ich verfolge diesen Thread schon seit 2013. Da hat es mich im Büro sitzend d”Mehr“Hallo Leidensgenossen,
ich verfolge diesen Thread schon seit 2013. Da hat es mich im Büro sitzend das erste Mal aus heiterem Himmel erwischt. Nach 2,5 Tagen bin ich dann zum Hausarzt, weil das Atmen doch arg schwergefallen ist.
Kurze Zusammenfassung:
Juli 2013 fast vollständiger Spontanpneumothorax rechts, örtliche Notaufnahme, Drainage nur mit Betäubung der Durchstichstelle, Schmerzen aus der Hölle, fünf Tage bis zum problemlosen Entfernen der Drainage, nach einer Woche nach Hause. Danach praktisch beschwerdefrei und nach sechs Wochen wieder komplett einsatzfähig.
Anfang Februar 2018 dann beim Duschen wieder das bekannte Ziehen und Brennen. Mir war direkt klar was Sache ist. Einmal nach vorne gebeugt und die letzten Zweifel waren beseitigt.
Da alle Ärzte zu hatten direkt ab in die Notaufnahme. Rückblickend ein Fehler. Bei Rezidiv immer gleich in die Fachklinik fahren!
Mittlerweile war ich gut informiert und habe direkt auf eine ordentliche Analgosedierung bestanden. Kam dann überraschend auf die Intensiv wo die Aktion im Dämmerschlaf sehr gut erledigt wurde. Keinerlei Schmerzen. Ach fünf Tagen hat es der A-Arzt (das A könnt ihr frei interpretieren) dann komplett versaut. Drainage falsch gezogen (ohne zweites Paar Hände und mit komplett entferntem Faden).
Lunge natürlich direkt wieder abgelöst. Fertig mit der Welt. Ich hätte ihn erschlagen können. Auf meinen Wunsch wurde in Wangen (top Klinik - von A bis Z) angerufen und keine zwei Stunden später lag ich schon im Krankentransporter.
Am nächsten Tag wurde operiert. Lungenspitzenresektion und Pleurektomie. Nach dem Eingriff aufgrund hervorragender Versorgung mit gutem Stoff keinerlei Beschwerden. Nach fünf Tagen wurde die Drainage fachgerecht mit vier Hände erfolgreich gezogen.
Aber es hat danach beim Atmen so komisch gezwickt. Als wenn die Lunge in Falten liegt. Also Abends am gleichen Tag mutig einmal tief eingeatmet und *zack* ist es wieder passiert. Beim nächsten Röntgen wurde mein Verdacht bestätigt.
24h später wurde nochmal operiert. Nochmal Teilpleurektomie und Pleurodeseim unteren Bereich. Danach folgten fast 24h "Kurzkoma" und wieder das übliche Spiel: 5 Tage, Drainage (wie immer Topas) erfolgreich gezogen. Nach zwei weiteren Tagen ging es dann im Taxi nach Hause.
Macht in Summe drei Wochen Krankenhaus, 3x Narkose und ein Pfund Schmerzmittel. Der Körper war entsprechend fertig.
Aber es ging erstaunlicherweise zügig aufwärts. Nach drei Tagen mit etwas Treppensteigen angefangen, nach sechs Wochen sa. Ich wieder auf dem MTB, nach zwei weiteren Wochen waren schon wieder 30 km und leichtere Anstiege drinn. Ende Juni 2018 war praktisch das vorherige Leistungs-Niveau wieder erreicht.
Die Taubheit verschwand kontinuierlich. Aktuell sind nur noch kleine Bereiche im Bereich der Achselhöhle etwas taub. Wetterumschwünge merke auch ich deutlich (zwicken, brennen, Taubheit, allgemeine Abgeschlagenheit). Ganz wichtig ist die tägliche Massage von Narben und umliegendem Gewebe. Direkt nach dem letzten Fädenziehen vorsichtig anfangen. Videos dazu gibt's auf Youtube. Bringt sehr viel
In den letzten ca. 1,5 Jahren hatte ich gefühlt noch 2-3 leichte PTs, die aber aufgrund der Fixierung kein Problem darstellten. Anfangs war ich noch alle 3-4 Monate beim Röntgen. Zwei kleine Hohlräume sind nach wie vor vorhanden (k.A. ob die schon von Anfang an vorhanden waren). Zu klein um nochmals zu operieren und da ich dadurch keine spürbaren Einschränkungen habe, versuche ich das auszublenden.
Ich hoffe die linke Seite verhält sich weiterhin ruhig. Mein Bedarf ist ehrlich gesagt gedeckt.
Denkt positiv! In der Fachklinik habe ich Leute mit deutlich schlimmeren Lungenproblemen getroffen. Da kann man fast schon froh und dankbar sein das es einen nicht noch schlimmer getroffen hat.