Nach einer Steißbeinfistel-Operation bleibt zunächst eine Wunde über dem Steißbein. Wie groß diese ist und in welchem Umfang sie Probleme macht, hängt stark von ihrer Größe und dem angewendeten Operationsverfahren ab. Nach einer Steißbeinfistel-Operation kann der Stuhlgang eine Weile unangenehm sein. Stuhlgang wird gerade nach größeren Operationen als unangenehm und zum Teil schmerzhaft empfunden. Um die Heilung optimal zu fördern und die Belastung für den Patienten so gering wie möglich zu halten, sollten in der ersten Zeit einige Punkte beachtet werden.
Verstopfungen sind unangenehm und nach einer Steißbeinfistel-Operation auch schmerzhaft. Leider begünstigen die Bedingungen gerade hier eine Verstopfung. Der Patient bewegt sich nach der Operation meist wenig, was das Risiko einer Verstopfung stark erhöht.
Daher sollte nach einer Operation an der Steißbeinfistel auf die Ernährung geachtet werden. Stopfende und blähende Lebensmittel sind zu meiden. Leichte, ballaststoffreiche Kost ist angeraten, zusätzlich kann die Verdauung zum Beispiel durch Leinsamen gefördert werden. Leichte Bewegung, so viel wie es der Heilungsprozess zulässt, beugt einer Verstopfung vor. Außerdem muss ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen werden, am besten stilles Wasser oder Tee. Säfte können die Verdauung fördern.
Da bei den modernen, schonenderen Verfahren wie zum Beispiel dem Pit Picking die Operationswunde deutlich kleiner ausfällt, sind auch viel weniger Schmerzen und Probleme beim Stuhlgang zu erwarten. Trotzdem muss bei solchen Wunden großer Wert auf Hygiene gelegt werden, denn auch wenn die Stelle viel kleiner ist als bei einer radikalen Entfernung der Fistel, handelt es sich um eine Operationswunde. Die Anweisungen des Arztes zur Pflege und Reinigung der Wunde sollten genau befolgt werden.
Eine offen heilende Wunde birgt ein hohes Infektionsrisiko. Daher sollte gerade bei dieser Form der Behandlung großer Wert auf Hygiene gelegt werden. Nach jedem Stuhlgang wird die Wunde ausgeduscht und desinfiziert. Ist eine Tamponade in der Wunde vorhanden, wird diese erneuert.
Öffentliche Toiletten sollten mit einer solchen Wunde nach Möglichkeit gemieden werden. Zu groß ist das Infektionsrisiko und ein Ausduschen direkt im Anschluss an den Toilettengang ist oft nicht möglich.
Offene Wunden über dem Steißbein müssen regelmäßig einem Arzt vorgestellt werden, damit eventuelle Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
Stuhlgang ist ein großer Risikofaktor bei frisch operierten Steißbeinfisteln, der sich nicht vermeiden lässt. Komplikationen, wie zum Beispiel Entzündungen und daraus resultierende Wundheilungsstörungen, sind auf Grund der problematischen Lage der Wunde vergleichsweise häufig. Deswegen sollte sorgfältig bei der Pflege dieser Wunden vorgegangen werden, insbesondere nach dem Stuhlgang. Auch wenn es trotz bester Hygiene vorkommen kann, dass eine Steißbeinfistel nach einer Operation erneut auftritt (Rezidiv), wird das Risiko hierfür durch die entsprechenden Hygienemaßnamen immerhin erheblich gesenkt.
aktualisiert am 09.05.2016