Biofeedback, zu deutsch biologische Rückmeldung, ist ein Therapieverfahren verschiedener Beschwerden durch das Sichtbarmachen von Körperfunktionen durch den Gebrauch von Messgeräten. An dieser Methode wird schon seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts geforscht, der Begriff Biofeedback wurde seit den späten 1960er Jahren benutzt. Die Geräte sind seit dieser Zeit stetig kleiner und funktionsfähiger geworden.
Biofeedback vereint verschiedene komplementärmedizinische Ansätze aus der traditionellen chinesischen und indischen Medizin mit moderner Medizintechnik und neuen Erkenntnissen. Biofeedback zählt zu den ganzheitlichen Therapien, da der Erfolg durch eine enge Verbindung von Geist und Körper bewirkt wird.
Durch Beobachtung der Messgeräte hat beim Biofeedback der Patient den genauen und aktuellen Überblick über die jeweils abgenommenen Organismusfunktionen. Ein Beispiel sind Geräte, die über Hautelektroden Muskeltätigkeiten anzeigen können. Weitere Möglichkeiten bestehen im Sichtbarmachen von Körpertemperatur, Atmung, Blutdruck, Pulsfrequenz und ähnlichen Parametern. Durch die Weiterentwicklung von Computern und technischen Geräten wird das Biofeedback zunehmend einfacher und zuverlässiger. Schmerzen entstehen nicht.
Mittels Biofeedback und seiner Geräte kann der Patient erreichen, Vorgänge im Körper, die normalerweise unbewusst ablaufen, willentlich zu steuern. Das Verfahren stellt prinzipiell einen Lernprozess zur Einflussnahme auf diese Größen innerhalb des Organismus dar, daher ist ein Gelingen allein durch den Willen des Patienten möglich. Erreicht werden soll unter anderem ein Entspannungszustand.
Durch den Erfolg von Biofeedback kommt es zu einem verbesserten körperlichen und psychischen Befinden sowie ebenfalls zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins. Letzteres ist vor allem bei Patienten mit gelähmten Gliedmaßen der Fall, die erkennen, dass doch eine gewisse Aktivität in den Muskelbereichen vorhanden ist. Zu Beginn wird die Methode unter Anleitung von einem Therapeuten durchgeführt. Dieser zeigt, wie die optischen oder akustischen Signale der Geräte zu deuten sind, und motiviert den Patienten, eine Entspannung zu erreichen. Es gibt hierzu verschiedene Übungen und Techniken, ruhige Musik und angenehme Bilder sind ebenfalls hilfreich. Es sollten etwa 15 bis 20 Sitzungen anberaumt werden, bis man das Vorgehen allein beherrschen kann.
Oftmals kann der Patient nach einer Trainingsphase bald auch ohne Geräte die Körperfunktionen günstig verändern. Eine Behandlungssitzung dauert normalerweise etwa eine Dreiviertelstunde bis eine Stunde. Biofeedback kann in etlichen unterschiedlichen Anwendungsbereichen nützlich sein. Zunächst wird Biofeedback zum Stressabbau jeglicher Art benutzt. Weiterhin kann das Vorgehen bei einer Reihe von Beschwerden wie z.B. Schmerzen, erhöhtem Blutdruck, Lähmungen, Inkontinenz oder psychischen Problemen erfolgen. Hierbei sollte bedacht werden, dass bei schwerwiegenden Erkrankungen Biofeedback nicht allein erfolgreich sein kann, sondern eher als Zusatz zur herkömmlichen Therapie. Eine Kombination mit anderen alternativen oder schulmedizinischen Heilverfahren ist nicht nur möglich, sondern häufig auch sinnvoll. Patienten mit größeren psychiatrischen Störungen sollten bei der Anwendung dieser Methode vorsichtig sein, denn es kann manchmal zu Wahnvorstellungen und anderen unerwünschten Effekten führen. Ansonsten sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Letzte Aktualisierung am 25.01.2018.