Die Kieferorthopädie (Abkürzung: KFO) ist ein Teilbereich der Zahnmedizin. Sie dient der Behandlung und Vorbeugung von Zahn- und Kieferfehlstellungen.
Man geht davon aus, dass 50 bis 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland kieferorthopädisch behandelt werden müssen. Eltern wollen ihren Kindern die Chance auf schöne Zähne und ein strahlendes Lächeln nicht verwehren.
Neben dem ästhetischen Aspekt gibt es auch medizinische Gründe, die für eine Regulierung von Zahnfehlstellungen sprechen. Durch eine Korrektur von Zahnfehlstellungen lassen sich Schleimhauteinbisse und Zahnfleischverletzungen vermeiden. Die Beiß- und Kaufähigkeit verbessert sich. Zahnfehlstellungen bergen durch Fehlbelastung ein höheres Kariesrisiko (verstärkte Abnutzung von Zähnen). In schlimmen Fällen kann es zu Veränderungen am Kieferknochen und vorzeitigem Zahnverlust kommen. Es treten zudem Schmerzen im Kiefergelenk und Kopfschmerzen durch Verspannungen im Nacken- und Halsbereich auf.
War früher die kieferorthopädische Behandlung besonders bei Kindern üblich, lässt sich der Trend feststellen, dass immer mehr Erwachsene gerade und schöne Zähne haben wollen. Der Gang zum Kieferorthopäden ist heute keine Seltenheit mehr. Bei den meisten Erwachsenen steht dabei die Ästhetik im Vordergrund.
Bei Kieferorthopäden handelt es sich um Zahnärzte mit einer dreijährigen Weiterbildung im Gebiet der Kieferorthopädie. Ein Jahr davon muss in einer Universitätsklinik absolviert werden. Erst nach bestandener Prüfung darf sich der Zahnarzt „Kieferorthopäde“ nennen.
Die häufigsten kieferorthopädischen Probleme sind: Zahnengstand, Überbiss, Tiefbiss, Offener Biss, Umgekehrte Verzahnung einzelner Schneidezähne, zu großer Unterkiefer, verlagerte Zähne, Kreuzbiss, Diastema (Zahnlücke zwischen den beiden mittleren Schneidezähnen), überzählige Zähne und fehlende Zähne. Die Behandlungsmethode je nach kieferorthopädischen Problem unterschiedlich.
Häufig reicht eine Behandlung mit Zahnspangen aus. Es gibt herausnehmbare Spangen und festsitzende Spangen. Eine spezielle Variante ist die Behandlung mit Invisalign, durchsichtige Kunststoffschienen, die vor allem bei Erwachsenen verwendet werden. Damit lassen sich kleine und mittlere Zahnfehlstellungen korrigieren. Manche Fehlstellungen erfordern eine Operation.
Letzte Aktualisierung am 20.02.2023.