Die Kensington-Diät beruht auf dem Prinzip der Trennkost. Bei dieser Ernährung werden Nahrungsmittel, die im besonderen Maße Eiweiße und Kohlenhydrate enthalten, nicht zusammen verzehrt, da der Körper sie angeblich nicht gleichzeitig verdauen könne. Als Resultat würde dies zu einer Übersäuerung des Körpers führen, so die Entwickler der Trennkost-Diät. Stephen Twigg, ein berühmter englischer Heilpraktiker, erweiterte diese Diät um das so genannte Rotationsprinzip zur eigentlichen Kensington Diät. Dieses Prinzip schreibt vor, dass bestimmte Lebensmittel und Lebensmittelgruppen nur einmal in fünf Tagen verzehrt werden dürfen. Dazu zählen insbesondere solche Lebensmittel, die in einer ausgewogenen Ernährung sehr häufig zu sich genommen werden, wie Weizen, Milchprodukte, Fleisch und viele weitere mehr.
Bei der Kensington-Diät soll an den entsprechenden Tagen auch nur eine bestimmte Sorte Fleisch, Fisch oder Getreideprodukte gegessen werden. Zusätzlich zu diesen Vorschriften kommen Botschaften an das Unterbewusstsein („Affirmationen“), welche sich durch ständiges Wiederholen einprägen.
Um Gewicht zu verlieren, werden die Kalorien der Nahrungsmittel gezählt und so die Aufnahme der Kalorien begrenzt. Grundsätzlich darf bei der Kensington-Diät, wie bei der Trennkost, alles gegessen werden. Eine Ausnahme bilden Hülsenfrüchte, da diese sowohl Eiweiß als auch Kohlenhydrate enthalten und von Vertretern der Trennkost-Diät daher abgelehnt werden.
Bei konsequenter Durchführung der Kensington-Diät wird der Anwender abnehmen. Die vielen Regeln und Ernährungspläne dieser Diät führen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung und begünstigen so eine bewusstere, ausgewogenere Ernährung. Zusätzlich empfiehlt der Begründer Twigg, sich zu bewegen, was für eine dauerhafte Reduzierung des Körpergewichtes ebenso wichtig ist, wie eine gesunde Ernährung.
Die Theorie der Trennkost gilt als medizinisch widerlegt. Die gleichzeitige Aufnahme von Eiweißen und Kohlenhydraten stellt für das Verdauungssystem kein Problem dar. Wäre dem tatsächlich so, wäre Muttermilch, die sowohl Eiweiße als auch Kohlenhydrate enthält, ebenfalls schädlich. Somit entbehrt, wie auch die Trennkost, die Kensington-Diät einer wissenschaftlichen Grundlage. Die strengen Regeln und Prinzipien der Ernährung sind zudem kompliziert und bergen das Risiko einer Mangelernährung. Vor allem Kalzium, Eisen und Getreideprodukte werden bei der Kensington-Diät zu wenig aufgenommen.
Medizinisch ist die Kensington-Diät nicht zu empfehlen. Sie birgt zudem das Risiko, dass der Organismus des Anwenders durch mögliche Mangelernährung Schaden nimmt. Die, der Kensington-Diät zu Grunde liegende, Theorie der Trennkost ist wissenschaftlich widerlegt worden. Die Trennung der Ernährung in Eiweiß- und Kohlenhydrataufnahme ist erstens unsinnig und zweitens kaum möglich, da viele Lebensmittel sowohl Eiweiße als auch Kohlenhydrate enthalten.Ein möglicher Nutzen der Kensington-Diät ist, dass der Anwender sich mit seinen Ernährungsgewohnheiten auseinandersetzen muss und sie so ändern kann. Paradoxerweise ist dabei eine einseitige Umstellung auf die Kensington-Diät nicht zu empfehlen.
Letzte Aktualisierung am 23.07.2008.