Jack1967 sagt am 04.11.2025
Hallo,
mal ein paar Anmerkungen zu all dem hier.
1) PAP IIa ist ein Normalbefund!! (sprich PAP I - man muss wohl Mediziner sein, um sich eine so schwachsinnige Normbezeichnung auszudenken ...), es gab nur zuvor auffällige Befunde. Einen PAP Ia gibt es laut Münchner Nomenklatur III jedoch nicht. Und erst ab PAP V kann man von Krebs sprechen, alles darunter hat nur ein mehr oder weniger großes Potential, sich mal zu Krebs zu entwickeln.
2) HPV high risk gilt als notwendige (es mag vereinzelte Ausnahmen geben, doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist dann wohl in etwa mit der auf einen Sechser im Lotto vergleichbar) aber nicht ausreichende Bedingung für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, sprich HPV allein löst keinen Krebs aus! Eine nach wie vor sehr beliebte Variante, die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zu erhöhen, ist das Rauchen. Ich habe vor vielen Jahren mal gelesen, dass in einer Studie in fast 100% aller Gewebeproben von Gebärmutterhalskrebs Karzinogene des Tabakrauchens gefunden wurden (habe mir damals leider die Fundstelle nicht notiert). Verwunderlicher Weise wird zwar weiterhin darauf hingewiesen, dass Rauchen das Risiko erhöht, aber kein derart kausaler Zusammenhang mehr postuliert - stellt sich nur die Frage, welche Lobby das größte Interesse daran hatte, dass dies nicht (mehr) geschieht ...
Vereinfacht gesagt, HPV high risk plus Rauchen (und die Nichtteilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen) ist eine sehr potente Kombination für Frauen, die ihre Gebärmutter - oder mehr - loswerden wollen.
3) Die vaginale Anwendung des Präparates, welchen hier wohl nicht beim Namen genannt werden darf, mag zwar den "bevorzugten Aufenthaltsort" der Viren - der gleichzeitig der einzige Ort ist, wo auf diese getestet wird - ich sage mal "reinigen", ich würde das aber eher auf das enthaltene Zink und Vitamin C zurückführen. Und auch wenn das Beta-Glucan selbst dazu beiträgt, dürfte dessen Wirkung an einem Ort, der von Natur aus darauf ausgerichtet ist, körperfremdes "Material" - Spoiler: Sperma - möglichst ungehindert passieren zu lassen, insbesondere zeitlich sehr begrenzt sein und vor allem nicht zu einer Immunreaktion vergleichbar mit einer Impfung führen. Ich will nicht behaupten, dass eine Besserung der Symptome bis hin zu einer Heilung, nicht möglich wäre, würde aber ganz stark vermuten, dass dies für Folgeinfektionen mit HPV high risk eher keine protektive Wirkung hat.
4) Ich würde nach einer solchen (rein vaginalen) Behandlung nicht davon ausgehen, dass kein HPV mehr vorhanden ist. Zwar mag der Bereich der Zervix und davon insbesondere die sogenannte "Transformationszone" der bevorzugte "Aufenthaltsort" dieser Viren sein, aber es ist wohl eher so, dass dies der Bereich ist, wo sie Zellveränderungen bis hin zu Krebs bewirken können. Ob und ggf. wo diese Viren auch noch "schlummern" können, ist in meinen Augen bis jetzt völlig unerforscht, dementsprechend unklar und ein potentielles Risiko - vom Risiko durch (ungeschützten) Sex mal abgesehen (es gibt wohl sogar Studien, die belegen, dass junge Mädchen, die noch nie Sex hatten, mit HPV infiziert sind!).
Letztlich ist dazu zu sagen, dass bei diesem Thema bei Frauen 2 "Grundängste" voll zuschlagen:
Muss ich (jetzt) sterben?
Kann ich noch Kinder bekommen?
Weder HPV high risk noch ein Abstrichbefund von PAP II - IV bedeuten unmittelbar Krebs! Aber damit lässt sich gut Geld verdienen! In den Richtlinien der oKFE-RL-ZK werden zwar alle möglichen Folgeuntersuchungen aufgeführt und spezifiziert, aber es findet sich kein einziger Satz der Art: "Empfehlen Sie Ihrer Patientin, mit dem Rauchen aufzuhören!" Selbstverständlich ist eine Konisation oder gar noch weiter gehende Operation lukrativer als so ein billiger Satz in einem Beratungsgespräch. Und ebenso selbstverständlich gibt es auch keine Aussagen der Art: "Von 1000 Frauen mit der Diagnose PAP IIID1 versterben in den nächsten 5 Jahren Y Frauen an Gebärmutterhalskrebs." Vermutlich weil Y