Die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren ist heute oft unzureichend, da industriell verarbeitete Lebensmittelkaum die wichtigen Fettsäuren EPA und DHA enthalten. Ein optimaler Omega-3-Index von 8 bis 11 Prozent ist entscheidend für die Funktion der Körperzellen, die Leistungsfähigkeit des Gehirns, die Fruchtbarkeit und die Herzgesundheit. Der Omega-3 Index sollte regelmäßig überprüft werden. Besonders profitieren Risikogruppen wie Schwangere, Sportler, Menschen mit Autoimmun- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen von einem ausgeglichenen Omega-3-Spiegel.Algenöl gilt dabei als nachhaltige und vegane Alternativezu Fischöl.
Prof. von Schacky: Wie so oft, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, gibt es nicht nur eine Ursache. Eine zentrale Rolle spielt dabei sicherlich die Industrialisierung der Landwirtschaft. Zwar hat sie zu einer hocheffizienten Lebensmittelproduktion geführt, allerdings auf Kosten bestimmter Nährstoffe. Omega-3-Fettsäuren kommen vor allem in Lebensmitteln vor, die sich nicht so effizient industriell herstellen lassen, zum Beispiel in Fisch. Lange Zeit glaubte man, dass die pflanzliche Alpha-Linolensäure, wie sie etwa in Leinöl vorkommt, ausreicht, um den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu decken. Doch das hat sich als Irrtum herausgestellt. Wir sind also auf die direkte Zufuhr von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) angewiesen.
Prof. von Schacky: Lange Zeit ging man – gestützt durch Studien an Nagetieren – davon aus, dass der menschliche Körper Alpha-Linolensäure in die wichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA umwandeln kann. Inzwischen weiß man jedoch, dass diese Umwandlung beim Menschen – genauso wie bei Hunden, Katzen und Pferden – nur sehr eingeschränkt funktioniert. Gerade für uns Menschen ist eine gute Versorgung mit DHA deshalb besonders wichtig. Denn ein großer Teil unseres Gehirns besteht aus dieser speziellen Fettsäure, der sogenannten Docosahexaensäure (DHA). Man könnte sagen, dass genau dieses große und leistungsfähige Gehirn uns Menschen auszeichnet – und ohne ausreichend DHA im Blut lässt sich ein solches Gehirn weder aufbauen noch dauerhaft erhalten.
Prof. von Schacky: Betrachtet man nicht nur einzelne Erkrankungen, sondern den Menschen als Ganzes, dann erkennt man: Fehlen dem Körper Omega-3-Fettsäuren, dann funktionieren die Zellen insgesamt nicht richtig. Das hat Auswirkungen auf viele Bereiche der Gesundheit. Es beginnt bei der Lebenserwartung, reicht über das Risiko eines plötzlichen Herztodes und reicht bis zu Dingen wie beispielsweise Akne. Menschen mit Akne haben oft einen niedrigen Omega-3-Index. Hebt man diesen Wert in den Zielbereich, verschwindet die Akne fast vollständig. Das wurde sogar in einer Studie belegt. Die Dermatologen kamen damals zu mir und sagten: "Wir glauben, dass das funktioniert." Ich antwortete: "Das meint ihr nicht ernst." Aber sie hatten recht! Rückblickend ist es natürlich einfacher zu verstehen. Wahrscheinlich spielt dabei die entzündungshemmende Wirkung der Omega-3-Fettsäuren eine entscheidende Rolle.
Menschen mit Akne haben oft einen niedrigen Omega-3-Index.
Prof. von Schacky: Für diesen Test analysieren wir die Fettsäurezusammensetzung der Membranen roter Blutkörperchen, also der Erythrozyten. Dabei kommt eine streng standardisierte und qualitätsgesicherte Methode zum Einsatz. Das ist entscheidend, denn andere Methoden liefern oft abweichende Ergebnisse. Leider haben inzwischen viele Labore den Omega-3-Index für sich entdeckt und bieten ebenfalls Messungen an. Doch wir stellen immer wieder fest: Ihre Ergebnisse sind nicht reproduzierbar und weichen deutlich von unseren ab. Deshalb sage ich ganz offen: Dann kann man auch würfeln – das ist billiger und genauso wenig aussagekräftig. Unser Test hingegen basiert auf über 440 wissenschaftlichen Publikationen in anerkannten Fachjournalen. Diese Evidenz hat keine andere Methode zur Fettsäureanalyse. Die Themen dieser Studien stammen aus der engen Zusammenarbeit mit Forschungsgruppen. Genau das macht die Aussagekraft unseres Tests so besonders.
Prof. von Schacky: Ursprünglich hatten wir einen Zielwert von über 8 angesetzt. Dies basierte auf einer sehr umfangreichen Auswertung kardiovaskulärer Studien, also Studien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dann habe ich jedoch beobachtet, dass der positive Effekt mit steigenden Werten – wie so oft in der Biologie – allmählich abnimmt. Ab einem Wert von etwa 11 flacht der Nutzen deutlich ab. Wie jedem Arzt bekannt ist, kann auch etwas, das grundsätzlich gut ist, irgendwann zu viel des Guten werden. Ein Beispiel ist Salz. Wir brauchen Salz zum Leben, aber zu viel davon kann zu Bluthochdruck führen. Das Gleiche gilt für Wasser. Biologie eben – oder auch Medizin. Im Laufe der Zeit haben sich noch zwei Dinge herausgestellt:
Die Rolle der Plazenta: Was mich wirklich überrascht hat: In der Plazenta gibt es spezielle Transportproteine, die offenbar versuchen, den Fötus auf einen bestimmten Omega-3-Index einzustellen, also auf einen Zielwert. Da dachte ich: Hoppla, wenn die Natur das so vorsieht, dann hat das wohl seinen Sinn.
Und das Risiko von Vorhofflimmern: Es zeigt sich, dass das Risiko für neu auftretendes Vorhofflimmern in einer sogenannten U-förmigen Beziehung zum Omega-3-Index steht. Das heißt, dass sowohl unterhalb als auch oberhalb des Zielbereichs das Risiko steigt, während es im Zielbereich am niedrigsten ist. Vor ein paar Jahren ging das auch durch die Presse: "Omega-3-Fettsäuren machen Vorhofflimmern". Dazu kann ich nur sagen: Das stimmt nicht, wenn der Spiegel im Zielbereich liegt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich übrigens bei der seltenen Nebenwirkung "Blutungen". Diese treten erst bei deutlich höheren Omega-3-Werten auf, sind aber nicht ganz ohne Relevanz.
Deshalb mein Fazit: Wer Omega-3-Fettsäuren effektiv und sicher einsetzen will, kommt um eine regelmäßige Messung nicht herum.
Prof. von Schacky: Das habe ich früher so gedacht, ja. Einfach, weil mir das Risiko von Vorhofflimmern damals noch nicht bekannt war. Dieses Risiko war vor ein paar Jahren allgemein noch gar nicht richtig bekannt. Inzwischen wissen wir jedoch: Menschen mit einer Autoimmunerkrankung, also einer chronisch-entzündlichen Erkrankung wie beispielsweise rheumatoider Arthritis, haben häufig niedrige Spiegel von EPA und DHA Sie profitieren oft schon deutlich davon, wenn ihre Werte in den Zielbereich für den HS-Omega-3 Index angehoben werden. Wenn jemand sagt, er möchte über den Zielwert hinausgehen, dann sage ich: "Du bist ein freier Mensch, du kannst das machen – aber bitte trage eine Smartwatch". Die kann erkennen, wenn man Vorhofflimmern bekommt. Letztlich ist das eine persönliche Abwägung.
Es gibt Menschen, die so stark unter ihrer Autoimmunerkrankung leiden dass sie bewusst dieses Risiko in Kauf nehmen. Aber das sind Einzelfallentscheidungen, da kann ich keine generelle Empfehlung mehr geben. Das heißt: Wer eine Autoimmunerkrankung hat, kann durch höhere Spiegel möglicherweise eine entzündungshemmende Wirkung erzielen, geht damit aber auch das Risiko ein, dass Vorhofflimmern auftreten könnte. Den meisten Patienten geht es allerdings schon deutlich besser, wenn sie einfach den Zielbereich erreichen. Deshalb sollte man zunächst dieses Ziel anpeilen und dann gemeinsam mit dem Patienten individuell abwägen, ob ein höherer Wert sinnvoll oder notwendig ist.
Prof. von Schacky: Zum einen ist es wichtig zu verstehen, dass wir bei einem Omega-3-Spiegel im Blut immer eine Art Bilanz messen, nämlich die zwischen der aufgenommenen Menge, der Poolgröße und dem Verbrauch durch den Körper.
Ein Beispiel: Wenn jemand sehr wenige Kalorien verbrennt, benötigt diese Person auch nur eine geringe Menge an Omega-3-Fettsäuren, um den Spiegel aufrechtzuerhalten, da der Gesamtumsatz gering ist. Das Gegenbeispiel sind Leistungssportler oder Athleten. Sie verbrennen extrem viele Kalorien und benötigen deshalb teilweise bis zu 6 Gramm Omega-3 pro Tag, um ihren Spiegel stabil zu halten. Zwischen diesen beiden Extremen bewegen sich alle anderen Menschen.
Ich hatte vor Kurzem einen Athleten in der Praxis, der einen sehr guten Omega-3-Spiegel hatte, obwohl er keine Nahrungsergänzungsmittel einnahm. Damit kommen wir zum zweiten wichtigen Punkt: den Genen. Einige Menschen können aus pflanzlichen Vorstufen (zum Beispiel ALA) effizient die biologisch aktiven Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA bilden. Warum das bei manchen so gut funktioniert und bei anderen kaum, ist genetisch bedingt. Leider verstehen wir bis heute nicht genau, wie dieser Mechanismus funktioniert.
Einige Menschen können aus pflanzlichen Vorstufen (zum Beispiel ALA) effizient die biologisch aktiven Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA bilden.
Prof. von Schacky: Eigentlich kann man es wirklich jedem empfehlen. Mittlerweile sehe ich es sogar umgekehrt: Wenn nachgewiesen ist, dass man mit einem optimalen Omega-3-Spiegel länger lebt, später dement wird, Schwangerschaften unkomplizierter verlaufen, weniger psychiatrische Erkrankungen auftreten und diese leichter behandelbar sind, dann denke ich: Es ist wahrscheinlich ein sinnvoller erster Schritt, den Omega-3-Index in den Zielbereich zu bringen – ganz egal, an welcher Erkrankung du gerade leidest –, und dann danach zu schauen, was von der Erkrankung überhaupt noch übrig bleibt.
Ähnlich äußern sich inzwischen auch Experten aus dem Bereich der Sporternährung. So weist die Gesellschaft für Sporternährung beispielsweise darauf hin, dass Athleten im Schnitt sehr niedrige Omega-3-Werte haben und diese unbedingt in den Zielbereich anheben sollten. Denn dann profitieren sie nachweislich: Die Liste der Vorteile reicht von einer schnelleren Reaktionszeit über weniger Hirnschäden bis hin zu weniger Muskelkater und geringerem Muskelabbau. Und genau deshalb raten auch immer mehr Experten für Sporternährung dazu, auf den Omega-3-Index zu achten.
Prof. von Schacky: Es gab ein großes Forschungsprojekt des amerikanischen Militärs. Die Ergebnisse zeigen, dass Soldaten – genau wie Leistungssportler – einen Omega-3-Index im Zielbereich haben sollten. Warum? Bei vielen Soldaten wurden mehrfach Messungen durchgeführt und dabei festgestellt, dass ihre Omega-3-Werte oft zu niedrig sind. Kommen sie in den empfohlenen Bereich, profitieren sie messbar davon, beispielsweise indem sie schneller reagieren und ihre Entscheidungsfähigkeit unter Stress verbessern. Ein Forscher brachte es auf den Punkt: "Wenn du deinen Kopf schneller aus der Schusslinie ziehst, hast du was davon." Dies ist inzwischen auch die offizielle Haltung im US-Militär: Soldaten sind keine Patienten, sondern gesunde junge Menschen, die auf ihren Körper angewiesen sind – genauso wie Sportler. Und genau deshalb ist es wichtig, dass auch sie ihren Omega-3-Wert im Zielbereich halten.
Gleiches gilt übrigens auch für Frauen mit Kinderwunsch. Heute weiß man, dass sowohl die männliche als auch die weibliche Fruchtbarkeit vom Omega-3-Index abhängt. Eine Schwangerschaft tritt leichter ein, wenn beide Partner einen optimalen Wert haben. Auch der Verlauf der Schwangerschaft verbessert sich: Es gibt weniger Komplikationen wie Präeklampsie, weniger Frühgeburten und Mutter oder Kind müssen deutlich seltener nach der Geburt auf die Intensivstation. Auch die perinatale Sterblichkeit sinkt.
Ich habe also drei Gruppen genannt: Athleten, Soldaten und Schwangere – Menschen also, die in besonderer Weise auf ihren Körper angewiesen sind und bei denen sich ein Omega-3-Mangel besonders deutlich zeigt. Aber im Grunde sind sie Menschen wie du und ich. Der Unterschied ist nur: Bei uns ist die Abhängigkeit vom Körper vielleicht nicht ganz so ausgeprägt, dafür sind wir umso mehr auf unseren Kopf angewiesen. Deshalb gilt auch für uns: Es ist wichtig, den Omega-3-Index im Zielbereich zu halten.
Ein weiterer Punkt ist, dass Menschen mit kardiovaskulären Risiken oder bereits erlittenen Ereignissen, wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, ebenfalls deutlich profitieren. Denn ein guter Omega-3-Wert senkt das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle. Studien zeigen: Wer im Zielbereich liegt, hat nur halb so häufig einen Schlaganfall wie jemand mit niedrigem Wert. Für mich persönlich ist das ein überzeugendes Argument. Ein Schlaganfall wäre eines der schlimmsten Dinge, die mir passieren könnten. Pflegebedürftig zu werden oder geistige Einschränkungen zu erleiden, will niemand. Und genau deshalb lohnt es sich, den eigenen Omega-3-Status im Blick zu behalten.
Heute weiß man, dass sowohl die männliche als auch die weibliche Fruchtbarkeit vom Omega-3-Index abhängt.
Prof. von Schacky: Ich empfehle auf jeden Fall immer, Omega-3-Fettsäuren zur Hauptmahlzeit einzunehmen. Warum? Omega-3-Fettsäuren sind Fette und können nur dann gut vom Körper aufgenommen werden, wenn sie durch die Gallenflüssigkeit emulgiert werden. Zusätzlich sind die Lipasen aus der Bauchspeicheldrüse nötig, damit die Fette richtig gespalten und verwertet werden können. Ohne diesen Prozess passiert einfach nichts. Die Fettsäuren gehen dann ungenutzt durch den Verdauungstrakt. Das ist der eine Punkt.
Der andere ist: Selbst bei perfektem Timing ist die Bioverfügbarkeit, also wie gut der Körper die Omega-3-Fettsäuren aufnimmt, von Person zu Person sehr unterschiedlich. Da gibt es Unterschiede bis Faktor 13! Das ist enorm! Ein sinnvoller Start sind 2 Gramm pro Tag, eben zur Hauptmahlzeit. Aber ganz wichtig: Nach drei bis vier Monaten bitte unbedingt nachmessen, um zu sehen, wie viel tatsächlich angekommen ist. Denn aufgrund der individuellen Bioverfügbarkeit können 2 Gramm entweder zu wenig oder sogar zu viel sein. Nur durch eine erneute Messung lässt sich beurteilen, ob der Zielwert erreicht wurde.
Prof. von Schacky: Der sogenannte HS-Transindex ist deutlich weniger relevant. Transfettsäuren gelten allgemein als schädlich, aber das trifft nicht auf alle zu. Vor allem die Transfettsäuren, die bei der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln entstehen, zum Beispiel wenn Fette zu stark oder zu lange erhitzt werden, sind schädlich. Im deutschen Lebensmittelrecht spielen diese industriell entstandenen Transfettsäuren nur eine untergeordnete Rolle. In den USA sah das anders aus: Dort lag der Transindex bei etwa drei. Durch gesetzliche Maßnahmen wurde er über die Jahre deutlich gesenkt – und parallel dazu ging die Sterblichkeit durch ischämische Herzkrankheiten um etwa die Hälfte zurück. Das zeigt ganz klar, dass solche Maßnahmen Wirkung zeigen.
In vielen europäischen Ländern wie Österreich, Dänemark oder Schweden gibt es inzwischen ein Verbot für industriell hergestellte Transfettsäuren. Deutschland hat sich dagegen entschieden, da unsere Werte ähnlich gut sind wie in den Ländern mit Verbot. Wichtig ist jedoch: Es gibt eine weitere Art von Transfettsäuren, die natürlich in Milch und Rindfleisch vorkommt. Diese ist nicht schädlich, sondern steht sogar im Zusammenhang mit einer erhöhten Lebenserwartung. Ich würde zwar keine Einnahme dieser Fettsäuren als Nahrungsergänzung empfehlen – dafür fehlen die Daten –, aber sie sind definitiv nicht gesundheitsgefährdend. Deshalb muss man genau hinschauen. Um welche Transfettsäure handelt es sich? Handelt es sich zum Beispiel um ein Trans-Isomer der Linolsäure, wie es in Sonnenblumenöl vorkommt? Oder handelt es sich um einen Trans-Isomer aus Olivenöl? Letztere gelten als schädlich. Transfettsäuren in Milchprodukten hingegen nicht.
Wir konnten auch Grenzwerte definieren, die auf Daten von rund 3.000 Personen basieren, die wir über einen Zeitraum von zehn Jahren begleitet haben. Dabei zeigte sich: Personen mit einem HS-Transindex über 1,04% hatten ein erhöhtes Sterberisiko. Es geht also nicht nur um die Zufuhr, sondern vor allem um den Spiegel im Blut. Über die Ernährung kann man die Transfettsäuren natürlich beeinflussen. Wenn man möchte, kann man sich durch den Verzehr von industriell veränderten Isomeren der Linolsäure auch schaden. Was uns aktuell etwas irritiert: Es gibt vereinzelt Menschen mit erhöhten Spiegeln von Transölsäuren, obwohl sie sich scheinbar normal ernähren. Das könnte daran liegen, dass der Olivenölmarkt aktuell sehr unübersichtlich ist. Chemisch extrahiertes Olivenöl enthält mehr schädliche Transfettsäuren als mechanisch gepresstes. Wir beobachten aktuell erhöhte Werte, wissen aber noch nicht genau, was da passiert.
Prof. von Schacky: In der Forschung sind die Omega-3-Fettsäuren am weitesten erforscht, dicht gefolgt von den Transfettsäuren. Über andere Fettsäuren wie die Arachidonsäure wissen wir hingegen noch nicht so viel. Die Arachidonsäure ist die zweitwichtigste Strukturfettsäure im Gehirn. Sie gehört zu den Omega-6-Fettsäuren und ist offensichtlich für den richtigen Aufbau des Gehirns unerlässlich. Ein Beispiel dafür ist Autismus: Autistische Kinder haben oft zu wenig Arachidonsäure. Aber auch EPA und DHA, also wichtige Omega-3-Fettsäuren, fehlen ihnen. Insgesamt mangelt es ihnen also an den grundlegenden Bausteinen für die Hirnstruktur. Wenn diese Fettsäuren supplementiert werden, kann sich der Zustand verbessern.
Deshalb wird Arachidonsäure auch in Babymilch, also Formelnahrung, zugesetzt. Allerdings gibt es bislang keinen festgelegten Zielwert dafür. Das liegt vor allem daran, dass die Prozesse im Körper sehr komplex sind. Ein Beispiel: Laut Lehrbuch wird Arachidonsäure im Körper aus Linolsäure gebildet. Unsere eigenen Daten zeigen jedoch das Gegenteil: Je mehr Linolsäure vorhanden ist, desto niedriger ist der Arachidonsäurespiegel. Dies widerspricht den klassischen Lehrbuchmeinungen, doch es wäre nicht das erste Mal, dass wir lernen müssen, bisherige Annahmen zu hinterfragen. Die Forschung entwickelt sich Schritt für Schritt weiter.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie fein der Körper unterscheidet, ist: Es gibt zwei verschiedene Formen der Dokosapentaensäure (DPA) mit fünf Doppelbindungen und 22 Kohlenstoffatomen. Die eine ist eine Omega-3-Fettsäure, die nicht mit erhöhter Sterblichkeit verbunden ist. Die andere ist eine Omega-6-Fettsäure, die sich chemisch nur leicht unterscheidet, aber bei ihr steigt die Sterblichkeit. Dies zeigt, wie präzise der Körper unterscheidet. Es reicht also nicht aus, Fettsäuren grob in Gruppen wie "gesättigt" oder "ungesättigt" einzuteilen. Diese vereinfachte Nomenklatur ist oft irreführend und hat die Fettsäure-Forschung lange ausgebremst. Man hatte schlicht die falsche Brille auf und konnte das eigentliche Problem gar nicht richtig erkennen.
Autistische Kinder haben oft zu wenig Arachidonsäure. Aber auch EPA und DHA, also wichtige Omega-3-Fettsäuren, fehlen ihnen.
Prof. von Schacky: Die Daten, die wir bisher haben, sind zunächst einmal informativ, auch wenn sie vor allem als Ausgangspunkt dienen. In diesem Bereich sind wir sehr aktiv, wir wollen dazulernen und tun das auch ständig. Deshalb ist es hilfreich, dass wir überhaupt schon einmal gemessen haben. So wissen wir ungefähr, wo wir stehen und wie sich bestimmte Werte entwickeln. Ein Beispiel für Daten, die wir zwar erheben, aber noch nicht abschließend bewerten können, ist die Palmitinsäure. Sie gehört zu den gesättigten Fettsäuren und gilt als typischer Vertreter dieser Gruppe. Dabei gibt es jedoch ein paar Besonderheiten.
Ein wichtiger Punkt ist, dass die Konzentration von Palmitinsäure im Körper nicht direkt davon abhängt, wie viel davon wir über die Nahrung aufnehmen. Tatsächlich spielt die Zufuhr kaum eine Rolle. Stattdessen produziert der Körper Palmitinsäure selbst, und zwar dann, wenn wir mehr Kalorien zu uns nehmen, als wir verbrauchen können. Er stellt sie aus überschüssigem Zucker, Eiweiß und Fett her. Die Palmitinsäure wird in Fettdepots eingelagert, beispielsweise an der Hüfte, und bleibt dort, bis der Körper sie bei einem Kaloriendefizit wieder mobilisiert und zur Energiegewinnung nutzt. Man kann also sagen, dass Palmitinsäure eine Art Energiewährung des Körpers ist. Das Problem dabei ist jedoch, dass das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt, wenn wir dauerhaft zu viele Kalorien aufnehmen.
Tatsächlich zeigen Studien, dass erhöhte Palmitinsäure-Spiegel mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Diabetes und einer verkürzten Lebenserwartung einhergehen. Das klingt eindeutig, aber es gibt einen Haken. Denn auch beim Fasten wird Palmitinsäure freigesetzt, da der Körper gespeicherte Energie nutzt. Deshalb können wir einen erhöhten Palmitinsäure-Spiegel nicht eindeutig als Frühindikator für Diabetes verwenden. Er kann sowohl bedeuten, dass jemand zu viele Kalorien konsumiert hat, als auch, dass er zu wenige bekommt. Das zeigt, wie komplex diese Zusammenhänge sind. Und vermutlich ist es bei anderen Fettsäuren ähnlich. Wir sind dabei, das Schritt für Schritt zu entschlüsseln. Es ist ein Prozess, aber wir bleiben dran.
Prof. von Schacky: Das ist eine Frage, die sich noch nicht abschließend beantworten lässt. Erste Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass DHA eine wichtige Rolle für die Hirnstruktur spielt. Wenn ein Kind beispielsweise ein Problem mit der Hirnstruktur hat, etwa ADHS oder Depressionen, kann es sinnvoll sein, die Hirnstruktur gezielt zu unterstützen, indem der DHA-Spiegel erhöht wird. Bei Erwachsenen ist die Lage etwas anders: Hier stehen Depressionen oft im Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen im Gehirn. In solchen Fällen scheint EPA hilfreicher zu sein, da es diese Entzündungen besser lindern kann.
Interessant ist auch, dass DHA im Körper zu EPA umgewandelt werden kann, umgekehrt funktioniert das allerdings nicht. Das bedeutet, der Körper kann mit DHA etwas anfangen und bei Bedarf auch EPA daraus herstellen. Genau deshalb ist die Frage, welche Fettsäure "wichtiger" ist, so schwer zu beantworten: Der Körper macht einfach sein eigenes Ding und lässt sich von unseren Studien nicht so leicht in die Karten schauen. Es ist fast unmöglich, DHA und EPA völlig getrennt voneinander im menschlichen Körper zu untersuchen. Wenn ich also ganz praktisch denke, reicht es meist aus, ein Omega-3-Öl zu wählen, das beide Fettsäuren enthält. Am wichtigsten ist ohnehin, dass der Omega-3-Index insgesamt stimmt. Alles andere ist oft Haarspalterei.
Wenn ich also ganz praktisch denke, reicht es meist aus, ein Omega-3-Öl zu wählen, das beide Fettsäuren enthält.
Prof. von Schacky: Unser Eindruck ist, dass es keine nennenswerten Qualitätsunterschiede gibt. Wichtig ist: Die Bioverfügbarkeit kann sich von Person zu Person um den Faktor 13 unterscheiden. Die chemische Struktur, in der die Fettsäure aufgenommen wird, hat dagegen nur einen Einfluss im Faktor 2, was bedeutet, dass dieser Unterschied eher von untergeordneter Bedeutung ist – im Vergleich zur individuellen Variabilität.
Prof. von Schacky: Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, schwanger zu werden. Auch während der Schwangerschaft ergeben sich viele Vorteile: Das Risiko für Präeklampsie und Frühgeburten sinkt ebenso wie die Gefahr für die Mutter. Kinder müssen seltener auf die Intensivstation und die Sterblichkeit bei der Geburt ist geringer. Auch Mütter sind besser vor einer Wochenbettdepression geschützt. Studien zeigen: Kinder von Müttern mit einem optimalen Omega-3-Spiegel entwickeln bestimmte kognitive Fähigkeiten besser. Sie schlafen oft ruhiger und lernen leichter lesen. Besonders bei komplexeren Gehirnleistungen sieht man den positiven Einfluss von Omega-3 deutlich. Das zeigt sich zum Teil sogar im Intelligenzquotienten.
Ein Beispiel: In Großbritannien wurde Schwangeren einst empfohlen, keinen Fisch mehr zu essen – aus Angst vor Quecksilber. Im Nachhinein konnte beobachtet werden, dass der Intelligenzquotient der in dieser Zeit geborenen Kinder im Schnitt sank. Heute empfiehlt man Schwangeren zwar die Einnahme von Omega-3-Präparaten, konkret 200 mg DHA täglich, doch das reicht in den meisten Fällen nicht aus. Messungen zeigen: Diese Menge hebt den Omega-3-Spiegel nur minimal an und reicht selten aus, um den Zielbereich zu erreichen. Gerade in der Schwangerschaft ist dieser Zielbereich von großer Bedeutung. Die Mutter gibt die Fettsäuren über spezielle Pumpmechanismen in der Plazenta an das Kind weiter. Dieser Prozess ist nicht freiwillig, denn dabei verarmt die Mutter regelrecht an Omega-3.
Das Gleiche passiert noch einmal in der Stillzeit, denn die Muttermilch wird ebenfalls mit DHA angereichert. Einige Frauen berichten in dieser Phase sogar von Konzentrationsproblemen oder "Schwangerschaftsdemenz" – ein Omega-3-Mangel könnte dabei eine Rolle spielen. Es lohnt sich also, hier besonders aufmerksam zu sein. Und das ist nicht nur meine persönliche Meinung: Auch die deutsch-österreichisch-schweizerische Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe will in ihren kommenden Leitlinien die Bestimmung des HS-Omega-3-Index empfehlen. Es geht also weg von der alternativen Ecke und hinein in die schulmedizinische Praxis. Denn die Daten sind eindeutig: Ein Omega-3-Mangel ist in der Schwangerschaft keine gute Idee.
Deshalb mein Appell an alle, die schwanger sind oder es werden wollen:Achtet auf euren Omega-3-Status – für euch selbst und für euer Kind!
Prof. von Schacky: Wenn man sich anschaut, wie wichtig Omega-3-Fettsäuren für den Körper sind, wird schnell klar: Wir haben ein Problem. Die Meere liefern nur eine bestimmte Menge an Omega-3-Fettsäuren pro Jahr und diese ist begrenzt. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung ständig weiter. Das heißt: Es reicht schlichtweg nicht für alle. Einige Menschen gehen leer aus. Unsere eigenen Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass die Omega-3-Spiegel im Nahen Osten katastrophal niedrig sind. Bei jungen Palästinensern liegt der durchschnittliche Omega-3-Index beispielsweise nur bei 2,5%. Mit einem so niedrigen Wert kann das Gehirn nicht richtig funktionieren – das ist wirklich dramatisch. Kein Wunder also, dass dort auch die Frühgeburtenrate so hoch ist.
Der Omega-3-Markt teilt sich aktuell in zwei große Gruppen auf: Die einen verarbeiten Fischöl aus natürlichen Quellen weiter. Die anderen produzieren Omega-3-Fettsäuren biosynthetisch, und zwar mithilfe von Algen. In Kanada und an anderen Orten stehen inzwischen riesige Tanks, in denen spezielle Algen gezüchtet werden. Diese sind in der Lage, aus Kohlenhydraten (z. B. Mais) Fettsäuren zu produzieren. Aus diesen Fettsäuren wird Omega-3 extrahiert. Der Rest der Algenmasse wird übrigens als Biodiesel verwertet. Unternehmen arbeiten hierbei Hand in Hand: Sie stellen gleichzeitig Omega-3 für den Menschen und Treibstoff für Maschinen her.
Eine zukunftsfähige Lösung könnte also darin bestehen, stärker auf Algen als Quelle für Omega-3 zu setzen. Der direkte Verzehr von Algen ist allerdings mühsam, da müsste man mehrere Kilo täglich essen. Besser geeignet ist Algenöl. Es bildet die Grundlage für viele vegane Omega-3-Produkte. Die meisten Menschen, die sich vegan ernähren, wissen inzwischen, dass sie einen Omega-3-Mangel haben, und nehmen entsprechende Nahrungsergänzungsmittel ein. Wichtig ist dabei natürlich, den Omega-3-Index regelmäßig zu kontrollieren. Auch die Bundesregierung empfiehlt Veganern inzwischen ausdrücklich, Omega-3-Fettsäuren zu supplementieren, um einem Mangel vorzubeugen.
Denn, so zeigen Daten: Veganer haben ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Diese Daten sind nicht leicht zu finden, da Veganismus oft pauschal als gesund gilt. Aber Veganismus ist eben nicht nur eine Ernährungsweise, sondern auch ein Lebensstil. Veganer sind seltener übergewichtig, rauchen weniger und haben insgesamt ein niedrigeres Risiko für viele Erkrankungen. Aber nicht für alle. Bei der Häufigkeit von Schlaganfällen ist ein erhöhtes Risiko nachweisbar.
Prof. von Schacky: Omega-6-Fettsäuren gelten oft als schlecht, da sie Ausgangsstoffe für Entzündungsmediatoren sind. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die Entzündungsprozesse im Körper modulieren. Es gibt jedoch wesentlich stärkere Entzündungsmediatoren, nämlich die Zytokine. Diese haben jedoch nichts mit Omega-6-Fettsäuren zu tun. Was die Zytokine betrifft, so waren wir damals die Ersten, die zeigen konnten, dass die Bildung von Zytokinen durch Omega-3-Fettsäuren auf der Ebene der Genexpression reduziert wird. Das bedeutet, dass die Bildung der entsprechenden mRNA herunterreguliert wird. Das funktioniert übrigens nicht mit Omega-6-Fettsäuren, wie wir ausprobiert haben.
Der Effekt ist zwar nicht riesig, aber vorhanden. In diesem Zusammenhang möchte ich auch die Arachidonsäure erwähnen, eine Omega-6-Fettsäure, die oft für ihre entzündungsfördernde Wirkung kritisiert wird. Dabei ist sie die zweitwichtigste Strukturfettsäure in unserem Gehirn – auf sie können und sollten wir nicht verzichten. Deshalb ist es derzeit auch schwierig, einen klaren Zielbereich für Omega-6-Fettsäuren festzulegen. Wir brauchen sie, nur eben in einem ausgewogenen Verhältnis.
Ich habe außerdem beobachtet, dass bei einem Omega-3-Index im Zielbereich in der Regel auch die Arachidonsäure in einem guten Bereich liegt. Dies kann ich jedoch noch nicht offiziell empfehlen, da mir hierfür belastbare Daten fehlen. Wenn man den Omega-3-Index jedoch auf ein gesundes Niveau bringt, scheint sich die Arachidonsäure oft automatisch mit einzupendeln. Das wäre ein praktischer Nebeneffekt.
Ich habe außerdem beobachtet, dass bei einem Omega-3-Index im Zielbereich in der Regel auch die Arachidonsäure in einem guten Bereich liegt.
Prof. von Schacky: Ganz einfach: Die Studie war methodisch unzureichend. Jeder Mensch hat einen individuellen Omega-3-Index, ohne den er nicht leben kann. Wenn das so ist, bringt jeder Teilnehmer einen individuellen Ausgangswert mit in die Studie. Wenn ich diesen Wert bei der Planung der Studie nicht berücksichtige, ist sie zum Scheitern verurteilt. Hinzu kommt die große Schwankung in der Bioverfügbarkeit: Nicht jeder nimmt die Fettsäuren gleich gut auf. Wenn ich das ignoriere, kann ich am Ende keinen signifikanten Unterschied zwischen der Interventions- und der Placebo-Gruppe messen, weder bei den Spiegeln noch bei den klinischen Ereignissen.
Und genau das ist passiert: Man hat sich zu sehr auf die Dosis und nicht auf die tatsächlichen Spiegel konzentriert. Das haben wir inzwischen gelernt. Ich habe mit vielen Studienplanern gesprochen und heute sagen viele, sie hätten die Ausgangswerte berücksichtigen müssen. Genauso ist es übrigens auch im Alltag: Zunächst muss ich wissen, wie mein Omega-3-Spiegel aussieht. Brauche ich überhaupt Omega-3-Fettsäuren? Und wenn ja, muss ich nach der Einnahme auch kontrollieren, was tatsächlich im Körper ankommt.
Prof. von Schacky: Im Vergleich zum Cholesterin ist der Omega-3-Index deutlich überlegen. Er spielt als Risikofaktor für die Gesamtmortalität eine ähnlich große Rolle wie das Rauchen, das zu den stärksten Risikofaktoren überhaupt zählt. Das heißt, der Omega-3-Index gehört zu den wichtigsten Parametern bei der Einschätzung von Gesundheitsrisiken. Studien zeigen, dass sich mit dem Omega-3-Index eine deutlich bessere Risikoklassifizierung vornehmen lässt – zusätzlich zu den bekannten Risikofaktoren. Wenn man ihn außer Acht lässt, verpasst man wichtige Informationen.
Prof. von Schacky: Das eine tun – das andere nicht lassen. Statine haben eine ganz klare, wissenschaftlich belegte Indikation. Es gibt Grenzwerte, die in Leitlinien genau festgelegt sind. Wenn ein Patient unter diese Indikation fällt, sollte er auch davon profitieren. Beim Omega-3-Index ist es im Prinzip ganz ähnlich: Er ergänzt die Therapie, wirkt komplementär – man sollte also beides tun und keines von beidem weglassen. Das ist wichtig, denn immer wieder gibt es Stimmen, die behaupten, wenn der Omega-3-Index im Zielbereich liegt, könne man auf Statine verzichten. Davon halte ich überhaupt nichts.
Prof. von Schacky: Ich habe immer wieder Patienten, die sagen: "Ich merke gar nichts davon, dass ich Omega-3-Präparate einnehme". Aber darum geht es nicht. Es geht nicht darum, dass man sofort etwas spürt. Inzwischen sage ich jedoch: Der Mensch ist für einen bestimmten Omega-3-Index gebaut. Die Natur hat dafür sogar einen Transportmechanismus in der Plazenta entwickelt – das macht sie nicht ohne Grund. Die Natur ist nicht dumm und tut nichts Überflüssiges. Ich glaube, das ist ein fundamentales Konstruktionsprinzip des Menschen.
Wenn da etwas aus dem Gleichgewicht gerät, passiert etwas – ganz sicher. Und es hängt auch davon ab, wie man fragt. Wenn man zum Beispiel fragt: "Wie gut kannst du dich konzentrieren?", sind viele überrascht und sagen: "Stimmt, ich kann mich länger konzentrieren." Wenn man jedoch gezielter nach komplexeren Gehirnleistungen fragt, wird schnell deutlich, was Omega-3 leisten kann. Den Menschen, der am plötzlichen Herztod gestorben ist, kann man natürlich nicht mehr fragen: "Hattest du genug Omega-3?" Wenn man jedoch weiß, worauf man achten muss, erhält man sehr klare Antworten.
Danke für das Interview!
Letzte Aktualisierung am 09.07.2025.