Fehlgeburt (Abort)

Lesezeit: 5 Min.

Was ist eine Fehlgeburt?

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Als Fehlgeburt bezeichnet man das Absterben des Kindes vor der 24. Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von unter 500 Gramm. Die Fehlgeburt kann mit oder ohne Ausstoßung des Fötus ablaufen. Ungefähr 15 bis 30 Prozent aller begonnenen Schwangerschaften enden vorzeitig und für das Kind tödlich.
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Es wird zwischen sogenannten Frühaborten bis zur 14. Schwangerschaftswoche und Spätaborten in der 15. bis zur 24. Schwangerschaftswoche unterschieden. Bei einem Gewicht des Kindes von über 500 Gramm oder bei einer Fehlgeburt nach der 25. Schwangerschaftswoche wird von einer Totgeburt gesprochen.
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Die meisten Fehlgeburten bleiben unbemerkt - oft weiß die betroffene Frau gar nicht, dass sie schwanger war. Diese Fehlgeburten äußern sich oft durch eine verspätete und starke Regelblutung. Daher wird eine große Dunkelziffer an unerkannten Schwangerschaften und Fehlgeburten vermutet.
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Die Entstehung und Entwicklung von menschlichem Leben ist ein extrem komplexer Vorgang. Besonders in den ersten acht Wochen ist der Embryo äußerst empfindlich. Fehlgeburten in dieser Phase werden oft als verspätete Menstruation wahrgenommen, da die Betroffenen noch keine Kenntnis über die Schwangerschaft haben.
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Häufig sind Fehler im Erbgut des Embryos der Auslöser für eine Fehlgeburt. Diese Fehler können schon in der Ei- oder Samenzelle entstanden sein, sodass sie bereits falsches Erbgut bereitstellen. Auch nach der Befruchtung kann es zu Störungen bei der Zellteilung kommen.
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Äußere Einflüsse, wie etwa Röntgenstrahlung, können eine Chromosomenveränderung herbeiführen. Daher wird vor einem Röntgenbild immer nach einer möglichen Schwangerschaft gefragt.
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Ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, sowie der Einfluss von Alkohol, Nikotin und Drogen können ebenfalls eine Fehlgeburt auslösen. Auch einige Medikamente und Infektionskrankheiten begünstigen einen Abort.
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Desweiteren können physiologische Anomalien und Funktionsstörungen der Gebärmutter und Blutgruppenunverträglichkeiten zwischen Mutter und Embryo zum Abstoßen des Embryos führen.
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Es werden mehrere Arten der Fehlgeburt unterschieden. In einigen Fällen geht der Fötus und der Mutterkuchen nicht ab, sondern verbleibt in der Gebärmutter. Es kann zu Blutungen und Infektionen kommen, daher ist ein ärztlicher Eingriff erforderlich. Im Zuge einer Kürettage wird die Gebärmutter ausgeschabt und verbleibende Reste der Schwangerschaft entfernt.
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Bei einer unbemerkten Fehlgeburt stirbt der Embryo im Mutterleib ab und wird nicht abgestoßen. Da es zu keinen Krämpfen und Blutungen kommt, bleibt der Kindstod unbemerkt. Im Zuge der Routineuntersuchung zeigen sich keine Kindesbewegungen und Herztöne mehr.
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Abortus febrilis beschreibt einen Schwangerschaftsabbruch, der durch eine Infektion mit Fieber ausgelöst wird. Eine Entzündung der Gebärmutter kann mit dem Abort des Kindes einhergehen. Es können schwere Komplikationen, wie eine Sepsis, auftreten.
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Treten während der Schwangerschaft Blutungen oder Krämpfe auf, sollte immer der Arzt informiert werden. Nicht jede Blutung deutet auf eine Fehlgeburt hin.
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Ein gesunder Lebensstil ist nicht nur während der Schwangerschaft sinnvoll. Eine bewusste Ernährung und ausreichend Bewegung sind die beste Basis für Sie und ihr Kind. Starten Sie gesund in einen neuen Lebensabschnitt.

aktualisiert am 16.03.2020

Autoren
V. Kittlas Volker Kittlas
Lektor, Arzt, Medizinredakteur
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