Bereits seit Tausenden von Jahren werden Einläufe, beispielsweise mittels Klysmen, zur Darmreinigung und zur Steigerung des Wohlbefindens durchgeführt. Solche Darmspülungen hatten in der Balneotherapie oft einen hohen Stellenwert. Auf diesen Spülungen fußt eine moderne in den USA entwickelte Variante, die Colon-Hydrotherapie.
Ein funktionierender Darm übernimmt im Organismus vielerlei Aufgaben. Über die Schleimhaut werden wichtige Nährstoffe, Mineralien, Vitamine, Spurenelemente und nicht zuletzt Flüssigkeit aufgenommen. Zudem werden Vitamine in der Darmwand vom Körper selbst produziert. Durch falsche Ernährungsweisen in der heutigen Zeit kommt es oft zu Problemen im Magen-Darm-Bereich. Diese äußern sich z.B. als Funktionsausfälle mit Blähungen, Schmerzen und unregelmäßigem Stuhl, aber auch in Störungen des Allgemeinbefindens. Gerade bei älteren Menschen kommt es häufig zu Verstopfungen. Eine Therapie mit Abführmitteln bringt oft nicht den richtigen Erfolg, oder es kommt durch deren Gabe zu anderen Krankheitsbildern.
Als Behandlungsform besser geeignet für alle diese Beschwerden ist die Colon-Hydrotherapie. Durch die Colon-Hydrotherapie werden festgesetzte Kotstücke und zugrunde gegangenes Gewebe gelockert und aus dem Darm befördert. Da ein Großteil des lymphatischen Abwehrsystems am Darm angesiedelt ist, bewirkt eine Colon-Hydrotherapie ebenfalls eine Anregung des Immunsystems. Eine Colon-Hydrotherapie ist somit eine schonende und belebende Methode der Darmreinigung und Massage Der Unterschied zwischen dem herkömmlichen Einlauf und der Colon-Hydrotherapie besteht darin, dass beim Einlauf nur eine geringe Menge Wasser unkontrolliert in den Enddarm gespritzt wird, wohingegen bei der Colon-Hydrotherapie ein geregeltes System vorliegt und über einen ausgedehnten Zeitraum mit bis zu 25 Litern Wasser gespült wird. Daher ist die Colon-Hydrotherapie wesentlich schonender und angenehmer, weil sie normalerweise nicht wie normale Einläufe zu schmerzhaften Darmkrämpfen führt.
Gespült wird bei einer Colon-Hydrotherapie der gesamte Dickdarm (Colon) bis hin zur Übergangsstelle zum Dünndarm. Dabei handelt es sich um ein geschlossenes Spülsystem, so dass kein unangenehmer Geruch nach außen dringen kann. Möglichst sollte diese Therapie in einem stressfreien Zustand des Patienten durchgeführt werden. Der Patient liegt bequem und bekommt in den After ein flexibles Einwegrohr eingeführt, das mittels eines Schlauches das Spülwasser zu- und abführt.
Die Colon-Hydrotherapie kann bei unterschiedlichen Wassertemperaturen erfolgen. Bei einer Temperatur von 21 bis 25°C kommt es zu einer Anspannung und Durchblutungsförderung der Darmwand. Dadurch wird der Darm gestärkt, die Darmmuskeln regelrecht trainiert und eine geregelte Kontraktion (Peristaltik) angeregt. Eine Colon-Hydrotherapie mit einer Wassertemperatur von 41°C hat hingegen eine krampflösende und entspannende Wirkung. Unterstützend wirkt eine Bauchmassage. Kurz vor Ende der Therapie wird mit Sauerstoff angereichertes Wasser eingespült, was zur Folge hat, dass weitere Bestandteile gelöst werden und für die Darmfunktionen nützliche Bakterien wieder angesiedelt werden. Eine Anwendung sollte normalerweise zwei bis drei Mal in der Woche für jeweils bis zu 60 Minuten erfolgen. Bereits nach der ersten Sitzung zeigt sich eine Steigerung des Befindens und ein bereinigtes Gefühl. Begleitend zu einer regelmäßigen Colon-Hydrotherapie sollte man besonders auf eine bewusste Ernährung und auf ausreichende Bewegung in gesundem Maße achten. Gelegentlich empfiehlt es sich, begleitend über mehrere Wochen eine Fastenkur durchzuführen. Zusätzlich unterstützend zur Colon-Hydrotherapie kann man sogar wichtige Nahrungsbestandteile wie Vitamine oder Spurenelemente in den Darm einführen.
Letzte Aktualisierung am 06.09.2023.