Valeculla Zyste

Hallo,
meine 73 jährige Mutter hat schon über einem Jahr Probleme mit dem Hals. Kratzen im Hals, komisches Gefühl usw. Der HNO arzt sagte immer, da ist nichts.Seit ca. 4 Monaten, hat sie auch einen Hustenreiz dabei. Da hat sie dann manchmal das Gefühl der Hals geht zu und dann muss sie oft husten. Weil sie das Husten ziemlich fertig macht und störend ist, war sie erneut beim HNO. Der bisher immer dazu sagte, ihre Nase ist zu eng, die Beschwerden kommen daher. Da sie oft Niesen muss auch und ihr immer leicht die Nase fliesst. Auch schon über ein Jahr. Jetzt hat der HNO endlich mal genauer geschaut und die o.g. Zyste entdeckt. Jetzt soll sie zur OP in die HNO Klinik.Dort schrieben sie auf die Diagnose: Zungengrundzyste. Der HNO hier sagt Valeculla Zyste. Ist das das gleiche? Da sie nicht mehr die Jüngste ist, mach ich mir schon sorgen. Nach der OP soll sie noch 1-2 Tage im KH bleiben. Wie gefährlich ist solch Op in dem Alter? Können die Beschwerden, vor allem der Husten, wirklich von der Zyste kommen?

Hallo Gismo72,

die Fragen, die Sie aufwerfen, sind nicht vollständig hier im Forum zu beantworten.
Was klar ist: Valleculazyste und Zungengrundzyste meint hier sicher das selbe.
Je nach Größe ist diese völlig asymptomatisch oder macht sich als Fremdkörpergefühl, Schluckbeschwerden oder auch Husten bemerkbar. Ob die Beschwerden Ihrer Mutter hier herrühren, ist für mich "aus der Ferne" nicht sinnvoll beurteilbar.
Wie gefährlich ein Eingriff ist, hängt nicht nur vom Alter sondern vor allem von den Begleitumständen ab, also wie gesund ihrer Mutter sonst ist, welche Medikamente dauerhaft eingenommen werden müssen etc.
Grunsätzlich ist so ein Eingriff keine "große" oder stark belastende OP, und wird in aller Regel gut überstanden.

Beste Grüße,
Ihr Dr. Kastl

Hallo Herr Dr. Kastl,

seit letztem Jahr Dezember wurde bei mir eine Erbsengroße Zyste an der Vallecula gefunden.
Ist dies normal, dass diese manchmal "anschwillt" und dann ruhe gibt? Gibt es die Chance, dass sie sich auch zurückbildet?
Laut Aussagen von meinem HNO Arzt ist diese sehr klein und hat sich auch nicht verändert (manchmal spüre ich sie doch und es treibt mich in den Wahnsinn!), ich lasse meine kleine Zyste alle 12 Wochen kontrollieren und bis jetzt hat sie an ihrer Größe nichts verändert. Diese ist auch ganz klein, aber trotzdem ergreift mich manchmal die Panik, ich könnte keine Luft mehr bekommen, obwohl Vallecule zysten in der Regel selten Größer werden als 3cm.

Für Ihre Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Beste Grüße

Hallo mccoke,

der "Mechanismus", wie so eine Zyste entstehet, ist in den allermeisten Fällen der Folgende: auf der Schleimhaut im Rachen (und somit auch im Bereich der Vallecula) gibt es tausende kleiner Speicheldrüsen. Manchmal passiert es, dass eine dieser Drüsen quasi verstopft. Dann produziert sie weiter Speichel, dieser fließt aber nicht auf die Schleimhaut sonder sammelt sich: eine kleine Zyste entsteht. Wenn sich nun mehr und mehr Speichel ansammelt, wird die Zyste größer. Je größer sie wird, desto leichter platzt sie und es entleert sich etwas vom Zysteninhalt, die Zyste wird wieder kleiner. Je nach Größe und Form dieses "Aufplatztens" führt dies dann dazu, dass der "Zystensack" wieder zuheilt und das Spiel beginnt von vorne. Mit viel Glück heilt die Zyste nicht mehr zu und das Problem ist damit gelöst.

Beste Grüße und alles Gute,
Ihr Dr. Kastl
Gerade in der Vallecula stören die Zysten häufig nur relativ wenig. Dass Sie in dieser Lokalisation so groß werden, dass es tatsächlich zur Schwierigkeiten mit der Atmung kommt ist sehr selten.

So aus der Ferne betrachtet halte ich Ihre Strategie des watchfull waiting genau für die richtige. Wenn die Zyste tatsächlich größer werden sollte oder Beschwerden macht, kann man sie dann ja auch abtragen.