vielleicht erreicht dich diese Mail noch, dein Post ist ja bereits einige Zeit her.”Mehr“Liebe Jeanette,
vielleicht erreicht dich diese Mail noch, dein Post ist ja bereits einige Zeit her.
Als ich deinen Fall las, habe ich einige Parallelen zu meinem Krankheitsverlauf entdeckt. Ich habe im April 2017 Botox in die Stirn spritzen lassen; hierbei machte die Ärztin einen Fehler und injizierte mir an einem Injektionspunkt ein wenig Botox in eine zwischen Stirn und Nase verlaufende Vene. Ich musste damals eine halbe Stunde nach der Injektion liegen, weil mir direkt schwarz/blau vor Augen wurde und ich das Gefühl hatte, mich übergeben zu müssen (über einen Zeitraum von zwei Wochen hatte ich ein dickes Hämatom oberhalb der Nase). Im Anschluss an die Behandlung war nichts mehr wie vorher: Zwei Tage nach der Botoxspritze bekam ich Atembeschwerden auf der rechten Seite meines Brustkorbs, es folgten Reizhusten, eine - wie ich sie bisher nie erlebt habe - Abgeschlagenheit mit Lymphknotenschwellung im Kopf-Hals-Nackenbereich. Ende April war ich dann für eine Woche krankgeschrieben, ich bekam Fieber, Nachtschweiß und weitere grippeähnliche Symptome. Der Reizhusten und die Lymphknotenschwellung hielten noch eine weitere Woche an, dann folgte ein symptomfreies Intervall. Ab Anfang Juli begannen neue Probleme: ich bekam Halsschmerzen, Ulzerationen und knotige Veränderungen an der Mundschleimhaut, diese halten - wie auch die Lymphknotenschwellungen - bis heute an und der Mund fühlt(e) sich ausgetrocknet und brennend an. Es folgten weitere Infekte: Blasenentzündung mit Glomerulonephritis im Oktober, dann verfärbte sich meine Zunge vollständig weiß und die Oberfläche veränderte sich. Die Speicheldrüsen verdickten sich knötchenartig und man diagnostizierte Fibrome. Eine Schleimhautmykose, ein bakterieller Befall sowie sämtliche Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis, CMV, EBV, HPV etc.) wurden ausgeschlossen. Nach einer Ärzteodyssee ist nun die Verdachtsdiagnose autoimmune rheumatoide Erkrankung - hier stehen nun weitere Untersuchungen an. Alles startete nach der Injektion und auch ich stelle einen möglichen Kausalzusammenhang her, wenngleich mir bewusst ist, dass es auch Zufall sein könnte. Aber auch ich war vorher gesund und sehr leistungsfähig und kannte Beschwerden dieser Art nicht. Mir ist klar, dass das Botox längst abgebaut ist, aber deine Hypothese mit dem ASIA-Syndrom hört sich plausibel an.
Ich hoffe, dir geht es inzwischen besser. Wenn du magst, können wir uns gerne einmal austauschen. Die Meinung deines Rheumatologen würde mich sehr interessieren.