Thermage oder Thermalift ist ein modernes Behandlungsverfahren, mit dem ohne chirurgische Maßnahmen eine Hautstraffung erreicht werden kann. Bei der Methode wird Energie aus Radiowellen freigesetzt, die zu einer Erwärmung in den unteren Hautschichten führt. Es kommt dann zu einer Neubildung und Straffung des Bindegewebes.
Falten und erschlaffte Haut gehören zu den natürlichen Alterserscheinungen, die bei jedem Menschen früher oder später auftreten. Das im Bindegewebe vorhandene Kollagen und Elastin nimmt allmählich ab. Dadurch kommt es zum Verlust an Spannkraft und Elastizität. Die Haut wird dünner. Faktoren wie Rauchen, häufiges Einwirken von Sonnenstrahlen oder Hormonschwankungen (beispielsweise in den Wechseljahren) verstärken diesen Vorgang. Im Gesicht bewirkt ebenfalls die (meist unwillkürliche) Bewegung der Mimik-Muskulatur die Faltenbildung. An anderen Körperstellen können z. B. zu hohes beziehungsweise stark schwankendes Körpergewicht oder Schwangerschaft eine Gewebeerschlaffung verstärken.
Thermage kann vor allem bei solchen Patienten eingesetzt werden, bei denen die Alterung und Erschlaffung der Haut noch nicht weit fortgeschritten ist. Meist ist dies bei Menschen zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr der Fall. Bei zu stark erschlaffter Haut kann dagegen nur eine mäßige Verbesserung erzielt werden, dies kann dennoch einen Nutzen haben, z. B. wenn eine Operation nicht möglich oder nicht gewünscht ist. Die Anwendung von Thermage ist bei allen Hauttypen möglich.
Behandelt werden können verschiedene Bereiche des Körpers, insbesondere zur Anwendung im Gesicht eignet sich die Thermage. So können z. B. Falten im Bereich der Augen und des Mundes geglättet werden sowie die Falte, die von der Nase bis zur Nähe des Kinns zieht. Ebenso ist eine Straffung der Haut des Halses beziehungsweise die Verminderung eines Doppelkinns möglich. Prinzipiell können auch viele andere Körperregionen durch Thermage behandelt werden, z. B. Arme, Beine, Hände, Bauch und Gesäß. Des Weiteren kann Akne beziehungsweise durch Akne bedingte Narben eingedämmt werden.
Die ersten Anzeichen der Hautalterung können meist etwa um das 30. Lebensjahr bemerkt werden. Es kommt zu kleinen Falten um die Augen herum (dazu gehören die so genannten Krähenfüße), an der Stirn und im Mundbereich. Der Prozess schreitet langsam fort. Betroffen sind dann auch Wangen, Hals, Dekolleté sowie andere Hautareale.
Es erfolgt ein Gespräch mit dem Patienten (Anamnese) sowie die körperliche Untersuchung, bei der insbesondere die Haut im zu behandelnden Bereich begutachtet wird.
Die Hautveränderungen sind in aller Regel eindeutig festzustellen. Beurteilt werden muss, ob eine Behandlung mit Thermage sinnvoll und erfolgversprechend ist.
Das Prinzip von Thermage besteht darin, dass Radiowellen ausgestrahlt werden, die zu einer Energieabgabe und somit einer Erhitzung der unteren Hautschichten führen. Kollagenfasern ziehen sich zusammen und bilden sich neu. Es kommt somit zu einer Straffung des Gewebes. Auch Unterhautfett kann durch die Wärme zum Einschmelzen gebracht werden. Die äußeren Hautschichten dagegen werden durch Kühlung geschützt.
Für die Thermage-Behandlung kann eine örtliche Betäubungscreme aufgebracht werden, manchmal werden auch Betäubungsspritzen gegeben. Manchmal ist keine Betäubung notwendig.
Ein Raster wird aufgetragen, um eine gleichmäßige Behandlung zu ermöglichen. Dann wird die Thermage-Sonde über die Haut gehalten. Die Radiowellen werden ausgesandt und bewirken die kontrollierte Erhitzung der tiefen Schichten, während die Hautoberfläche gekühlt wird.
Während der Behandlung wird meist nur die eingebrachte Wärme gespürt. Die Haut ist dann gerötet, was meist nach wenigen Stunden verschwindet. Die Behandlung nimmt 30 bis 90 Minuten Zeit in Anspruch.
Hauterschlaffung und Falten lassen sich durch diverse weitere Methoden behandeln. Dazu gehören Operationen (z. B. Facelift), Abschleifen oberflächlicher Haut, Lasertherapie oder Einspritzung von Botulinumtoxin.
Thermage weist in aller Regel nur geringe Nebenwirkungen auf. Es kann zur Hautrötung kommen, die meist innerhalb von Stunden wieder verschwindet. Mäßige Schwellungen können ebenso auftreten. Schmerzen sind möglich. In seltenen Fällen kann es zu Verbrennungen, Blasenbildung und kleinen Narben kommen. Ebenfalls ist es nicht auszuschließen, dass es zu auffälligen Farbveränderungen der Haut kommt.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Nach dem Eingriff zeigen sich in aller Regel außer der Rötung keine auffälligen kosmetischen Beeinträchtigungen, so dass der Patient sich direkt wieder in der Öffentlichkeit sehen lassen kann. Die Haut ist meist bereits sofort straffer, zusätzlich zeigt sich nach Monaten eine weitere längerfristige Glättung. Akne und Aknenarben können meist ebenso verringert werden. In bestimmten Fällen kann auch Fett eingeschmolzen werden, was zu einer weiteren Straffung führt. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn bei Patienten erst geringe Alterungserscheinungen vorhanden sind. Manchmal sind mehrere Behandlungssitzungen notwendig, um ein ansprechendes Ergebnis zu erreichen.
Die Thermage-Behandlung ist im Vergleich zu anderen Methoden sehr schonend. Die Gesichtsmimik wird nicht beeinträchtigt. Allerdings können bei größeren Falten und ausgeprägter Hauterschlaffung mit herkömmlichen Verfahren oft bessere Ergebnisse erzielt werden.
Die weitere Hautalterung kann nicht aufgehalten werden, so dass nach Jahren mit erneuter Erschlaffung und Faltenbildung zu rechnen ist.
Der Patient sollte sich im Vorfeld über die Behandlungskosten erkundigen.
Vor dem Eingriff sollte kein Make-up aufgetragen werden beziehungsweise vorhandenes Make-up gründlich entfernt werden. Ansonsten sind keine Besonderheiten zu beachten.
Falls die Behandlung mit Schmerzmitteleinwirkung erfolgt, so muss der Patient beachten, dass er für 24 Stunden kein Auto, keine anderen Verkehrsmittel und keine Maschinen selbst bedienen darf. Daher sollte er sich abholen lassen. Bedeutsame Entscheidungen sollten ebenfalls vertagt werden.
Abgesehen davon kann der Patient die Alltagstätigkeiten wieder aufnehmen und sich in der Öffentlichkeit bewegen. Eine besondere Nachsorge ist meist nicht notwendig.
aktualisiert am 04.05.2021