Die Magnetfeldtherapie wurde bereits vor Jahrtausenden von Völkern wie den Ägyptern, Chinesen oder Indianern zur Behandlung von schmerzhaften Krankheiten ausgeübt. In der Antike, im Mittelalter und in der Neuzeit wurden ebenfalls Magnete zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Einer der wichtigsten Personen, die die Entwicklung der Magnetfeldtherapie voranbrachten, war der Arzt Paracelsus (1493 bis 1541).
Die Erde stellt einen sehr großen Magneten dar, der für die Gesundheit des Menschen wichtig ist. Der Physiker Heisenberg (1901 bis 1976) stellte fest, dass die magnetische Energie aus dem Feld der Erde unentbehrlich für das Leben und die Zellfunktionen ist. In der heutigen Zeit finden sich immer mehr Störfaktoren, die diese natürliche Energie überdecken. Daher kann es zu Problemen an den Zellen und im Abwehrsystem kommen, da die Zellen selbst ein elektrisches Feld und ein Magnetfeld besitzen. Auch durch Entzündungen, andere Krankheiten und Verletzungen können die Zellen negativ beeinflusst werden. Bei der Magnetfeldtherapie wird durch einen Eisenmagneten oder heutzutage oft durch ein elektrisches Gerät ein Magnetfeld erzeugt, welches an den Körper oder die gewünschte Körperregion herangeführt wird. Dadurch wird eine Anregung geschwächter Zellen erreicht, die Gewebedurchblutung und somit die Sauerstoffversorgung gesteigert sowie die Selbstheilung und das Immunsystem verbessert. Durch die Anregung des Zellstoffwechsels wird der Transport von schädlichen Substanzen aus den Zellen heraus erhöht. Durch den Einfluss der Magnettherapie auf Nervenzellen kommt es zu einer Verringerung von Schmerzzuständen. Eine moderne Magnetfeldtherapie wird ambulant in einer Klinik oder Praxis durchgeführt.
Entweder wird bei der Magnetfeldtherapie der Körper in eine Röhre versetzt, bei der durch Strom ein Magnetfeld erzeugt wird, das im Inneren am stärksten ist, oder es werden magnetische Behandlungsgegenstände oder -geräte an den Körper gebracht. Eine Magnetfeldtherapie durch Matten, Kissen, Spulen, Stäbe und ähnliches ist möglich. Man kann eine Magnetfeldtherapie mit einem statischen (gleichbleibenden) Magnetfeld oder einem pulsierenden (schnell aufbauenden und abflachenden) Magnetfeld vornehmen.
Es gibt auch Geräte für die Anwendung zu Hause, aber man sollte diese Therapie möglichst unter Aufsicht eines Arztes durchführen. Die einzelne Magnetfeldtherapie dauert bis zu einer halben Stunde und wird 5 bis 15mal wiederholt. Die Stärke des Magneten kann an den meisten Geräten geregelt und angepasst werden. Möglicherweise kann durch die verbesserte Durchblutung ein Gefühl der Wärme, ein Kribbelgefühl und ein erhöhter Herzschlag entstehen. Eine Magnetfeldtherapie ist mit anderen Behandlungsformen kombinierbar. Dadurch können verschiedene Erkrankungen und Störungen behandelt werden. Häufig erfolgt ein Einsatz bei Beschwerden im Bewegungsapparat wie Gelenk-, Knochen- und Weichteilbeschwerden.
Durch die Magnetfeldtherapie wird die Knochenheilung günstig beeinflusst, weshalb sie zur Unterstützung bei Knochenbrüchen dient. Auch zur Linderung verschiedener Schmerzzustände, bei Durchblutungsstörungen und bei Krankheiten des Immunsystems wie Allergien und Infektionen kann die Magnetfeldtherapie eingesetzt werden. Ferner kann eine Magnetfeldtherapie auch bei Nervenproblemen, Tinnitus, vegetativen und vielen anderen Erkrankungen erfolgen.
Trotz vieler Studien ist eine Wirkung der Magnetfeldtherapie in vielen Bereichen wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Eine Magnetfeldtherapie kann bei schwereren Krankheiten, Problemen und Verletzungen eine wissenschaftsmedizinische Behandlung zwar unterstützen, aber nicht völlig ersetzen.
Die Magnetfeldtherapie ist nebenwirkungsarm.
Träger von Herzschrittmachern oder anderen Elektroimplantaten dürfen nicht mit einer Magnetfeldtherapie behandelt werden, da diese in der Funktion gefährlich gestört werden können. Das Magnetfeld sollte im Kopf- und Herzbereich nicht zu stark sein, und bei schwangeren Patientinnen sollte der Einsatz einer Magnetfeldtherapie kritisch abgewägt werden. Als nicht medizinische „Nebenwirkung“ ist außerdem zu beachten, dass die Magnetstreifen von Bankkarten in der Nähe von Magnetfeldern gelöscht oder geschädigt werden können.
Letzte Aktualisierung am 14.02.2022.