das tut so gut Eure Worte zu lesen... die Anteilnahme und das Verständ”Mehr“Liebe Kuss, liebe Maggimaus,
das tut so gut Eure Worte zu lesen... die Anteilnahme und das Verständnis, ich habe viel über Eure Einschätzungen nachgedacht und ich war zu Tränen gerührt (auch wenn es mit dem Weinen noch nicht ganz klappt). Kuss, ich habe heute morgen dann meine Mutter informiert, als ich im Büro war. Es kamen zwar Kollegen um die Ecke, so dass ich nicht immer Ruhe hatte, aber ich habe es gesagt. Ihre Reaktion war gemischt - meine Erwartungshaltung dafür ensprechend gering, das habe ich wenigstens gut gemeistert. Ich habe ebenfalls eine intensive Therapieerfahrung hinter mir und wüsste die Situation eigentlich ganz genau einzuschätzen, aber es gelingt mir dieses Mal so schwer. Dank Eurer Worte bin ich wieder etwas wachgerüttelt worden - ein Geschenk - ich danke Euch! Maggimaus, es gibt immer wieder Menschen, die sind sowas von anmaßend, was die Beurteilung der Berufswahl Anderer betrifft. Es ist ein Unding und eigentlich total unverschämt. Haltet zusammen und lasst Euch bloß nicht reinreden - Ihr verdient Euer Geld, seid fleißig und versorgt eine große Familie, was gibt es daran auszusetzen? Davor müsste so Mancher den Hut ziehen! Ich hatte es schon immer dick, wenn Menschen so intolerant sind. Früher war ich fast 20 Jahre "Zahnarzthelferin". Mich haben so oft Freunde/Bekannte abwertend behandelt (igitt, Du fuhrwerkst im Mund anderer Leute herum..), aber ich hatte keine Chance, bin mit 17 von Daheim weg, Schule in der 11. Klasse abgebrochen und da musste ich Geld verdienen. Damit habe ich auch trotz Kinder zum Familieneinkommen beigesteuert, mein Mann war nie der Alleinverdiener und ich war zufrieden. Erst mit Ende 30 bin ich nochmal zur Schule, habe Vieles nachgeholt und gelernt. Dann bekam ich eine Praktikantenstelle in der Industrie mit einem Lehrlingsgehalt (!) - Kaffee kochen, Akten wegräumen, scannen. Ich habe jeden Geschäftsvorgang wie ein Schwamm aufgesogen, durchlief etliche Abteilungen, war 4 Jahre mit 6 verschiedenen Arbeitsverträgen und geringer Bezahlung befristet immer auf der Abschussliste meiner Firma, und dann...wurde ich vor 3 Jahren Assistentin der Werksleitung mit festem Vertrag...und plötzlich findet es jeder toll, das "Ansehen" ist hoch, die Leute begegnen mir mit Respekt (egal ob bei der Bank oder Behörden oder sonst wo). Aber das bin immer noch ich, die Vroni und Zahnarzthelferin von Damals, nicht mehr und nicht weniger, es ist wie in der Geschichte "Kleider machen Leute", manche Menschen gehen nur nach dem Äußeren, sie können nicht anders, aber wir können dafür anders!
So, das war etwas "lang", aber es lag mir auf der Seele Euch das zu schreiben.