kattie.pa:“Die Krankheit fängt ziemlich unauffällig an, im Frühling hatte ich komische “Zahnschmerzen”, die jed”Mehr“Die Krankheit fängt ziemlich unauffällig an, im Frühling hatte ich komische “Zahnschmerzen”, die jedoch nicht ganztägig und regelmäßig waren. Anfangs legte ich ihnen keine große Wert, in kurzer Zeit verschlimmerten sich die Schmerzen jedoch schnell. Solche Schmerzen hatte ich noch nie zuvor erlebt, ich konnte nicht exakt bestimmen, woher die eigentlich kommen. Die waren sehr “tief”. Ich ahnte, dass es nicht um klassische Zahnschmerzen handelte, aber ich konnte die nichts anderem zuordnen. Im Sommer hatte ich zwar tatsächlich auch Probleme mit Zähnen (Wurzelkanalbehandlung), es kam sogar zum Ziehen eines Zahnes - die Trigeminusschmerzen tauchten jedoch viel früher auf und vor allem halten seit Jahren aus, es gibt also kein Zusammenhang. Die Schmerzen dauerten weitere Monaten an, erschienen am Oberkiefer/Unterkiefer, beidseitig und vor allem wurden immer intensiver. Zahnärzten versicherten mir, die Zähnen seien bereits ganz i.O., ich besuchte mehrere Zahnspezialisten. Erst dank eines Zahnarztes, der mich darauf hingewiesen hatte, dass es sich um Neuralgie Trigeminus handeln könne, vereinbarte ich einen Termin beim Neurologen, der die Diagnose bestätigte. Zudem unterzog ich mich notwendige Untersuchungen (MRI, CT), die Multiple Sklerose und Tumor ausschlossen.
Die Schmerzen zeichnete sich durch starke Intensität aus, die Intervallen zwischen den Schmerzen wurden immer kürzer, die Schmerzen verschlimmerten sich und am Ende verschwanden die eigentlich nicht mehr. Ich konnte nicht schlafen, nahm 15 Kilo ab. Der Arzt verschrieb immer stärkere allerlei Medikamente, damit ich die Schmerzen überhaupt ertragen konnte, er schlug sogar die Bestrahlung mit Gamma Knife vor. Die Schmerzen beschränkten mich in jeder Tätigkeit, eigentlich lag ich nur, es war die schlimmste vorstellbare physische Schmerz, auf einer Skala 0-10 waren die Schmerzen auf den Wert 10. Am schlimmsten war jedoch, dass die Schmerzen sich steigerten und niemand wusste was es tun soll. Die große Dosis von starken Medikamenten hatte natürlich starke Nebenwirkungen zur Folge, mit denen es auch unmöglich war, normal zu leben.
Erst nach 3/4 Jahren fing mein Zustand an, sich zu verbessern, und zwar als ich auf die Empfehlung einer anderen Patientin mit Trigeminus zur Akupunkur-Behandlung kam. Heute kann ich sagen, dass die Akupunktur mich ausgesprochen gerettet. Selbstverständlich war es nicht sofort, die erste Verbesserung spürte ich nach cca 6 Wochen, nach regelmäßigen Behandlungen 2 mal pro Woche. Nach einem Jahr verbesserte sich mein Zustand deutlich. Es ist wichtig zu betonen, dass es notwendig ist, wahre Experten aufzusuchen - in spezialisierten Centers, in Krankenhäusern, wo man die Akupunktur tatsächlich machen kann. Gleichzeitig ist es wichtig, durchzuhalten, Geduld zu haben und eigenen Lebensstil komplett umzuwandeln. Heutzutage, nach mehr als zwei Jahren der Behandlungen darf ich sagen, dass mein Zustand sich um 90% verbesserte, ich konnte die Dosis der Medikamente bedeutend reduzieren und ins normale Leben zurückzukommen, obwohl natürlich mit Beschränkungen. Jetzt erscheinen die Schmerzen hauptsächlich bei Kälte, Klimaanlage, Wind, Durchzug - deswegen ist es sehr wichtig, eine Kopfbedeckung zu tragen (oft auch in der Nacht) - eine Mütze oder einen Stirnband - die die Schläfen schützen (dort befindet sich den Knoten des Trigeminus). Manchmal wird erwähnt, dass Neuralgie Trigeminus durch vorherigen langfristigen Aufenthalt in Kälte verursacht werden kann. Im Nachhinein erkannte ich, dass ich vorm Ausbrechen dieses Problems in einem Open-office mit extrem starker Klimaanlage gearbeitet hatte. Es ist wichtig, alles was kalt ist, zu vermeiden, inklusive Essen und Trinken die mir sofort eine starke Schmerzen auslösen. Im Gegenteil, sehr wünschenswert ist Wärme, Aufenthalt auf Sonne, auch nur warmes Essen und Trinken, Nutzen vom infraroten Licht. Daneben ist Trigeminus sehr empfindlich auf Berührung, die Schmerzen werden durch Zähneputzen oder Kauen ausgelöst, von daher ist es notwendig, hartes Essen zu vermeiden. Ein großes Problem stellt Stress, Müdigkeit und verschiedene Sorten von Geräusche dar, insbesondere die hohen Tone - in einem lauten Restaurant, im Kino, Theatre oder auf einem Konzert zu sein ist fast unmöglich.
Nicht zuletzt möchte ich meine Erfahrungen mit Ärzten erwähnen - leider nur sehr wenige sind Experten, die sich mit der Neuralgie Trigeminus tatsächlich auskennen und die den Patienten zuhören und wirklich helfen können. Häufig begegnete ich einer Einstellung, wenn ein Arzt nicht wusste was zu tun ist, oder noch schlimmer, er hörte mich im Grunde genommen nicht zu, nur verschrieb irgendwelche Medikamente, die sowieso nicht halfen. Oder im schlimmsten Fall stellte er die Diagnose infrage (und das genau in dem Zeitraum wo ich die schlimmsten Schmerzen erlebte), er behauptete sogar, jeder habe eine andere Schmerzwelle, Neuralgie Trigeminus sei nicht so schlimm, Sport könne helfen und so weiter. Es ist klar, dass solcher Arzt gar nichts von dem Trigeminus weiß. Die Behandlung war also psychisch sehr anstrengend, auch wegen der Einstellung mancher “Ärzten”. Dennoch hatte ich Glück, dass die Schmerzen sich mithilfe der Akupunktur, tollen Ärzten und passenden Medikamente reduzierten.”Weniger