Inlays sind Werkstücke, die Löcher in Zähnen auskleiden und im Gegensatz zu Füllungen außerhalb des Patienten passend angefertigt werden, bevor sie eingesetzt werden. Mit CEREC ist in jüngerer Zeit ein Verfahren entwickelt worden, mit dem man ein Inlay direkt während einer laufenden Patientenbehandlung herstellen kann und in der gleichen Sitzung in den Zahndefekt einfügen kann.
Der Begriff CEREC ist ein englisches Kunstwort und wird gebildet aus dem Ausdruck CEramic REConstruction.
Bei der Behandlung mit CEREC entfernt der Zahnarzt, meist nach Setzen einer Betäubungsspritze, zunächst die Kariesstelle auf die Art und Weise, wie es auch bei anderen Füllungen und Inlays praktiziert wird. Das Zahnloch wird gesäubert und so ausgearbeitet, dass eine Auskleidung mit einem CEREC-Inlay auf einfache Weise möglich ist. Daraufhin wird unter trockenen Verhältnissen der Bereich mit einer digitalen Infrarotkamera, welche mit einem Computer verbunden ist, genau aufgenommen. Aus den entstandenen Bildern errechnet dieser Computer exakt die Passform des CEREC-Inlays.
Der Zahnarzt kann nun auch die spätere Zahnoberfläche mit Hilfe dreidimensionaler virtueller Bilder genau gestalten. An den Rechner angeschlossen ist ein Gerät, welches das Keramikinlay anhand der virtuellen Daten aus einem kleinen Rohblock präzise herausschleift. Für eine optimale Formgebung arbeitet die Maschine mit Diamantschleifköpfen. Der Fräsvorgang bei CEREC nimmt ungefähr zwanzig Minuten Zeit in Anspruch.
Die hochwertige, reine Keramik, die bei CEREC zur Herstellung des Zahnersatzstückchens verwendet wird, ist in den mechanischen Eigenschaften und auch in der Farbgebung mit dem natürlichen Zahn zu vergleichen. Keramik hat den weiteren Vorteil, dass es ähnliche Temperatureigenschaften wie Zahnschmelz hat, so dass es bei Hitze- und Kälteeinwirkungen nicht zu Verziehungen bis hin zum Abplatzen des Inlays kommt.
Das mit CEREC angefertigte Inlay kann nun problemlos mittels Adhäsiv- Klebetechnik in den Zahndefekt eingearbeitet werden. Zum Abschluss der Behandlung wird der bearbeitete Zahn beziehungsweise die Einlegefüllung noch poliert.
Nicht nur Inlays können durch CEREC hergestellt werden, sondern im Übrigen auch ganze Zahnkronen, Teilkronen oder auch Veneers (ästhetische Verblendkappen für Zähne).Der Vorteil von CEREC ist, dass man das Inlay in nur einer Sitzung vorbereiten, anfertigen und in die Lücke im Zahn einsetzen kann. Daher entfällt eine mehrmalige Anfahrt zum Zahnarzt, die Wartezeit, bis das Inlay passend hergestellt wurde, das aufwendige Nehmen eines Abdruckes, und eventuell das Einfügen von provisorischen Füllungen, welche man für das endgültige Inlay wieder herausnehmen muss.
Gelegentlich kann sogar dadurch, dass man das CEREC-Verfahren anwendet, auf eine ganze Zahnüberkronung verzichtet werden, da bei CEREC oft weniger Substanz des betroffenen Zahnes herausgefräst werden muss. Die Lebensdauer von CEREC-Inlays ist lang und übertrifft oft noch die von Gold- und anderen Metallfüllungen. Trotz der Modernität von CEREC ist das Verfahren auch im Vergleich zu anderen Optionen zur Zahnfüllung als kostengünstig einzustufen.
Auf der anderen Seite finden sich auch einige Nachteile bei CEREC. Das Werkstück ist zwar relativ passgenau, kann aber die Präzision, die bei einem herkömmlichen Abdruck und der darauffolgenden Herstellung im Zahntechniklabor gegeben ist, nicht ganz erreichen. So können sich nach CEREC eventuell eher bakterielle Ablagerungen im Randspalt zwischen Inlay und Restzahn absetzen, die die Kariesgefahr erhöhen. Auch kosmetisch ist das Ergebnis nach CEREC nicht immer zufriedenstellend, da das Keramikinlay zwar zahnfarben, aber einfarbig ist und somit nicht genau einem natürlichen Zahn entspricht, was bei der herkömmlichen Inlayherstellung durch die individuelle Gestaltung durch den Zahntechniker besser möglich ist.
Letzte Aktualisierung am 10.09.2019.