Heute werden in der Chirurgie nur noch Nadel-Faden-Kombinationen zum einmaligen Gebrauch verwendet. Hierbei bilden Nadel und Faden eine Einheit, der Faden ist unauswechselbar mit der Nadel verbunden. Je nach Operation und Wunde muss der Arzt neben dem passenden Fadenmaterial auch noch eine brauchbare Nadel auswählen. Es gibt für jede Situation geeignete Nadel-Faden-Kombinationen: große oder kleine, gerade, leicht oder stark gebogene, im Querschnitt runde oder dreieckige Nadeln mit scharfen Kanten und vieles mehr.
Zu den wichtigsten Nahttechniken für den Verschluss von Haut und Unterhautgewebe gehören:
Subkutannähte dienen zur Adaptation (Zusammenfügen) des Unterhautfettgewebes. Sie werden in der Regel mit resorbierbaren (selbstauflösenden) Nahtmaterialien durchgeführt. Die Naht erfolgt unter Mitnahme des tiefsten Punktes der Wunde, um nach Knüpfen eine Hohlraumbildung zu vermeiden. Intakte Bindegewebsschichten (Faszien) sollten jedoch nicht durchstochen werden. Die Naht sollte lediglich locker verknüpft werden. Der Arzt sollte die Naht nicht zu lose und nicht zu fest anziehen, so dass im Unterhautfettgewebe keine Hohlräume entstehen und andererseits keine Durchblutungsstörungen auftreten.
Die Einzelknopfnaht ist ein Wundverschluss an einer Einzelstelle, der geschieht, indem ein Faden kreisförmig durch das Gewebe geführt wird. Der Faden wird mehrfach verknotet. Lange Wunden werden mit mehreren Einzelknopfnähten verschlossen. Um Hautaustrittskanäle zu vermeiden, wurde die vollständig versenkte Intrakutannaht entwickelt.
Allerdings kann das Vernähen langer Wunden auch mit einem fortlaufenden Faden geschehen. Der Weg des Fadens durch das Gewebe ist identisch wie bei der Subkutannaht mit Einzelknopfnähten. Natürlich sind hierbei auch verschiedene Fadenführungen möglich, beispielsweise überwendlig oder nur in einer Ebene hin und her. Un zu verhindern, dass viele Stichkanäle in die Haut austreten, wurde die vollständig versenkte Intrakutannaht (Naht in der Haut) entwickelt. Im Vergleich zur Einzelknopfnahttechnik ist die fortlaufende Subkutannaht die schnellere Methode.
Nach einem operativen Eingriff hat das kosmetische Ergebnis für den Patienten einen wichtigen Stellenwert. Dabei kann die Technik für den Hautverschluss das kosmetische Ergebnis maßgeblich beeinflussen. Der Arzt führt den Einstich der Nadel möglichst senkrecht zur Hand durch, um den Widerstand zu minimieren und so die Nadeleigenschaften optimal zu nutzen.
Heutzutage wird die Nadel nicht mehr von Hand geführt, wie es früher üblich war, sondern mit einer speziellen Metallklemme, dem so genannten Nadelhalter. Prinzipiell gibt es unterschiedliche Arten mit vielen Modifikationen. Die Nadeln werden mit dem Halter als Instrument durch das Gewebe gestochen und damit auch wieder herausgezogen.
Der Nadelhalter bietet folgende Vorteile:
aktualisiert am 10.01.2023