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MedizinforumForum für HNO (Hals-Nasen-Ohren) Heilkunde

Trotz OP und Durchtrennung der Sehnen zuckt es im Ohr weiter...

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4 Beiträge - 405 Aufrufe
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Hamel  fragt am 29.06.2021
Guten Tag in die Runde. Ich habe mich beim bekannten HNO Arzt in München vor ca 8 Wochen operieren lassen. Wegen lang anhaltenden Maschinengewehrartigen Salven über mehrere Tage/Wochen habe ich mir "beide" ( !!! ) Sehnen durchtrennen lassen. Dieses hämmernde klopfen war auf Dauer nicht mehr zu ertragen. Fast 1 Jahr habe ich alles ausprobiert um dieses Phänomen loszubekommen. Die OP war nicht ohne...der Heilungsverlauf schleppend aber im Endeffekt habe ich alles hinter mich gebracht.

Leider kommen in den letzten Tagen vermehrt wieder Zuckungen im operierten Ohr zustande. Es löst sich zu 90% durch Schlucken aus und bleibt dann 20 bis 30 Sekunden...desweiteren zuckt es oftmals wenn man gähnt oder aufstoßen muss. Diese Prozedur wiederholt sich am Tag sehr oft aber es kann auch mal passieren das es sich wieder beruhigt. Selten zuckt es sogar ohne Schluckvorgang aber i.d.R braucht es einen Auslöser...

Meine Frage an die HNO Experten oder User hier im Forum ist ganz klar. Kann mir irgendjemand eine Rückinfo geben warum es trotz Durchtrennung des Stapedius und Tympani weiterhin im Ohr zuckt? Was löst sich beim Schluckvorgang aus damit man dieses nervige vibrieren verspürt? Ist es evtl. möglich das die durchtrennten Teile weiterhin zucken können und man dies spürt? Kann es sein das sich der Tympanimuskel trotz Anbringung einer Folie wieder leicht verwächst und Kontakt hat? Warum löst sich das seltsame flattern zu 90% durch eine Bewegung im Kieferbereich aus und verschwindet nach ner kurzen Zeit wieder?

Bei mir wurde desweiteren eine klaffende Tube festgestellt. Probleme mit einer Autophonie habe ich keine. Oftmals habe ich aber im Ohr einen starken Druck bzw. Probleme mit Hörsturz ähnlichen Symptomen ( verzerrtes hören, Ohr wie in Watte gepackt, Geräuschempfindlichkeit etc. ) Kann eine klaffende Tube evtl. auch diese Zuckungen im Ohr auslösen? Eine weitere Möglichkeit wäre ein Gaumensegeltremor...ich versuche seit Tagen am Spiegel rauszubekommen ob im hinteren Teil was zuckt nach dem Schluckvorgang. Leider kann ich optisch nichts erkennen was darauf schließt. Vielleicht werde ich irgendwann diesen Bereich mit Botox behandeln lassen um auszuschließen ob es doch ein Mitgrund der Problematik ist.

Diese Erkrankung ist leider sehr speziell und kann einen zur Weißglut treiben. Ich habe wirklich vieles ausprobiert um endlich wieder Ruhe zu bekommen. Die OP war der letzte Hoffnungsschimmer aber bisher ist es leider nur zu einem Teilerfolg gekommen. Die Salvenartigen, klopfenden Schläge über mehrere 24 Stunden wurden ersetzt in ein anderes zuckendes Problem. Ich würde vielen Menschen gerne Mut machen die OP durchzuführen und danach Ruhe zu haben...leider scheint es dafür aber keine Garantie zu geben. Das Mittelohr scheint mit diesen Muskeln und Zuckungen sehr speziell zu sein...wenn ich irgendwann rausbekomme was der Grund war werde ich mich nochmals melden. Lg

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Portrait Prof. Dr. med. Rolf Issing, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals- und Plastische Gesichtschirurgie, Bad Hersfeld, HNO-Arzt
Prof. Dr. Issing  sagt am 29.06.2021
Guten Morgen,
nach Ihrer Schilderung hätte ich als ehestes an den Gaumensegeltremor (M. tensor veli palatini) gedacht. Wir hatten einmal einen Patienten, bei dem rhythmische Zuckungen am Gaumen zu sehen waren und dem Botox dann sehr gut geholfen hat. Wurde bei Ihnen ein "langer Streifen" präoperativ angefertigt, um die Zuckungen sichtbar zu machen? Wenn ja, wäre ein Vergleich mit dem jetzigen Zustand interessant. Haben Sie schon an ein Paukenröhrchen gedacht? Ich bin gespannt, wie es bei Ihnen weitergeht.
Alles Gute!
P. R. Issing

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Hamel  sagt am 29.06.2021
Ein langer Streifen wurde damals in einer Uniklinik gemacht. Verdacht war das der Stapedius die hämmernden, klopfenden Zuckungen auslöst. Leider konnte man am Trommelfell die Vibrationen nicht richtig deuten da die Beschwerden am Untersuchungstag zu schwach waren. Ebenso kennt sich mit dieser seltenen Erkrankung ja auch kaum ne Klinik bzw. ein HNO Arzt aus. Deswegen wurde bei der OP auch der Tympani durchtrennt um sicher zu gehen das beide Muskel als Geräuschquelle nicht mehr in Frage kommen. Da das Maschinengewehrartige klopfen nicht mehr kommt scheint es ja die richtige Tendenz gewesen zu sein. Leider verspüre ich aber weiterhin dieses zucken beim schlucken, gähnen oder aufstoßen. Es ist und bleibt ein Phänomen warum es dann 20 bis 30 sek. flattert und sich dann wieder beruhigt. Leider schluckt man ja gefühlt alle paar Minuten und über den Tag gesehen ist das sehr nervig...

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Liisssaa  sagt am 13.02.2022
Lieber Hamel wie ist es bei dir weitergegangen? Hast du eine Lösung für dein Problem gefunden? Und Wenn ja bei wem?

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