Der Autodidakt Michael Montignac hat Anfang der 80er Jahre die Montignac-Methode aus verschiedenen Ernährungskonzepten entwickelt.
Er prägte den Begriff glykämischer Index im Zusammenhang mit Diätkonzepten und publizierte verschiedene Bücher zu diesem Thema.
So funktioniert das Abnehmen mit der Montignac-Methode:
Grob erklärt enthält die Montignac-Diät Elemente der Trennkost sowie der Glyx-Diäten in Verbindung mit fettarmer Kost. Insbesondere Kohlenhydrate werden von ihm in gute und schlechte eingeteilt, Gradmesser dafür ist der sogenannte glykämische Index.
Kohlenhydrate werden durch die Verdauung zu Glukose (Traubenzucker) verstoffwechselt und über den Blutkreislauf zur Energiegewinnung verwendet. Der dadurch ansteigende Blutzuckerspiegel wird durch die körpereigne Ausschüttung des Hormons Insulin reguliert. Insulin sorgt aber dafür, dass die Glukose möglichst rasch von den Zellen aufgenommen wird und der Blutzuckerspiegel wieder gesenkt wird. Mit der Nahrung aufgenommene Fette dagegen werden in dieser Zeit nicht abgebaut sondern für Notzeiten in die Fettdepots eingelagert. Bleibt der Blutzuckerspiegel dagegen konstant niedrig, kann die Fettver-brennung überhaupt erst in Gang kommen und auch das Fett aus den Fettdepots langsam abgebaut werden.
Der Glykämische Index, kurz GI genannt, teilt die Kohlenhydrate in solche ein, die den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen lassen oder nicht. Glukose hat dabei mit 100 einen sehr hohen Wert, der allerdings noch von Bier mit 110 übertroffen wird. Einen niedrigen GI haben dagegen Avocados ( GI 10 ) oder Krustentiere und Krabben (GI 5). Auch Grundnahrungs-mittel wie Kartoffeln oder Reis, Karotten oder Mehrkornbrot schneiden bei der Montignac-Diät schlecht ab und sollten möglichst ganz vom Speisezettel verbannt werden.
Das mag auf den ersten Blick verwundern, aber laut Montignac kommt es nicht nur auf die blutzuckersteigernde Wirkung eines Lebensmittels an, sondern auch auf die Kombination mit den richtigen Fetten. Kohlenhydrate mit einem GI bis 35 können nach der Montignac-Methode mit einer beliebigen Menge an Fett und Eiweiß kombiniert werden, gute Kohlenhydrate bis 50 GI dagegen möglichst überhaupt nicht mit Fett kombiniert werden.
Eiweiß und Fett dürfen vorbehaltlos verzehrt werden, solange sie getrennt von einander gegessen werden.
Die schlechten Kohlenhydrate allerdings sollten bei einer Diät nach der Montignac-Methode überhaupt nicht mehr verzehrt werden. Die Wertigkeit der einzelnen Kohlenhydrate sind in Tabellen zusammengefasst und entsprechend eingeteilt.
Vorteile der Montignac-Methode
Die Diät scheint tatsächlich zu funktionieren. Auch ist der Umgang mit den Ernährungsregeln beim Essengehen relativ leicht zu befolgen. Als positiv ist auch zu werten, dass keine Kalorien gezählt werden müssen und die Menge der aufgenommenen Nahrungsmittel nicht begrenzt wird. Moderater Konsum von Alkohol, in Form von einem Glas Rotwein pro Tag, wird empfohlen. Auch dass Lebensmittel aus hellem Mehl oder raffiniertem Industriezucker abgelehnt werden, ist als positiv zu werten.
Nachteile dieser Methode
Der völlige Verzicht auf Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, polierter Reis und Nudeln, ist in unserem Kulturkreis nicht einfach und dazu auch nicht sinnvoll. Gerade die bei dieser Diät verschmähten Kohlenhydrate wie Brot oder Kartoffeln sättigen sehr gut und können so dazu beitragen, Heißhunger-Attacken wirkungsvoll zu vermeiden. Außerdem sind sie darüberhinaus noch fettarm und enthalten viele wertvolle Vitamine.
Auch Kohlenhydrate als Hauptverursacher von Übergewicht anzuprangern ist laut verschiedenen Experten falsch und überholt. Dazu kommt, dass eine stark eiweißhaltige Diät auf Dauer dazu beitragen kann, sich einseitig und nicht ausgewogen genug zu ernähren.
Negativ wird von Ernährungsexperten bei dieser Diät beurteilt, dass ausreichende Bewegung und Sport bei dieser Methode keinen Stellenwert besitzt.
Fazit
Zur kurzfristigen Diät, um ein paar Kilos zu viel los zu werden, erscheint die Montignac-Methode geeignet. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt allerdings, dass der tägliche Anteil von Eiweiß in der Nahrung bei 10-15 % liegen sollte. Dieser Wert wird bei der Montignac-Methode deutlich überschritten. Auch scheint die Montignac-Methode nicht dazu einzuladen, langfristig das Ernährungsverhalten umzustellen. Insgesamt gibt es sicher bessere Möglichkeit, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.