Besenreiser sind kleine, geschädigte Venen. Sie treten an der Oberfläche von der Haut auf und zeigen sich vor allem an den Beinen und im Gesicht. Sie sind weder schmerzhaft, noch schädlich. Manche Menschen möchten sie aus kosmetischen Gründen entfernen. Zur Behandlung von Besenreisern, die lediglich ein Schönheitsproblem darstellen, empfiehlt sich unter anderem eine Verödung (Sklerotherapie).
Besenreiser entstehen bei Erweiterung von direkt unter der Hautoberfläche liegenden Gefäßen. Bei vielen Menschen bilden sich im Laufe der Jahre Besenreiser, ohne dass eine direkte Ursache dafür gefunden werden kann. Bisweilen besteht jedoch eine allgemeine angeborene Bindegewebsschwäche. Ebenso kann es bei Venenerkrankungen, wie Krampfadern (Varizen), dazu kommen, dass sich Besenreiser ausbilden.
Besenreiser und Krampfadern sind verschiedene Aussprägungen einer Ekrankung, die venöse Insuffizienz. Sie unterscheiden sich aber erheblich in ihrer Symptomatik.
Vor allem in den Beinen können Besenreiser auftreten, wenn die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Venen transportieren das Blut zurück zum Herzen. Die Venenklappen sorgen dafür, dass das Blut nicht zurückfließt. Wenn die Venenklappen geschwächt oder geschädigt sind, kann das Blut nicht richtig fließen und sammelt sich in der Vene an. So kommt es zu einer Ausbuchtung der Vene. Als Folge können auch Besenreiser entstehen.
Im Gesicht sind Besenreiser häufig eine Folge eines geplatzten kleinen Blutgefäßes. Das kann durch einen erhöhten Druck oder durch Sonnenschäden begünstigt werden.
Folgende Faktoren erhöhen das Risiko einer Person an Besenreiser zu erkranken:
Besenreiser zeigen sich häufig als dunkle, dünne Adern, die netz- oder fächerförmig vor allem auf den Oberschenkeln zu sehen sind. Sie können blaub, violett oder rot sein. Manchmal sind die Aderbäumchen auch in einem helleren Rot vorhanden. Durch den charakteristischen Anblick haben die Besenreiser auch ihren Namen bekommen. Besenreiser stellen lediglich eine ästhetische Auffälligkeit dar. Sie bereiten keinerlei weitere Beschwerden.
Neben der Befragung des Patienten (Anamnese) und der körperlichen Untersuchung sollte insbesondere eine spezielle Ultraschalluntersuchung (Duplex-Sonographie) durchgeführt werden. Hiermit kann eventuell nachgewiesen werden, dass Krampfadern die Besenreiser bedingen. Bei tatsächlich vorliegenden Krampfadern sollte in vielen Fällen eine spezielle Behandlung erfolgen.
In sehr seltenen Fällen können andere Gefäßerkrankungen ein ähnliches Bild ergeben wie Besenreiser. Krampfadern müssen jedoch ausgeschlossen werden.
Besenreiser können auf verschiedene Weise beseitigt werden. Dazu gehören neben der Verödung die Behandlung mit Strom, Laser sowie mit der so genannten Blitzlampe (IPL-Behandlung). Aus medizinischer Sicht können die Besenreiser auch belassen werden.
Mit dem Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -socken kann Druck auf die Venen des Unterschenkels ausgeübt werden. Der ausgeübte Druck kann dazu beitragen, den Blutfluss zu verbessern und das Risiko für die Ausbildung weiterer Besenreiser zu verringern. Kompressionsstrümpfe können vorbeugend getragen werden. Patienten wird empfohlen nach der Behandlung von Besenreisern diese für ein bis zwei Tage zu tragen.
Eine oft wirkungsvolle Therapiemethode von Besenreisern ist die Verödungsbehandlung (Mikro-Sklerotherapie). Sie wird am häufigsten angeboten. Eine Betäubung ist für die Verödung von Besenreisern in den meisten Fällen nicht notwendig, da sich kaum Schmerzen ergeben. Die Behandlung erfolgt ambulant.
In ein in der Mitte der jeweiligen Besenreiser-Stelle gelegenes Gefäß wird mit einer feinen Nadel ein Wirkstoff eingespritzt, der einen Entzündungsreiz an der Gefäßwand hervorruft. Dadurch wird eine Gerinnung des in den Äderchen vorhandenen Blutes ausgelöst, so dass sich nach der Behandlung erst einmal eine verstärkte Gefäßzeichnung ergibt. In der Folgezeit wird das verklumpte Blut vom Körper zersetzt und aufgenommen. Die Gefäßwand fällt langsam in sich zusammen und verklebt mit der Gegenseite. Hierdurch ergibt sich eine wesentlich geringere Auffälligkeit der Äderchen. Nach der Behandlung wird die Einstichstelle mit einem Druckverband versorgt.
Am Folgetag der Verödungsbehandlung werden gelegentlich die Äderchen eröffnet und das geronnene Blut herausgedrückt. Dies kann eine weitere ästhetische Verbesserung bewirken.
Bei der airblock-Methode wird zusätzlich zur Verödungsmaßnahme sehr wenig Luft in das jeweilige Äderchen eingeführt. Dadurch wird ebenfalls das Blut herausgedrückt, und auch das Verödungsmittel kann besser einwirken. Eine Kombination stellt das Einspritzen von Schaum dar, der aus Luft und Verödungswirkstoff zusammengesetzt ist.
Es können mehrere Behandlungen notwendig sein, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Oberflächliche und sehr kleine Besenreiser können mit dem Laser behandelt werden. Der Laser ist ein starker, fokussierter Lichtstrahl, der die kleinen Gefäße verklumpen und austrocknen kann. Die Gefäße werden durch die Haut hindurch erhitzt. Vier bis sechs Wochen vor einer Laserbehandlung muss man auf Sonnenbaden verzichten.
Nach der Verödung oder Laser-Behandlung sollten die Patienten für ein bis zwei Tage Kompressionsstrümpfe tragen und die Beine möglichst viel bewegen. Das endgültige Ergebnis der Behandlung kann erst nach einigen Wochen beurteilt werden. In den ersten Wochen nach der Behandlung wird empfohlen, Sonnenlicht zu vermeiden.
An der Einstichstelle kann es zu verschiedenen Problemen kommen. Blutungen, Nachblutungen sowie Blutergüsse können verursacht werden. Bei (seltener) Nervenschädigung kann unter anderem ein meist nicht dauerhaftes Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen auftreten. Infektionen, Wundheilungsstörungen und überschießende Narbenbildung mit ästhetischen Einschränkungen oder Schmerzen sind möglich.
Pigmentstörungen (bräunliche Verfärbung) an der behandeleten Stelle können sich bei beiden Verfahren ergeben. Sie blasen häufig mit der Zeit ab. Um die Besenreiser herum können sich nach der Verödungsbehandlung neue, feine Blutgefäße ausbilden, deren Bildung durch den Entzündungsreiz gefördert wird und die als geröteter Hautbereich sichtbar sind (so genanntes Matting). Später kann eine Lasertherapie vorgenommen werden, um die Rötung wieder zu beseitigen. Des Weiteren können kurzzeitige Sehprobleme oder Migräneattacken vorkommen. Allergische Reaktionen verschiedenen Schweregrades können auftreten.
Meist ist eine gute Behandlung der Besenreiser möglich, so dass diese wesentlich weniger auffällig werden. Jedoch können die Äderchen auch verbleiben, oder neue Besenreiser können sich im Laufe der Zeit bilden. Je nach der Zahl der Besenreiser sind oft mehrere Verödungssitzungen notwendig, da nicht eine zu große Menge des Wirkstoffes gegeben werden darf.
Medikamente, die die Blutgerinnung beeinträchtigen, beispielsweise Marcumar® oder Aspirin®, müssen in vielen Fällen in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden.
Kompressionsstrümpfe oder Verbände sollten getragen werden, bis diese aus ärztlicher Sicht nicht mehr notwendig sind.
Auf zu starke Sonneneinstrahlung sowie auf Aufenthalte im Solarium sollte verzichtet werden, damit es nicht zu auffälligen Pigmentstörungen kommt.
aktualisiert am 10.03.2020