Viele konventionelle Kosmetik- und Pflegeprodukte enthalten Stoffe wie Parabene, Phthalate, Triclosan, Aluminium, Benzophenone, synthetische Duftstoffe oder Mikroplastik. Diese können den Hormonhaushalt stören, das Immunsystem beeinflussen oder langfristig neurotoxisch wirken. Da die Haut viele dieser Substanzen sehr effizient aufnimmt, sollte man idealerweise nur Produkte verwenden, die man theoretisch auch essen würde.Naturbasierte Produkte ohne problematische Zusätze sind hier klar im Vorteil. Mögliche langfristige Folgen von diversen konventionellen Pflegeprodukten sind Zyklusstörungen, Fruchtbarkeitsprobleme, Schilddrüsenstörungen, Blutdruckveränderungen sowie Auswirkungen auf Gehirn und kindliche Entwicklung.
Dr. Didier: Grundsätzlich gilt: Alles, was man nicht essen würde, sollte man auch nicht auf die Haut schmieren oder ins Haar geben. Ganz einfach. Wenn du dir vorstellst, dass du ein Produkt genauso gut essen könntest, wie du es aufträgst oder aufsprühen würdest, bist du auf der sicheren Seite. Wenn du dagegen sofort denkst: "Das würde ich niemals essen!", dann ist es besser, die Finger davon zu lassen.
Dr. Didier: Auch hier gilt: Alles, was wir essen oder was wir auf unseren Körper auftragen, kann von unserem Körper auch verarbeitet werden. Es sind natürliche Produkte, die in der Regel keine weitreichenden negativen Folgen haben. Was jedoch vielen nicht bewusst ist – und deshalb betone ich es so stark –, ist, dass unsere Haut Substanzen ähnlich effektiv aufnimmt wie unser Darm. Das bedeutet: Alles, was wir auf unsere Haut auftragen, gelangt genauso schnell in unseren Körper, als hätten wir es gegessen oder getrunken.
Wenn man sich das einmal klarmacht, wird deutlich, wie wichtig es ist, darauf zu achten, womit unsere Haut in Kontakt kommt. Denn alles, was wir uns auftragen, kann potenziell problematisch sein, insbesondere, wenn es sich um chemische Substanzen handelt. Im Zusammenhang mit Kosmetika sind vor allem folgende Inhaltsstoffe kritisch zu betrachten:
Ich erinnere mich an eine Fortbildung auf der "Medizinischen Woche", bei der ein Professor verschiedene Parfums analysierte. Eines der bekanntesten Produkte trug den Namen "Poison" – also auf deutsch: "Gift". Passenderweise enthielt es zahlreiche bedenkliche Inhaltsstoffe. Je häufiger wir solche Substanzen verwenden – sei es auf der Haut, im Haar, auf den Nägeln oder Lippen –, desto mehr belasten wir unseren Körper. Unser Entgiftungssystem wird dadurch stark beansprucht.
Viele dieser Stoffe greifen außerdem in denHormonhaushalt ein, insbesondere in den Östrogenstoffwechsel und die Schilddrüsenfunktion. Auch das Immunsystem kann dadurch ungünstig beeinflusst werden.
Dr. Didier: Nehmen wir als Beispiel die Parabene, die ich eben erwähnt habe. Sie gehören zu den sogenannten endokrinen Disruptoren. Diese Substanzen sind in zahlreichen Produkten enthalten und können unseren Hormonhaushalt beeinflussen. Mögliche Folgen sind Zyklusstörungen, Schilddrüsenprobleme, Fruchtbarkeitsstörungen und andere hormonell bedingte Symptome.
Ein weiteres Beispiel sind Phthalate. Sie haben nachweislich einen negativen Einfluss auf die Fortpflanzung. Wenn Kinder bereits in jungen Jahren und über einen längeren Zeitraum hinweg mit diesen Stoffen in Kontakt kommen, kann sich dies später erheblich auf ihre Fruchtbarkeit auswirken.
Auch Aluminium ist inzwischen vielen ein Begriff, Stichwort: Deos ohne Aluminium. Studien weisen darauf hin, dass Aluminium neurotoxisch wirkt und somit das Gehirn schädigen kann, beispielsweise im Zusammenhang mit Alzheimer. Die Studienlage ist zwar uneinheitlich, aber bei Alzheimer-Patienten konnte Aluminium im Gehirn nachgewiesen werden. Ob es sich dabei um eine Ursache oder nur einen Zusammenhang handelt, ist noch nicht abschließend geklärt.
Dann gibt es noch Triclosan, das in manchen Zahnpasten vorkommt. Es verändert das Mikrobiom, und zwar nicht nur im Mund, sondern auch im Rachenraum. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die regelmäßig solche Zahnpasten benutzen, eine deutlich veränderte Bakterienflora haben. Ähnliches gilt für den häufigen Gebrauch chemischer Mundspülungen. Diese können das orale Mikrobiom so verändern, dass weniger Stickstoffmonoxid gebildet wird. Stickstoffmonoxid ist jedoch wichtig für die Regulierung des Blutdrucks. Ein Mangel kann deshalb zu Bluthochdruck führen. Problematisch ist hierbei nicht die einmalige, sondern die tägliche, oft jahrelange Anwendung.
Ein weiterer Stoff ist Benzophenon, das häufig in Sonnenschutzmitteln enthalten ist. Das ist besonders kritisch bei Kindern. Denn wenn man morgens eine Sonnencreme mit Benzophenon aufträgt, lässt sich die Substanz abends noch im Urin nachweisen. Benzophenon wirkt hormonell und kann die Entwicklung von Kindern und Erwachsenen stören.
Auch sogenanntes Thermopapier, das immer mal als Papier für Kassenbons verwendet wird, enthält Bisphenol A (BPA). Untersuchungen zeigten, dass Kassiererinnen, die täglich damit in Berührung kamen, abends messbare Mengen BPA im Urin hatten. Dies verdeutlicht, dass nicht nur Kosmetikprodukte, sondern auch alltägliche Gegenstände wie Papier oder Kleidung eine Belastung darstellen können.
Ein Beispiel aus dem Bereich Kleidung: Kunststoff-Textilien, etwa PVC-Unterwäsche, können beim Hautkontakt Substanzen freisetzen, die in den Körper aufgenommen werden. Je nach Art des Kunststoffs können diese wiederum den Hormonhaushalt oder andere Systeme stören.
Dr. Didier: Unser Körper hat seit jeher die Fähigkeit, mit Giften und Toxinen umzugehen und sie abzubauen. Voraussetzung dafür ist jedoch eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen. Besonders wichtig sind dabei Spurenelemente wie Selen, Zink, Mangan und Molybdän. Genau hier finden sich jedoch sehr häufig Defizite. Über unsere Homepage kann man Testkits für eine Blutanalyse bestellen, bei der diese Mikronährstoffe untersucht werden. Man bekommt ein Paket zugeschickt, lässt Blut abnehmen und erhält nach etwa 14 Tagen die Auswertung. Dabei stellen wir immer wieder gravierende Defizite fest, vor allem beim Selen. Selen ist jedoch entscheidend für die Entgiftung, ebenso wie Zink, Mangan und Molybdän.
Man kann allgemein zwei Dinge tun: Erstens kann man den eigenen Entgiftungsapparat bestmöglich unterstützen, indem man die Versorgung mit Mikronährstoffen sicherstellt. Gleichzeitig sollte man vermeiden, den Körper unnötig zu belasten. Das fängt im Alltag schon bei Kleinigkeiten an, die sich summieren:
Natürlich können wir uns nicht vollständig vor Schadstoffen schützen, denn unsere Welt ist stark belastet. Aber wir können beeinflussen, welche Produkte wir direkt an unseren Körper heranlassen. Gerade bei Kosmetik, Verpackungen und Alltagsgegenständen haben wir viele Möglichkeiten, die Belastung zu reduzieren.
Natürlich können wir uns nicht vollständig vor Schadstoffen schützen, denn unsere Welt ist stark belastet.
Dr. Didier: Es gibt verschiedene Apps, mit denen sich die Inhaltsstoffe von Produkten überprüfen lassen. Man kann die Apps CodeCheck oder ToxFox nutzen. Inzwischen gibt es nur noch die App-Version, die Online-Variante wird, soweit ich weiß, nicht mehr gepflegt. Mit diesen Apps kann man beispielsweise den Strichcode eines Produkts mit dem Smartphone scannen. Die App zeigt dann an, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und wie diese in Bezug auf Belastung oder Unbedenklichkeit eingestuft werden.
Wenn ein Produkt nicht gelistet ist, gehe ich inzwischen einen anderen Weg. Ich nutze dafür ChatGPT. Ich fotografiere einfach die Inhaltsangabe und frage, welche Auswirkungen die Substanzen auf die Gesundheit haben. Die Antworten sind wissenschaftlich fundiert und mit Studien belegt. Ich finde das eine großartige Entwicklung, weil man sich so schnell und einfach informieren kann – und das muss man ja nicht bei jedem Produkt ständig machen. Einmal reicht und man weiß zukünftig, wie gut oder schlecht die Inhaltsstoffe sind.
Meistens gehe ich so vor: Ich scanne meine Produkte einmal durch. Wenn ich einkaufen gehe, scanne ich die Produkte im Laden, bevor ich sie kaufe. Nur wenn die Inhaltsstoffe in Ordnung sind, wandern sie in den Einkaufswagen. Dabei sollte man nicht nur an Shampoos, Seifen, Lippenstifte oder Haarsprays denken, sondern auch an Waschmittel, Weichspüler – der am besten gar nicht benutzt wird –, Glasreiniger oder Geschirrspültabs. Gerade bei Geschirrspültabs lohnt es sich, genauer hinzuschauen, denn es bleibt immer ein kleiner Film auf dem Geschirr zurück – und damit auch in unserem Körper.
Wir benutzen zum Beispiel seit Jahren Produkte der Marke mit dem grünen Frosch. Ohne Werbung machen zu wollen: Diese Produkte sind in der Regel deutlich besser, was die Inhaltsstoffe betrifft. Letztlich gilt: Egal, ob über die Haut oder den Darm – alles wird vom Körper aufgenommen.
Darum mein Grundsatz: Wenn du es essen kannst, ist es unproblematisch. Wenn du es nicht essen kannst, solltest du dir gut überlegen, ob du es wirklich an oder in deinen Körper lassen möchtest.
Dr. Didier: Grundsätzlich gibt es von jedem Produkt auch Bioprodukte, ob bei Discountern oder in Drogeriemärkten. Bezeichnungen wie "dermatologisch getestet" sind dagegen wenig aussagekräftig. Das bedeutet lediglich, dass geprüft wurde, ob das Produkt kurzfristig Hautreizungen oder Ausschläge verursacht. Es sagt jedoch nichts über die langfristigen Auswirkungen auf den Körper aus.
Echte Orientierung bieten eben nur Naturkosmetik-Siegel. Diese Labels unterliegen bestimmten Richtlinien, die festlegen, welche Inhaltsstoffe nicht enthalten sein dürfen. Trotzdem lohnt es sich, immer noch einmal selbst einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. Auch unabhängige Testzeitschriften, die Pflegeprodukte wie Tages- oder Nachtcremes im Labor untersuchen, können hilfreich sein. Dabei wird geprüft, ob die angegebenen Inhaltsstoffe tatsächlich enthalten sind und ob sich weitere unerwünschte Substanzen darin befinden.
Zusammengefasst: Bio-Labels und Naturkosmetik sind in der Regel die bessere Wahl, aber ein eigener Check der Inhaltsstoffe bleibt trotzdem sinnvoll - z.B. über die zuvor genannten Apps oder man fragt ChatGPT.
Dr. Didier: Ja, theoretisch könnten sie diese Produkte essen. Die Seife würde beispielsweise vielleicht Durchfall verursachen, aber grundsätzlich nicht schaden. Gerade Seifen aus Olivenöl bestehen aus Fetten oder Ölen, die durch den sogenannten Verseifungsprozess umgewandelt werden. Wenn man wirklich nur diese natürlichen Substanzen verwendet, ist das absolut unbedenklich. Ich habe zum Beispiel selbst hergestellte Naturseifen ohne Parfüm oder andere Zusätze. Als Grundlage kann man Olivenöl, Mandelöl oder auch andere Fette verwenden. Grundsätzlich lassen sich alle Öle oder Fette für die Herstellung von Seifen nutzen.
Ähnlich ist es bei Sonnenschutzmitteln. Es gibt mineralische Produkte, bei denen winzige Mineralien wie ein Schutzschirm auf die Haut gelegt werden. Diese reflektieren das Sonnenlicht, sodass weniger davon in die Haut eindringt. Hier sollte man allerdings darauf achten, ob sogenannte Nanopartikel enthalten sind. Diese winzigen Partikel sind viel kleiner als normale Mineralbestandteile und können leichter und schneller in die Haut eindringen als größere Partikel. Das ist dann schon wieder schädlich.
Wenn man wirklich nur diese natürlichen Substanzen verwendet, ist das absolut unbedenklich.
Dr. Didier: In diesem Bereich gibt es wirklich viele Möglichkeiten. Ich habe es zwar noch nie selbst gemacht, aber grundsätzlich ist es nicht schwierig, Pflegeprodukte herzustellen – vorausgesetzt, man hat die Zeit und Muße dafür. Wenn ich mir zum Beispiel ein hochwertiges Mandelöl als Basis für die Haut besorge, kann ich daraus mit einfachen Rezepten meine eigene Pflege herstellen. Im Internet, etwa auf Social Media oder YouTube, findet man Tausende Anleitungen. Sogar natürliche Duftstoffe kann man hinzufügen – wichtig ist nur, dass sie nicht synthetisch sind. So lässt sich ganz leicht eine eigene Tages- oder Nachtcreme herstellen.
Ich sage aber auch immer: Wenn Gott gewollt hätte, dass wir uns ständig eincremen, dann hätte er uns wahrscheinlich ein kleines Cremetöpfchen eingebaut. Entscheidend ist nämlich, wie wir unseren Körper von innen heraus versorgen. Als Ernährungsmediziner weiß ich, dass Hautprobleme oft mit Nährstoffmängeln zusammenhängen. Fehlen Mineralien, Spurenelemente oder hochwertige Fette und Öle in der Ernährung, wird die Haut trocken und spröde. Sind wir jedoch gut mit diesen Stoffen versorgt, braucht die Haut in vielen Fällen gar keine zusätzliche Creme.
Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel Hormone wie Schilddrüsenhormone, Östrogene oder Testosteron. Trotzdem zeigt die Erfahrung immer wieder: Wenn Patienten ausreichend mit Mineralien, Spurenelementen und fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) sowie mit hochwertigen Omega-3-Fettsäuren, etwa aus Algenöl, versorgt werden, verbessert sich auch die Hautgesundheit. Zusätzlich können bestimmte Fettsäuren, wie die Gamma-Linolensäure, die in Hanföl oder Nachtkerzenöl enthalten ist, hilfreich sein. Sie unterstützt die Hautfeuchtigkeit – sowohl bei äußerer Anwendung als auch bei innerlicher Einnahme.
Zusammengefasst: Man kann einiges selbst tun. Einerseits kann man den Körper von innen heraus gut versorgen. Zum anderen kann man sich bei Bedarf seine eigenen Pflegeprodukte aus natürlichen Zutaten herstellen.
Dr. Didier: Grundsätzlich verändert es die Grundstruktur der Haut erst einmal nicht, ob ich mich eincreme oder nicht. Die Haut wächst nämlich von innen nach außen. Alles, was ich von außen auftrage, betrifft nur die oberste Schicht. Das, was nachwächst, wird davon kaum beeinflusst. Viele haben mit trockener Haut zu kämpfen. Das kann verschiedene Gründe haben. Wichtig ist zum Beispiel, dass der Körper von innen gut versorgt ist, etwa mit hochwertigen Fetten, wie ich zuvor angesprochen habe. Ich selbst muss meine Haut nie eincremen, da sie durch die Ernährung ausreichend "von innen gefettet" wird.
Natürlich kann man sich auch daran gewöhnen, sich einzucremen. Es wird zur Routine und fühlt sich fast wie eine kleine Selbstmassage an. Dabei wird sogar Oxytocin ausgeschüttet, was ein angenehmes Wohlgefühl erzeugt. Andererseits gewöhnt man sich auch an das Hautgefühl: Wenn die Haut sonst immer eingecremt ist und plötzlich nicht mehr, kann es sich so anfühlen, als würde etwas fehlen.
Wenn man das Gefühl hat, die Haut braucht mehr Pflege, sollte man jedoch überlegen, was man dem Körper von innen Gutes tun kann, damit die Haut sich selbst ausreichend versorgt. Denn eigentlich braucht unsere Haut keine Fette von außen. Tages- oder Nachtcreme können zwar angenehm sein, ebenso wie Seife, um überschüssiges Fett zu entfernen, aber mehr ist in der Regel nicht nötig.
Eine Empfehlung, die ich kürzlich gelesen habe, fand ich sehr spannend: Wer Make-up trägt, sollte es morgens auf ungewaschene Haut auftragen. Abends vor dem Schlafengehen ist es hingegen sinnvoll, das Gesicht gründlich zu reinigen. Morgens sollte man die Haut aber möglichst nicht noch einmal waschen. Warum? Über Nacht bildet sich ein natürlicher Schutzfilm aus körpereigenem Fett, Talg, Hautschüppchen und unserem Mikrobiom, also den "guten Hautbakterien". Wenn man diesen Schutzfilm morgens komplett abwäscht und anschließend Kosmetikprodukte aufträgt, können deren Inhaltsstoffe viel leichter und tiefer in die Haut eindringen, was nicht immer vorteilhaft ist.
Darum die Empfehlung: Morgens nur sparsam Kosmetik auftragen, möglichst nur eine Schicht und am besten ein natürliches Produkt. Und man sollte eben nicht zuerst alles "runterrubbeln", um dann Chemie darauf zu geben.
Ich selbst muss meine Haut nie eincremen, da sie durch die Ernährung ausreichend "von innen gefettet" wird.
Dr. Didier: Gut, ich bin ein Mann und habe es in manchen Dingen einfacher. An meinen Körper kommt im Prinzip nur eine unparfümierte Seife, meistens eine Babyseife. Damit wasche ich mich komplett, mehr brauche ich nicht. Beim Deo benutze ich nur eines auf Alkoholbasis.
Bei Zahnpasta ist die Diskussion etwas komplexer. Man muss immer auf die Inhaltsstoffe achten, denn wir verschlucken zwangsläufig etwas davon und über die Mundschleimhaut wird auch einiges aufgenommen. Die große Frage ist: Mit oder ohne Fluorid? Wir sind uns wohl alle einig, dass zu viel Fluorid schadet, zu wenig aber ebenfalls problematisch sein kann. Unser Körper – vor allem Knochen und Zähne – braucht Fluorid, das normalerweise auch über die Nahrung aufgenommen wird. Ich selbst wechsle ab: Mal nehme ich Zahnpasta ohne Fluorid, mal mit. Zurzeit verwende ich eine Zahnpasta auf Natriumbikarbonat-Basis, also Kaisernatron. Manche putzen sich sogar ausschließlich mit Natron die Zähne, da Bikarbonat basisch wirkt und das saure Milieu im Mund ausgleicht. Säuren greifen bekanntlich den Zahnschmelz an.
Cremes benutze ich gar nicht. Sonnencreme ebenfalls nicht. Ich schütze meine Haut vor der Sonne, indem ich sie im Frühjahr langsam daran gewöhne. Wichtig ist nur, dass die Haut nicht verbrennt. Wenn ich zusätzlichen Schutz brauche, trage ich lieber Kleidung wie ein T-Shirt, ein Handtuch oder einen Hut. Natürlich beschleunigt viel Sonne den Hautalterungsprozess, aber solange ich mich nicht verbrenne, sehe ich keine Notwendigkeit für chemische Sonnencremes.
Ich benutze gar kein Parfüm. Zum Waschen verwende ich einfache Seifen, entweder auf Basis natürlicher Öle oder Babyseifen. Bei Shampoos bin ich vorsichtig, da diese oft zusätzliche Substanzen enthalten, die die Haare weich und geschmeidig machen sollen. Diese Rückstände bleiben aber auch auf der Haut. Manche Shampoos enthalten zudem Silikone oder andere problematische Zusätze.
Damit sind wir auch beim Thema Umweltbelastung. Viele Produkte enthalten Silikone oder sogar Mikroplastik. In manchen Zahnpasten wurde Mikroplastik bewusst zugesetzt, um die Reinigungswirkung zu verbessern. Diese Partikel gelangen letztlich über das Abwasser in die Umwelt – und nicht alles wird in Kläranlagen herausgefiltert. Ein Teil davon gelangt ins Meer, wird von Fischen aufgenommen und gelangt so wieder zum Menschen. Menschen, die viel Fisch essen, sind oft stärker mit Mikroplastik belastet. Eine mögliche Hilfe könnte die Alge Chlorella sein. Diese Alge kann Schadstoffe im Darm binden, bevor diese aufgenommen werden. Dabei ist die Qualität wichtig: In Deutschland gibt es einen Hersteller, der Chlorella in geschlossenen Glasröhren produziert. In anderen Ländern, etwa in offenen Becken in China oder auf Hawaii, nimmt die Alge schon während des Wachstums Umweltgifte auf, die später ungewollt mit aufgenommen werden. Deshalb empfehle ich meinen Patienten immer das Produkt aus Deutschland.
Es lohnt sich außerdem, Lebensmittel zu wählen, die möglichst wenig mit Plastik in Kontakt kommen. Ein klassisches Beispiel ist Salz: Meersalz enthält etwa dreimal so viel Mikroplastik wie Steinsalz. Das wissen viele nicht. In meinen Fortbildungen frage ich oft nach, wer regelmäßig Meersalz verwendet – und tatsächlich ist es meist ein Drittel der Teilnehmer. Dabei wäre der Umstieg auf Steinsalz eine einfache Möglichkeit, die Belastung zu reduzieren.
Dr. Didier: Aktuell arbeite ich sehr viel mit KI, vor allem mit ChatGPT. Meiner Erfahrung nach passieren dabei allerdings öfter Fehler, da Dinge ausgegeben werden, die nicht immer korrekt sind. Für den Bereich Medizin und Gesundheit gibt es jedoch spezialisierte Modelle, zum Beispiel Scholar GPT. Damit erhält man deutlich differenziertere und verlässlichere Ergebnisse als mit dem klassischen ChatGPT. Für schnelle Anfragen oder weniger wichtige Themen eignet sich ChatGPT hingegen sehr gut. Wenn es jedoch inhaltlich wirklich in die Tiefe gehen soll, kann ich nur empfehlen, zusätzlich solche spezialisierten Modelle einzusetzen.
Dr. Didier: Alles, was ich auf meine Haut auftrage oder womit sie in Kontakt kommt, sollte theoretisch essbar sein. Wenn das nicht der Fall ist, sollte ich mir Gedanken machen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine gute Nährstoffversorgung. Das bedeutet: ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, vor allem Zink, Selen, Mangan und Molybdän. Drittens sollte ich dafür sorgen, dass möglichst keine neuen Schadstoffe in meinen Körper gelangen und meine Entgiftungsfähigkeit gut funktioniert. Es kann sinnvoll sein, dies regelmäßig nachzuprüfen, zum Beispiel mithilfe von Apps oder Tests. Am besten lässt man sich dabei von einem Ernährungs- oder Umweltmediziner begleiten. Solche Fachleute können gezielt prüfen, wie es um die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen steht, und entsprechende Empfehlungen geben. So stelle ich sicher, dass die unvermeidbaren Belastungen, denen wir alle ausgesetzt sind, möglichst geringe Auswirkungen auf meine Gesundheit und mein System haben.
Danke für das Interview!
Letzte Aktualisierung am 05.11.2025.