Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine meist harmlose Infektionskrankheit, die durch Coxsackie-Viren und Enterovirus A71 verursacht wird, vor allem bei Kindern unter 10 Jahren auftritt und durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird. Symptome sind Fieber, Halsschmerzen und charakteristische Hautveränderungen an Händen, Füßen und Mund, wobei die meisten Infektionen asymptomatisch, aber ansteckend verlaufen.
Prof. Böck: Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit wird über den Respirationstrakt übertragen, bzw. ist eine fäkal-oral übertragene Infektionskrankheit, die durch Coxsackie A-Viren und Enterovirus A71 verursacht wird. Am häufigsten infizieren sich laut Robert Koch-Institut Kinder unter 10 Jahren, mit einem Inzidenzpeak im Spätsommer und Herbst. Übertragungen auf Haustiere sind nicht bekannt.
Prof. Böck: Nach Übertragung durch Tröpfcheninfektion, als auch Schmierinfektion (ungewaschene Hände), kommt es nach einer kurzen Inkubationszeit von 3-6 Tagen zu Prodromi wie Fieber, Gliederschmerzen, Übelkeit oder Halsschmerzen. Das Prodromalstadion kann aber auch oft ganz fehlen. Es bilden sich zunächst Effloreszenzen im Mund aus, flache, gelbliche Ulzera mit rotem Rand.
Prädilektionsstellen sind die Schleimhaut von Lippen und Wangen, aber auch Zunge. Das Enanthem ist in der Regel nicht schmerzhaft. Danach treten rötlich imponierende palmare und plantare Flecken auf, die sich zu papulo-vesikulären Eflforeszenzen entwickeln. Diese können jucken aber auch völlig asymptomatisch sein. Die Bläschen heilen meist nach innerhalb von 2 Wochen ab.
Nach Übertragung durch Tröpfcheninfektion,..., kommt es nach einer kurzen Inkubationszeit von 3-6 Tagen zu Prodromi wie Fieber, Gliederschmerzen, Übelkeit oder Halsschmerzen.
Prof. Böck: Bei älteren Kindern und beim Erwachsenen sind die Symptome abgeschwächt bzw. ist der Verlauf asymptomatisch. Bei dramatischem Verlauf kann ein PCR-Test Aufschluss geben.
Prof. Böck: Assoziierte klinische Symptome können in ganz seltenen Fällen Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen sein. Beim gesunden Kind ist dies wohl nicht der Fall, Patienten mit Agammaglobulinämie oder Hypogammaglobulinämie sind durch Keime generell gefährdet, besonders durch Enteroviren. Diese können persisitieren und zu chronischer Myocardiopathie oder Meningoenzephalitis führen. Dies aber in sehr seltenen Fällen und bei entsprechender Prädisposition. Der gesunde Patient hat keine signifikanten Komplikationen zu erwarten. Bei älteren Kindern sind die Symptome meist nur schwach ausgeprägt. Die Infektion kann sogar unbemerkt verlaufen. ABER: Mehr als 80% aller Infizierten sind asymptomatisch, sind aber dennoch ansteckend. Hygiene ist hier sehr wichtig!
Prof. Böck: Die einzelnen Krankheiten haben einen ganz anderen klinischen Verlauf. Daher kann man sie gut voneinander abgrenzen. Auch wird die Anamnese auf die eine andere Ursache hinweisen.
Prof. Böck: Eine spezifische kausale antivirale Therapie gibt es nicht, auch gibt es keine Impfung. Somit bleiben entsprechende symptomatische Maßnahmen: schmerzstillendes Gel für die Bläschen im Mund. Kamille, Melisse oder Thymian als Tee können appliziert werden. Es muss darauf geachtet werden, dass die Kinder trotz der schmerzhaften Vesikel im Mund (Aphten) genügend trinken.
Eine spezifische kausale antivirale Therapie gibt es nicht, auch gibt es keine Impfung.
Prof. Böck: Da es mehrere unterschiedliche Erreger der HFM-Disease gibt, sind erneute Erkrankungen möglich, auch wenn man gegen einen Erreger immun ist.
Prof. Böck: Gründliches Händewaschen, besonders nach dem Windelwechsel. Das Virus kann an Gegenständen und Oberflächen haften bleiben, die mit Speichel oder Stuhl einer erkrankten Person in Kontakt gekommen sind.
Prof. Böck: Das ist wohl eine Frage der Rentabilität und auch der gesamtheitlichen Indikation, da es sich um eine im Wesentlichen ungefährliche und nicht dramatische Virusinfektion handelt. Vor allem aber deswegen, da nicht nur ein einziges Virus Auslöser einer HFM-Disease sein kann. Patienten mit einem genetischen Immundefekt können mit Immunglobulinsubstitution behandelt werden.
Danke für das Interview!
Letzte Aktualisierung am 26.08.2024.