Wer an Hallux rigidus erkrankt ist, ist von einer Arthrose des Großzehengrundgelenks betroffen. Schmerzen bei jedem Schritt, wenn die Betroffenen den Fuß über ihre Großzehe abrollen, kennen die Patienten allzu gut. Doch das sind nicht die einzigen Symptome. Schließlich ist eine nach und nach fortschreitende Versteifung des großen Zehs die Folge. Die Tatsache, dass die Patienten eine Fehlhaltung einnehmen und ihr Gewicht auf andere Fußbereiche verlagern, um die Schmerzen im großen Zeh zu mindern, kann darüber hinaus zu weiteren Symptomen führen.
Hallux rigidus betrifft häufig nur einen Fuß und nicht beide Füße. Männer sind tendenziell öfter betroffen, wobei vor allem ältere Menschen an den typischen Hallux-rigidus-Symptomen leiden. Im Anfangsstadium ist das Krankheitsbild nicht deutlich an den Symptomen zu erkennen. Die Patienten wissen häufig noch nicht, dass sie von Hallux rigidus betroffen sind.
Wenn Patienten die ersten Schmerzen verspüren, ist die Hallux-rigidus-Erkrankung bereits fortgeschritten. Zu den ersten spürbaren Symptomen gehören unter anderem kurze Zuckungen der Fußmuskeln. Noch dazu kann der große Zeh anschwellen.
Den Zeh nach oben zu bewegen, ist irgendwann nur noch eingeschränkt möglich und bereitet den Patienten deutliche Schmerzen. Teilweise ist ein Geräusch zu hören, wenn die Betroffenen ihren Zeh bewegen. Die sogenannte Krepitation ist darauf zurückzuführen, dass Knochen- und Knorpelstücke im Inneren des Zehs gegeneinander reiben.
Mit einem zunehmenden Verlauf bereitet den Patienten das Abrollen immer stärkere Schmerzen. Ein stechender Schmerz beim Gehen ist nicht untypisch. Entzündungen können zu noch extremeren Schmerzen führen. Zunächst einmal treten die Schmerzen nur bei Belastungen auf. Im Ruhezustand lässt der Schmerz hingegen nach.
Je länger die Betroffenen ihren Fuß am Stück belasten, desto mehr Schmerzen empfinden sie. Vor allem der letzte Abschnitt in einem normalen Gangzyklus bereitet den Patienten die ärgsten Schmerzen. Dabei stoßen sie sich schließlich über die in Mitleidenschaft gezogene Zehe ab.
Das Tragen von Absatzsatzschuhen und Joggen sowie andere Sportarten, die den großen Zeh stark belasten, führen ebenfalls zu einer Verstärkung der Schmerzen. Wo die Schmerzen zunächst am stärksten auftreten, ist davon abhängig, welcher Gelenkbereich am stärksten von der Hallux-rigidus-Erkrankung betroffen ist. Folgende Lokalisationen sind typisch:
Die Schmerzen im Bereich der großen Zehe sind auf die grundlegende Arthrose zurückzuführen. Diese Arthrose kann gleichermaßen mit der Bildung von Knochenspornen einhergehen, die durch Reibung entstehen. Diese sogenannten Osteophyten bilden sich an den Gelenkrändern und ziehen weitere Schmerzen nach sich. Die Osteophyten können bei Bewegungen reiben, drücken und Nerveneinklemmungen und die entsprechenden Nervenschmerzen nach sich ziehen.
Ist es zu einer Entzündung des Großzehengrundgelenks gekommen, dann ist dies an einer Rötung und Schwellung zu erkennen. Von Druckschmerzen sind die Patienten bei Hallux rigidus daher auch häufig betroffen. Diese Entzündung ist auf eine Immunreaktion zurückzuführen, mit welcher der Körper gegen den arthrosebedingten Knorpel- und Knochenabrieb angeht.
Gegen die Entzündung schnell anzukämpfen, ist unerlässlich. Schließlich kann die Entzündung die Arthrose noch schneller voranschreiten lassen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Knorpel durch die Entzündungsreaktion weicher wird. Nicht alle Patienten sind von einer entzündlich aktivierten Arthrose betroffen.
Sofern sich bei Hallux rigidus zusätzlich kleine Knorpel- oder Knochenstückchen ablösen, können diese im Gelenkspalt landen. Dann blockiert das Gelenk, was den Leidensdruck der Patienten ebenso erhöht. Geeignetes Schuhwerk zu finden, wird für die Betroffenen zunehmend zu einer Herausforderung. Schmerzen durch Wassereinlagerungen im Bereich der Knochen unterhalb der Gelenkfläche zählen zu den weiteren Symptomen. Diese schmerzhaften Ödeme erhöhen den Leidensdruck.
Je mehr der Hallux rigidus voranschreitet, desto mehr setzt sich der Abbau von Knorpel im Gelenkspalt fort. Außerdem versteift das Gelenk zunehmend. Irgendwann sind die Patienten nicht mehr in der Lage, ihren großen Zeh nach oben oder nach unten zu bewegen. Auch die Beweglichkeit zur Seite reduziert sich immer mehr. Dies wirkt sich auf das Gangbild der betroffenen Personen aus, da sie ihren Fuß nicht mehr wie vorgesehen abrollen können.
Die Patienten verspüren Schmerzen, wenn sie mit ihrem Fußballen auftreten. Um die Schmerzen zu lindern und zu vermeiden, gehen die Betroffenen oftmals dazu über, nicht mehr korrekt abzurollen. Somit verändert sich ihr Gangbild zum Negativen. Dies kann im Bereich des äußeren Fußrandes unschöne Schwielen nach sich ziehen. Schließlich wird die Fußkante nun viel stärker belastet als zuvor. Diese Schwielen können für die Patienten schmerzhaft sein. Noch dazu wirkt sich das veränderte Gangbild auf die Fußmuskulatur aus. Sie wird nun anders beansprucht und kann ebenfalls schmerzen.
Fußschmerzen treten häufig im Mittelfußbereich auf. Auch das ist eine Folge der Gewichtsverlagerung, welche die Patienten zum Zweck der Schmerzlinderung anstreben. Bei dieser Symptomatik ist von der sogenannten Transfer-Metatarsalgie die Rede. Der Mittelfuß wird hinter den kleinen Zehen belastet und es kommt dort zu Schmerzen anstatt im Großzehenbereich.
Oft sind die Folgebeschwerden nicht nur auf den betroffenen Fuß begrenzt. Vielmehr kann sich die Fehlhaltung auf das Hüft- und Kniegelenk ebenso negativ auswirken. In diesen Bereichen kann es ebenfalls zu Schmerzen und übermäßigen Abnutzungserscheinungen kommen.
aktualisiert am 30.08.2021