakterieninfektion, Nesselsucht, etc... behandelt wo ich aber vorher bereits ahnte dass es sehr unwahrscheinlich ist, denn meine Symptome sind noch die Gleichen, außerdem klingt es für mich sehr abenteuerlich dass bei gleichbleibenden Symptomen eine Krätzeerkrankung plötzlich zu einer Pilzkrankheit o.ä. konvertiert. Ich hatte vorher außerdem nie Hautprobleme. Auch auf Dermatozoenwahn bin ich "netterweise" schon hingewiesen worden. Sowas ist sicherlich in Erwägung zu ziehen bei Leuten die psychische Leiden beklagen und gleichzeitig keine sichtbaren Symptome auf der Haut aufweisen können. Aber beides ist bei mir nun mal nicht der Fall. Ich fühle was ich fühle und außerdem sprechen die deutlich sichtbaren Entzündungen und wiederkehrenden Pusteln vorwiegend im Genitalbereich, Achseln, Brustwarzen eine andere Sprache. Ich habe im Laufe der Monate unsäglichstes Leid ertragen müssen, 5000,-€ hab ich nebenbei erwähnt bereits ausgegeben und der Gedanke dass die aktuelle Therapie nun keinen Erfolg bringt lässt mich beinahe in Panik verfallen zumal die ersten 2 Wochen keine spürbare Verbesserung zeigen. Es wird mittel- bis langfristig jedenfalls nur 2 Lösungen geben, entweder ich besiege diese Krankheit oder ich werde an Nebenwirkungen entsprechender Vergiftungen sterben. Ersteres wäre mir deutlich lieber aber auch zweiteres ziehe ich definitiv einem längeren Leiden vor. Für einen Suizid fehlt mir (im Moment noch) der Mumm. Die nächsten Schritte werden dann entweder sein dass ich mir aggressive Chemikalien besorgen werde wohlwissend dass diese mir wahnsinnigen Schmerz bereiten können ohne bis jetzt mir genauere Gedanken über die Art der Substanz gemacht zu haben. Oder ich verabreiche mir das Ivermectin bis zur lethargischen Dosis.
Ich habe diesen Beitrag sehr sachlich verfasst aber die Verzweiflung und Emotion die dahintersteckt ist kaum zu beschreiben wenn man es nicht selbst miterlebt. Ich musste während des Schreibens immer wieder pausieren weil ich die Tränen, welche ich das ganze Jahr fast täglich vergieße, nicht zurückhalten konnte. Mein besonderer Dank gilt an der Stelle meiner Mutter und meiner Freundin die mir in meiner Leidenszeit stets beistehen und das alles nach wie vor tapfer mitertragen. Ich hoffe da draußen gibt es noch den Menschen oder/und die Wunderwaffe die mir mein normales Leben wieder zurückgeben können. Viel Kraft und Durchhaltevermögen für alle Betroffenen.
In Verzweiflung, Liebe, Dankbarkeit, und immer noch Hoffnung,