Greyhound:“Hallo und guten Tag. Nach dem Durchlesen Ihres sehr emotionalen Briefes fühle ich mich in meine dunk”Mehr“Hallo und guten Tag. Nach dem Durchlesen Ihres sehr emotionalen Briefes fühle ich mich in meine dunklen Zeiten vor einigen Jahren zurückversetzt. Ich denke , dass ich Ihnen ein Stück weit helfen kann, denn meine Symptome von damals sind in etwa deckungsgleich mit den Ihrigen von heute. Nun zum Geschehen meinerseits: Angefangen hat alles mit Halsschmerzen und dem Gefühl, als hätte ich einen Kloß im Hals. Nach anfänglicher Einnahme von Eukalyptus Bonbons und Dobendan Halstabletten suchte ich doch nach ca. einer Woche unseren Hausarzt auf. Er diagnostizierte eine Halsentzündung und verschrieb ein Breitband-Antibiotikum. Die Erkältung würde merklich nach 3-4 Tagen abklingen. Als jedoch nach einer Woche immer noch keine Besserung eintrat, suchte ich wieder die Praxis auf. Ohne mir in den Hals zu schauen, verschrieb er ein anderes Präparat auf der gleichen Basis. Nach einer weiteren Woche war immer noch keine Besserung eingetreten. Mittlerweile machte ich mir Sorgen, dass doch etwas Schlimmeres dahinterstecken müsse. Ich stellte meine eigene Diagnose: Du hast Kehlkopfkrebs. Mit dieser Einstellung suchte ich eine Privat- Schwerpunktpraxis auf, die vornehmlich im Wechsel mit Chef-und Oberärzten ansässiger HNO Kliniken besetzt ist. Einer nach dem anderen ( insgesamt 5 verschiedene ) diagnostizierten eine leichte Rötung und Schwellung des Rachenraumes. Insbesondere die Stimmbänder wären etwas angegriffen. Ich sollte für ca. 4 Wochen mal sehr wenig reden. Zusätzlich verschrieben sie mir das Medikament Tantum Verde (grüne Flüssigkeit) zum Gurgeln. Leider war alles umsonst, denn alles half nichts. Der letzte Arzt fragte mich, was er denn noch für mich tun könnte. Ich meinte, hier könne nur ein Radiologe Abhilfe schaffen. Gesagt, getan, bereits für den nächsten Tag bekam ich einen Termin. Nachdem ich den radioaktiven Brei geschluckt hatte, kam ich auf einen drehbaren Schlitten, der mich mehrmals von der waagerechten in die senkrechte Lage drehte. Nach ca. 20 Minuten fragte er mich, was ich eigentlich genau hätte: Schluckbeschwerden, wie ein Kloß im Hals, vermutlich ein Karzinom im Kehlkopfbereich, erklärte ich ihm. Er schloss dies jedoch aus und meinte, ich sollte bei ihm ein Szintigramm machen, denn es könnte auch an den Schilddrüsen liegen. Dazu bräuchte ich einen neuen Termin. Fürs erste unternahm ich mal nichts, denn ich war total genervt. Meine Frau und ich verordneten uns ein paar Tage Urlaub. Hier ging es mir grottenschlecht. Aus dem Bett kam ich fast gar nicht mehr. Es war die Hölle. Zum Glück erinnerte sich meine Frau an einen guten Neurologen in der Nähe unseres Heimatortes, wo ich am nächsten Tag bereits einen Termin bekam. Nach Ende der eingehenden Untersuchung schloss er eine organische Krankheit aus und schlug vor, einen ihm bekannten Psychologen/Psychotherapeuten zu konsultieren. Da er sich einschaltete, bekam ich schnell einen Termin. Nach eingehender Untersuchung und Begutachtung der Faktenlage organisierte dieser sofort eine Überweisung und Unterbringung in einem Kriseninterventionszentrum, Belegung mit maximal 10 Patienten. Nach eingehender Untersuchung wurde ich auf das Medikament Cymbalta eingestellt. Nach 2maliger Einnahme war ich fast beschwerdefrei. Noch heute bin ich bei dem Chefarzt, der sich mittlerweile selbständig gemacht hat, alle 4 Monate in Behandlung. Ich nehme jetzt das Präparat Duloxetin ( derselbe Wirkstoff, aber wesentlich günstiger). Ich nehme es wahrscheinlich bis zum Lebensende. Es geht mir gut, kein Vergleich mit den Anfängen. Fazit: Seien Sie guten Mutes, ihnen wird sicherlich geholfen. Was Sie brauchen, ist ein guter Psychologe. Sie haben höchstwahrscheinlich nichts Organisches, denn 95% aller Fälle mit "Kloßgefühl" sind psychische Erkrankungen, die sich nur im Gehirn abspielen. Sie sind weder ein Hypochonder noch eine eingebildete Kranke. Sie haben nur noch nicht den richtigen Arzt gefunden. Ich hoffe, dass Ihnen diese Zeilen etwas helfen können. Verlieren Sie nicht den Mut. Zeigen Sie evtl. Ihrem Hausarzt oder Psycho-Arzt diese Zeilen. Sollte noch etwas unklar sein, so können Sie sich gerne bei mir melden . Liebe Grüße auch an Ihre Familie, Hans Geist”Weniger