Invisalign® ist ein System zur Behandlung von Zahnfehlstellungen, ohne dafür herkömmliche Zahnspangen verwenden zu müssen. Invisalign besteht aus transparenten Kunststoffkappen, die individuell für den Patienten angefertigt werden und über den Zähnen getragen werden.
Zahnfehlstellungen können angeboren sein, aber auch durch falsche Belastung oder durch Krankheiten wie Parodontose verursacht werden. Es können zu große oder zu enge Zahnlücken vorliegen, eine Schiefstellung der Zähne oder auch ein fehlerhafter Biss zwischen Ober- und Unterkiefer. Die meisten der Fehlstellungen können bis zu einem gewissen Ausprägungsgrade mit Invisalign® behandelt werden, sehr starke Korrekturen, z.B. bei jugendlichen Patienten, müssen häufig mit herkömmlichen Methoden korrigiert werden.
Invisalign® wird von speziell dafür ausgebildeten Zahnärzten angewandt. Bevor die Korrektur mit Invisalign® beginnen kann, müssen die Zähne gründlich untersucht werden, da Zahnerkrankungen wie Parodontose oder Karies nicht vorliegen dürfen. Gegebenenfalls werden zunächst diese Krankheiten saniert. Bei der Anpassung von Invisalign wird zunächst ein Abdruck der Zahnreihe genommen, ebenfalls werden Fotografien angefertigt und der Kiefer geröntgt. Aus diesen Informationen wird ein räumliches virtuelles Bild des Gebisses am Computer erstellt. Anhand eines Programmes kann durch Lasertechnik das Bild des Behandlungszieles mit mehreren Zwischenschritten erarbeitet werden und festgelegt werden, wie die Invisalign®-Kunststoffschienen aussehen müssen, um diese Position zu erreichen.
Diese harten, durchsichtigen Kappen werden nun von einer Firma individuell hergestellt, und zwar so, dass jeweils eine Gebisskappe für etwa 14 Tage getragen werden soll, um danach wiederum die nächste Schiene in der Behandlungsreihe zu verwenden. Beim erstmaligen Tragen einer neuen Invisalign®-Schiene kann es in den ersten Stunden etwas drücken und schmerzen. Bei geringen Verschiebungen können 12 Invisalign®-Kappen ausreichen, bei schwereren Befunden werden bis zu 48 Kappen benötigt. Durch die Form üben die Schienen auf die Zähne einen definierten Druck aus, der sie nach und nach in die richtige Position bringt. Nach dem zeitgerechten Tragen der letzten Invisalign®-Kappe ist bei normalem Verlauf die Fehlstellung behoben, der Zeitbedarf beträgt insgesamt neun bis fünfzehn Monate.
In dieser Zeit muss der Patient regelmäßig zu seinem Zahnarzt gehen, damit der korrekte Ablauf der Therapie mit Invisalign® gewährleistet ist und eventuelle Probleme schnell erkannt werden.
Der große Vorteil von Invisalign® ist kosmetischer Natur: es müssen keine festen Zahnspangen wie z.B. bei der Multibandtechnik getragen werden, und die durchsichtigen Korrekturschienen fallen kaum auf. Auch fällt ein störendes Gefühl einer festen Zahnspange weg, unangenehmes Metall wird bei Invisalign® nicht benötigt. Ständige Drahteinstellungen durch den Zahnarzt entfallen bei Invisalign®. Zudem bietet Invisalign einen hygienischen Vorteil gegenüber festen Spangen, da die Plastikkappen herausgenommen werden können und eine gute Zahnpflege vorgenommen werden kann, ohne dass Speisereste an Halterungen verbleiben, was die Gefahr der Kariesentstehung erhöhen würde. Bei den Mahlzeiten wird Invisalign® ebenfalls herausgenommen. Die Kunststoffschienen müssen auch gereinigt werden, hierzu kann beispielsweise eine herkömmliche Zahnbürste verwendet werden.
Jedoch kann es bei Invisalign® auch zu Problemen kommen. Dadurch, dass die Schienen schon vor der eigentlichen Behandlung komplett hergestellt werden, ist bei unerwarteten Zwischenergebnissen die Möglichkeit der Einflussnahme schwierig. Nach abgeschlossener Behandlung mit Invisalign® ist es möglich, dass sich die Zähne wieder ungünstig verschieben. Da Invisalign® erst seit 1997 durchgeführt wird, gibt es noch keine Untersuchungen über eventuelle langfristige Probleme.
INVISALIGN ist eine eingetragene Marke der Align Technology Inc.
Letzte Aktualisierung am 09.04.2010.