Stuhltransplantation bei Morbus Parkinson hat positive Auswirkungen

Weltweit erkranken immer mehr Menschen an der Parkinson-Krankheit. Neben motorischen Störungen leiden Betroffene häufig auch unter Darmproblemen, insbesondere Verstopfung. Forscher vermuten: Der Darm spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Krankheit.

©

Stuhltransplantation bei Morbus Parkinson

Was passiert im Darm?

Bei Parkinson-Patienten wurden entzündliche Prozesse und Veränderungen im Darm festgestellt. Hinzu kommt, dass sich Eiweiße, die bei den Betroffenen normalerweise im Gehirn zu finden sind, auch im Darm ablagern können. Dies ließ vermuten, dass die Krankheit im Darm beginnt und sich dann ins Gehirn ausbreitet.

Möglicher Ansatz: Stuhltransplantation

Das Mikrobiom des Darms, also die Gesamtheit der Darmbakterien, kann durch eine Stuhltransplantation beeinflusst werden. Bei bestimmten bakteriellen Infektionen wird diese Methode bereits erfolgreich eingesetzt. Wissenschaftler der Universität Gent haben nun untersucht, ob sie auch bei Parkinson hilft. In einer Studie mit 46 Patienten erhielten einige Teilnehmer Stuhltransplantate von gesunden Spendern, während andere ihren eigenen Stuhl transplantiert bekamen.

Ergebnisse und offene Fragen

Nach 12 Monaten zeigte die Gruppe mit Fremdstuhl eine signifikante Verbesserung der motorischen Symptome. Überraschenderweise zeigten aber auch die Patienten, die ihren eigenen Stuhl erhalten hatten, eine Verbesserung. Die Forscher vermuten, dass der Placebo-Effekt eine Rolle spielt oder dass die Stuhltransplantation das Darmmikrobiom beeinflusst.

Zusätzliche Informationen aus der Studie

Die Studie, die in der Fachzeitschrift EClinicalMedicine veröffentlicht wurde, zeigte zwar eine signifikante Verbesserung der motorischen Symptome, die Ergebnisse waren jedoch nicht einheitlich. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es neben der Stuhltransplantation weitere Faktoren gibt, die zur Verbesserung der Symptome beitragen. Die Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den Gruppen machen deutlich, dass weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind, um ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen zu erlangen.

Was bedeuten die Ergebnisse?

Die Ergebnisse sind ermutigend, aber größere Studien mit längeren Beobachtungszeiträumen sind notwendig, um diese Therapieform besser zu verstehen. Sollte sich der positive Effekt bestätigen, könnte dies ein völlig neuer Ansatz in der Parkinson-Therapie sein, der nicht nur die Symptome lindert, sondern vielleicht sogar das Fortschreiten der Krankheit beeinflusst.