Besonders für Frauen spielen Form, Größe und Volumen der Lippen eine wichtige Rolle. Ein schöner Mund wird gerade von Männern als sinnlich und attraktiv empfunden. Wer seine Lippen als zu schmal empfindet, Unregelmäßigkeiten kaschieren oder einfach nur mit mehr Volumen belohnt werden möchte, greift zunächst nach Korrektur- und Lippenstift. Doch nicht immer führen Kosmetikprodukte zu dem Effekt, den man sich wünscht. Wer sich dauerhaft sinnliche Lippen wünscht, kann die Möglichkeiten der ästhetischen Chirurgie nutzen und sich für eine Lippenkorrektur oder -vergrößerung entscheiden.
Informieren Sie sich über alle Methoden einer Lippenvergrößerung hier.
In vielen Fällen ist die operative Lippenkorrektur oder Lippenvergrößerung nicht medizinisch notwendig. Betroffene Frauen wünschen sich lediglich attraktivere Lippen. Sie sind mit dem natürlichen Erscheinungsbild der Lippen unzufrieden, weil die Lippen entweder zu wenig Volumen besitzen, sehr schmal erscheinen oder sich Unter- und Oberlippe hinsichtlich der Form stark voneinander unterscheiden. Zudem entscheiden sich viele Frauen für eine Lippenkorrektur, wenn die Lippen aufgrund des fortgeschrittenen Alters Fältchen zeigen. Zu unterscheiden von kosmetischen Eingriffen sind Lippenoperationen, die angeborene Fehlentwicklungen korrigieren oder nach einem Unfall der Wiederherstellung der Lippen dienen. Um die Lippen zu vergrößern, können sich Betroffene entweder für eine Unterspritzung von Hyaluronsäure entscheiden oder eine Eigenfetttransplantation nutzen. Eine dauerhafte Lippenvergrößerung ist mit dem Einsetzen synthetischer Implantate möglich.
Wie bereits erwähnt, sind die meisten Lippenkorrekturen nicht aus medizinischen Gründen notwendig. Allerdings ist der Wunsch nach einer veränderten Lippenoptik die häufigste Ursache für Lippenkorrekturen und Lippenvergrößerungen. Wenn sich Betroffene aus kosmetischen Gründen für die ästhetische Behandlung entscheiden, können folgende Ursachen ausschlaggebend für eine Lippenkorrektur sein:
In einigen Fällen ist eine Lippenkorrektur aus medizinischer Sicht notwendig und sinnvoll. In Europa kommt statistisch gesehen jedes 500. Baby mit einer Kiefer-Gaumenspalte zur Welt. Dabei handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung, bei der Mund, Kiefer und eventuell sogar der Gaumen gespalten sind. Wird die Fehlbildung nicht operiert, haben die Kinder große Probleme bei der Nahrungsaufnahme oder beim Sprechen. Experten raten bei angeborenen Fehlentwicklungen, die Kiefer, Gaumen oder Lippen betreffen, zu frühzeitigen Operationen. Das betroffene Kind entwickelt noch vor der Geburt die Fehlbildung im Mutterleib. Eine Kiefer-Gaumenspalte, die die operative Lippenkorrektur aus medizinischer Sicht verlangt, kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein:
Neben dem eigenen ästhetischen Wunsch und angeborene Fehlbildungen, kann auch ein Unfall dazu führen, dass die Lippen operiert werden müssen. Ob Autounfall, Zusammenstoß beim Sport oder ein Sturz auf das Gesicht – Verletzung im Gesicht können so stark ausgeprägt sein, dass die operative Lippenkorrektur nicht nur der Wiederherstellung der Optik dient, sondern auch gesundheitlichen Nutzen hat.
Wenn sich Betroffene aus kosmetischen Gründen für eine Vergrößerung oder Korrektur der Lippen entscheiden, können Sie aus unterschiedlichen Behandlungsmethoden wählen:
Diese Technik wird umgangssprachlich auch als „Aufspritzen“ der Lippen bezeichnet, weil der Schönheitschirurg Hyaluronsäure in das Lippengewebe einspritzt. Dadurch wirken die Lippen voluminöser. Allerdings baut der Körper die eingespritzte Substanz nach und nach ab, sodass die optische Veränderung nach maximal einem halben Jahr nicht mehr zu sehen ist.
Diese Methode verwendet man in der plastischen/ästhetischen Chirurgie immer dann, wenn man eine sehr gute Verträglichkeit garantieren möchte. Denn beim Lipofilling entnimmt der Arzt an einer geeigneten Stelle der Patientin/des Patienten etwas Fett und bereitet dieses auf. Anschließend werden die Fettzellen in die Lippen gespritzt, wo sie sich im Idealfall festsetzen und anwachsen.
Wer sich eine dauerhafte Lippenvergrößerung wünscht, kann auf synthetische Implantate zurückgreifen. In diesem Fall setzen Chirurgen kleine längsförmige Implantate aus dem Material wie ePTFE, einem reaktiven Polymer, in die Lippen ein. Weil das Material allerdings häufig ein Fremdkörpergefühl hervorruft oder gar vom Körper abgestoßen wird, werden Lippenkorrekturen mit synthetischen Implantaten nur selten in Deutschland durchgeführt. Die meisten Ärzte weigern sich, solche Implantate einzusetzen.
Wer kleine Lippenfältchen oder Fältchen um den Mund korrigieren möchte, kann auf Injektionen mit Botox zurückgreifen oder sich ebenfalls Hyaluronsäure unter die Haut spritzen lassen.
Stören sich Betroffene nicht am fehlenden Volumen der Lippen, sondern wollen die Form korrigieren, ist die sogenannte Cheiloplastik die richtige Wahl.
Der Ablauf einer Lippenvergrößerung oder -korrektur ist immer von der jeweiligen Technik abhängig. Ist die Lippenkorrektur aus medizinischer Sicht notwendig, erfolgen die Operation unter Vollnarkose. Auch bei der Korrektur von Fehlbildungen ist eine Vollnarkose notwendig.
Vor der Behandlung oder Operation werden Betroffene - sofern möglich - umfassend über den jeweiligen Ablauf, die zu erwartenden Ergebnisse und die Risiken informiert. So läuft die Behandlung ab:
Die Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil im menschlichen Körper, der mit steigendem Alter immer mehr abnimmt. Dadurch wird die Substanz sehr gut vom Körper aufgenommen, allerdings wird sie ebenso nach und nach abgebaut. Wird Hyaluronsäure für mehr Lippenvolumen unter die Haut gespritzt, kann das unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Die Substanz wird als Gel in die Lippen gespritzt. Je nachdem, wo genau die Unterspritzung erfolgt, lassen sich mit Hyaluronsäure die Lippen nicht nur vergrößern, sondern auch in ihrer Form verändern. Unterspritzungen führen eventuell zu leichten Schwellungen, allerdings können Betroffene bereits nach wenigen Tagen wieder ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Weil die Hyaluronsäure stetig abgebaut wird, muss die Unterspritzung regelmäßig wiederholt werden.
Bei der Lippenkorrektur mit Gewebeunterfütterung wird zunächst an einer anderen Stelle dem Körper Fett entnommen. Besonders häufig werden Fettzellen am Bauch, an den Oberschenkeln oder am Po entnommen und speziell aufbereitet. Weil das Einspritzen des Fetts einige Risiken birgt, erfolgt der Eingriff unter leichter Narkose. Für die Heilung sollten Betroffene etwas mehr Zeit als für die Unterspritzung mit Hyaluronsäure einplanen.
Die Cheiloplastik nimmt keinen Einfluss auf das Volumen, sondern ermöglicht die Veränderung der Lippenform. Mit diesem Verfahren kann der Chirurg die Form der Lippen beeinflussen, er kann sie verkleinern oder kann die Oberlippe nach oben ziehen. Dieses Verfahren wird auch bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten eingesetzt.
Genauso wie der Ablauf einer Lippenkorrektur von der Technik abhängig ist, gibt es für jede der beschrieben Methoden eigene Risiken. Die Unterspritzung mit Hyaluronsäure verursacht äußerst selten Komplikationen. Nach dem Eingriff kann es zu Verhärtungen im Lippengewebe kommen. Je nach Ausprägung müssen im schlimmsten Fall die Verhärtungen herausoperiert werden. Bei der Eigenfetttransplantation besteht dagegen ein erhöhtes Risiko für Schwellungen und Blutergüssen. Die allgemeinen Operationsrisiken gelten für jede Operation, die unter Narkose durchgeführt wird. So können Patienten während der Lippenkorrektur allergisch auf das Narkosemittel reagieren. Auch Infektionen, eine verminderte Gefühlsempfindlichkeit oder unerwünschte Narben können als Komplikationen einer operativen Lippenvergrößerung auftreten.
Zwar ist die Unterspritzung mit Hyaluronsäure die risikoärmste Methode einer Lippenvergrößerung, gleichzeitig ist sie auch die Technik mit dem kürzesten Erfolg. Das gesteigerte Volumen nimmt mit der Zeit immer mehr ab, sodass die Unterspritzung regelmäßig wiederholt werden muss. Nach spätestens sechs Monaten wird die komplette Substanz, die in das Lippengewebe eingespritzt worden ist, abgebaut. Die Behandlung mit Eigenfett kann dagegen von längerer Dauer sein, wenn die eingespritzten Fettzellen im Lippengewebe verbleiben und dort anwachsen. Patienten sollten daher auf eine Gewichtsreduktion kurz nach der Lippenvergrößerung verzichten, damit ideale Voraussetzungen für das Lipofilling gegeben sind. Einzig die Verwendung von synthetisch hergestellten Implantaten ist von Dauer. Allerdings werden künstlich hergestellte Lippenimplantate nur sehr selten für eine Lippenkorrektur in Deutschland verwendet. Das Risiko für Entzündungen oder Abstoßungsreaktionen durch den Körper ist den meisten Chirurgen zu groß.
Die Erwartungen an eine Lippenkorrektur sind oftmals sehr hoch, sodass man vor dem Eingriff unbedingt mit dem behandelnden Arzt reden sollte. Nur wenn Patienten psychisch und körperlich fit sind, ist eine Lippenkorrektur zu empfehlen. Sind ein geringes Selbstwertgefühl oder gar Minderheitskomplexe für den Wunsch nach volleren Lippen verantwortlich, erhoffen sich Betroffene oftmals zu viel von dem operativen Eingriff. Der Arzt sollte Patienten daher umfassend über die Grenzen der Behandlung und das Auftreten möglicher Komplikationen aufklären.
Um eine schnelle Heilung zu gewährleisten, sollten Patienten im Anschluss an den operativen Eingriff immer auf die Empfehlungen des Arztes hören. Betroffene können nach einer Lippenkorrektur nach kurzer Zeit die gewohnten Tätigkeiten wieder aufnehmen. Direkt nach der Operation ist auf sportliche Überanstrengung sowie Rauchen zu verzichten. Kühlende Auflagen können die Schwellung vermindern.
aktualisiert am 05.05.2022