Die Atemtherapie hat ihren Ursprung in Formen des Yoga und gehört auch heute zu einer gesunden Lebensführung nach der traditionellen fernöstlichen Heilkunde. In Europa hat sich die Atemtherapie vor etwa 100 Jahren etabliert. Bei der Atemtherapie bewirkt man durch eine optimierte Atmung eine bessere Sauerstoffversorgung und eine allgemeine Gesundheitsförderung.
Aus der Sicht der Atemtherapie ist die richtige Art und Weise des Luftholens ebenso wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden wie beispielsweise eine richtige Ernährung. Durch gute Atmung werden mehrere positive Effekte auf den Organismus ausgeübt. Die allgemein bessere Sauerstoffversorgung führt zu einer besseren Durchblutung, einer Stimulierung des Abwehrsystems und zum besseren Ablauf von Prozessen im Gehirn. Auch der gesamte Atemapparat mit Luftröhre, Bronchien und Lunge wird durch die Atemtherapie in der Funktion verbessert. Bei ganzheitlicher Betrachtung dient die Atemtherapie der Anregung der sogenannten Selbstheilungskräfte des Körpers und dem ungestörten Fluss der Lebensenergie. Eine Rolle spielt auch das eigene Körperempfinden, das bei der Atemtherapie gesteigert wird.
Von vielen Menschen wird die Atmung mehr oder weniger ungünstig ausgeführt, beispielsweise zu schnell, zu flach oder über den Mund. Bei der Atemtherapie soll die Atmung bewusst erlebt werden. Wichtig für eine effektive Atmung sind eine gerade, aber nicht angespannte Stellung mit aufrechter Kopfhaltung und nicht zu sehr nach vorne gebeugten Schultern. Die Atemzüge sollten ruhig und gleichmäßig erfolgen. Man sollte mit dem Zwerchfell arbeiten, so dass es sich beim Einatmen senkt und beim Ausatmen hebt, also auch eine sogenannte Bauchatmung anstatt lediglich einer Brustatmung vornehmen. Der Atemzug sollte eine kurze Zeit in der Lunge verweilen, bevor man ausatmet, damit es zu einer optimierten Sauerstoffaufnahme kommt.Das richtige Atmen kann in Kursen zur Atemtherapie erlernt werden. Eine Unterrichtssitzung dauert im Normalfall etwa eine Stunde, es werden in der Regel zehn Stunden in wöchentlichem Abstand anberaumt.
Möglich sind sowohl Einzel- als auch Gruppentherapiestunden. Literatur zur Atemtherapie kann ebenfalls hilfreich sein. Die Atemtherapie besteht weiterhin nicht nur aus solchen Schulungen, sondern auch aus Atemgymnastik und oft auch gezielten Massagen. Die Atemtherapie, selbst eine Art Bewegungstherapie, kann mit weiteren Vorgehensweisen kombiniert werden, die die Körperbewegung als Grundlage haben, wie beispielsweise die Osteopathie.Die Atemtherapie wird durchgeführt zur unterstützenden Behandlung von verschiedenen Erkrankungen wie beispielsweise Bronchitis, Asthma, chronischer Lungenerkrankung (COPD), rheumatischen Erkrankungen, Beschwerden des Bewegungsapparates, Verdauungsstörungen oder anderen Beschwerden. Es wird sogar eine Wirkung gegen Krebs diskutiert.
Eine Atemtherapie hilft auch bei vielen psychischen Problemen wie Stress verschiedener Ursachen. Des Weiteren können besondere Atemtechniken beim Einschlafen förderlich wirken. Vorbeugend kann die Atemtherapie ebenfalls ausgeübt werden. Bei der Atemtherapie sollte man nicht auf eine möglicherweise erforderliche herkömmliche Behandlung der jeweiligen Krankheit nicht verzichten. Vielfach wird die Atemtherapie jedoch von denjenigen Menschen genutzt, die einfach Erholung, Ruhe und Entspannung suchen.
Letzte Aktualisierung am 24.03.2023.