Der Begriff Epilepsie beschreibt ein Krampfleiden, das seine Ursache im Gehirn hat. Andere Begriffe für Epilepsie sind Anfallsleiden oder Fallsucht.
Wenn wir uns bewegen, sprechen, riechen, sehen oder einfach auch nur denken, findet so etwas wie eine elektrische Kopplung im Gehirn statt. Diese elektrische Kopplung ist nötig, damit der Gedanke, etwa ein Buch zu lesen, in die Tat umgesetzt werden kann. Das Gehirn sagt einem Nerven: bitte schlage das Buch auf. Der Nerv gibt diese Information an die Muskeln der Arme weiter. Im Gehirn wird währenddessen nach der Information gesucht, auf welcher Seite das Buch aufgeschlagen werden soll. Während des Lesens gehen die Informationen der Augen in das Gehirn ein und werden mit Vorstellungen über die Hauptpersonen und die Geschichte im Buch verknüpft. Jede dieser Aktionen im Gehirn hat einen festgelegten Platz und ist mit einer elektrischen Kopplung verbunden. Genauso wie der Toaster Strom benötigt, braucht das Gehirn Strom, um Informationen zu empfangen, zu verknüpfen und weiterzugeben.
Bei einem epileptischen Anfall passiert diese elektrische Verknüpfung, ohne dass die Situation dazu passen würde. Mediziner bezeichnen diesen Zustand als Spontanentladung der Nerven im Gehirn. Das heißt, das Gehirn gibt das Kommando den Arm zu bewegen, ohne dass der Wunsch besteht ein Buch zu lesen. Bei einer Epilepsie kann auch das Kommando gegeben werden etwas bestimmtes zu sehen oder Kaffee zu riechen, ohne dass dieser in der Nähe steht. Epilepsie darf aber nicht mit einer psychiatrischen Krankheit verwechselt werden, bei der Tiere gesehen oder deutlich Stimmen gehört werden. Der Epileptiker hat diese Symptome nur während eines Anfalls.
Nicht immer passt das Wort „Krampfleiden“ zu einer Epilepsie. Es gibt auch Formen, bei denen der Betroffene einfach nur abwesend erscheint. Der Epileptiker schaut in die Gegend und antwortet nicht auf Fragen. Er wirkt wie ein Träumer. Diese Formen sind für den Laien nur sehr schwer zu erkennen. Es gibt sehr viele Arten von Epilepsien. Meist ist ihr Auftreten an ein bestimmtes Lebensalter gebunden. Das heißt, der Säugling leidet an einer ganz anderen Form der Epilepsie als das Schulkind oder der Erwachsene.
Epilepsien werden nach drei wesentlichen Gesichtspunkten eingeteilt. Ein Aspekt ist hierbei die Ursache der Epilepsie. Einige Epilepsieformen sind die Folge einer direkten Störung im Gehirn. Ist das Gehirn zum Beispiel entzündet (Enzephalitis) kann es zur Epilepsie kommen. Genauso können ein Schädel-Hirn-Trauma oder ein Tumor die Basis für eine Epilepsie bilden. Diese Art der Epilepsie wird auch symptomatische Epilepsie genannt. Sie ist das Symptom einer ganz anderen Grunderkrankung.
Wenn die Grunderkrankung keine Erkrankung des Gehirns ist, spricht man von Gelegenheitskrämpfen. Ein Gelegenheitskrampf ist ein Krampf, der bei ganz bestimmten Zuständen des Körpers auftritt. Der Fieberkrampf des Kindes oder der Entzugskrampf des Alkoholikers sind Gelegenheitskrämpfe. Ist das Fieber gesunken und der Alkohol wieder verfügbar treten diese Krämpfe nicht mehr auf.
Es gibt aber auch eine Epilepsie einfach so, ohne dass eine andere Erkrankung im Gehirn vorliegt, bzw. nachweisbar ist. Der Arzt spricht hier von einer idiopathischen Epilepsie.
Ein weitere Einteilung unterscheidet primär generalisierte Epilepsien von so genannten fokalen Formen. Generalisiert heißt, die (sinnlose) elektrische Entladung beginnt an vielen Stellen im Gehirn gleichzeitig. Generalisierte Epilepsien erkennt man daran, dass der Betroffene während des Anfalls nicht ansprechbar ist. Bei einer fokalen Epilepsie beginnt die elektrische Entladung an einer ganz bestimmten Stelle. Es kann zum Beispiel die Stelle im Gehirn betroffen sein, die für die Bewegung des rechten Armes zuständig ist. Hier beginnt der epileptische Anfall mit Zuckungen des rechten Armes. Jeder fokale Anfall kann generalisieren. Das bedeutet, dass die elektrische Entladung von der Stelle im Gehirn für den rechten Arm, auf das ganze Gehirn übergreifen kann. Der Betroffene wird während des Anfalls nicht ansprechbar.
Bei den Ursachen für eine Epilepsie müssen Ursachen, die das Gehirn krampfbereit werden lassen von Ursachen, die bei krampfbereitem Gehirn einen Anfall auslösen, unterschieden werden.
Alle Erkrankungen des Gehirns lassen ein Gehirn krampfbereiter werden. Gerade solche Erkrankungen bei denen dem Gehirn Platz im Schädel genommen wird, führen besonders häufig zu epileptischen Anfällen. So kann ein Anfall eine Hinweis für eine Gehirnblutung oder einen Tumor darstellen. Narben am Gehirn wie nach einem Autounfall sind ein weiterer Grund. Ist das Gehirn eine Zeit lang mit zu wenig Blut versorgt worden, bilden sich auch Narben. Gründe für eine Unterversorgung mit Blut sind der Schlaganfall und Geburtsschäden bei Kindern. Manche Patienten haben eine Epilepsie, weil ihr Gehirn Giftstoffen ausgesetzt ist.
Manchmal haben mehrere Mitglieder in einer Familie epileptische Anfälle. Hier kann von einer genetisch festgelegten Ursache ausgegangen werden.
Ist das Gehirn krampfbereit, gibt es bestimmte Stimuli, die einen Krampfanfall provozieren können. Jegliche Form der „unsteten Lebensweise“ bildet hier die Basis. Unregelmäßiges Schlafen, Übermüdung, Überanstrengung und Alkohol gehören hier dazu. Ein weiterer Faktor ist eine pulsierende Lichtquelle. Eine pulsierende Lichtquelle kann das Licht in der Disco oder der flackernde Fernseher sein. Auch das Schattenspiel von Sonne und Bäumen aus einem fahrenden Auto heraus kann einen Krampf auslösen.
Die Symptome einer Epilepsie hängen von ihrer Art ab. Ist es ein generalisierter Anfall muss man zwischen zwei großen Gruppen unterscheiden.
Es gibt zum einen die Gruppe mit Zuckungen der Extremitäten. Der Betroffene wird ohnmächtig, stürzt zu Boden und hat an allen Extremitäten Zuckungen. Häufig beißen sich diese Menschen auf die Zunge und nässen ein. Manche Epileptiker stoßen bevor sie ohnmächtig werden einen spitzen Schrei aus. Der Anfall hört normalerweise ganz von alleine auf. Im Anschluss tritt meist eine große Müdigkeit auf und der Epileptiker fällt in einen tiefen Schlaf. Diese Art wird auch grand-mal Anfall genannt.
Die zweite Gruppe der generalisierten Epilepsien umfasst die Formen, die altersgebunden sind und zu bestimmten Tageszeiten auftreten. Sie haben sehr unterschiedliche Symptome. Im Säuglingsalter treten Blitz-Nick-Salaam Anfälle auf. Die Anfälle tragen diesen Namen weil die Babys während des Anfalls blitzartig ihre Arme bewegen. Sie nicken mit dem Kopf und führen mit den Armen eine Bewegung aus, die dem arabischen Gruß (Salaam) ähnelt. Bei den so genannten Absencen (=Abwesenheit) starren die Kinder für Sekunden einfach nur in die Luft. Sie sind während dieser Zeit nicht ansprechbar. Eine Unterhaltung die vor dem Anfall begonnen wurde wird nach dem Anfall fortgesetzt, als sei nichts besonderes gewesen. Absencen werden häufig sehr spät als eine Erkrankung erkannt. Die Kinder wirken viel mehr wie Tagträumer. Absencen sind die Epilepsien des Grundschulalters. Unter Jugendlichen gibt es die Impulsiv-petit-mal Anfälle. Impulsiv deswegen, weil hierbei Gegenstände durch die Gegend geschleudert werden. Der Jugendliche leidet unter plötzlichen, schleudernden Bewegungen der Arme. Hat er während eines Anfalls ein Glas Milch in der Hand, fliegt dieses Glas durch die Gegend. Die Impulsive-petit-mal Anfälle treten meist morgens auf.
Bei einem fokalen Anfall hängen die Symptome davon ab, an welcher Stelle im Gehirn die ungehemmten elektrischen Übertragungen stattfinden. Ist es die Region für die Bewegung des Armes, zuckt der Betroffene während des Anfalls mit dem Arm. Ist es eine Stelle im Gehirn, die für Empfindungen der Haut zuständig ist, dann kann das Symptom beispielsweise ein Kribbeln in den Beinen sein. Manche Epileptiker riechen während des Anfalls komische Dinge, da bei ihnen das Riechzentrum im Gehirn vom Anfall betroffen ist. Bei jedem Epileptiker ist eine bestimmte Stelle im Gehirn betroffen. Jeder fokale Anfall kann generalisieren. Das heißt jeder Anfall der fokal beginnt kann im Nachhinein so aussehen wie ein grand-mal Anfall.
Die Diagnose einer Epilepsie ist schwierig und erfordert einen Krankenhausaufenthalt. Für die weitere Behandlung ist ein Neurologe zuständig.
Bei einem generalisierten Anfall rufen umstehende Personen meist den Notarztwagen, so dass sich ein Krankenhausaufenthalt direkt anschließen wird. Im Krankenhaus wird zuerst ein Anamnesegespräch geführt. Das heißt, der Arzt erkundigt sich nach dem allgemeinen Befinden und den Lebensumständen. Es ist wichtig, ob gerade eine fieberhafter Infekt durchgemacht wurde. Dann könnte ein Gelegenheitskrampf, ein Fieberkrampf vorliegen.
Fragen über Alkoholgewohnheiten sind keineswegs böse oder abwertend gemeint. Ein Unterbrechen sonstiger Trinkgewohnheiten könnte einen Krampf verursachen. Bei Kindern erkundigt sich der Arzt auch über den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt. Ein Geburtsschaden kann die Basis einer kindlichen Epilepsie sein. Häufig kann der Betroffene gar nicht viel über den eigentlichen Anfall sagen da er ohnmächtig war. Hier ist es wichtig, den genauen Bericht eines Augenzeugen zu erhalten. Schon allein das Aussehen des Anfalls kann einen Hinweis darauf geben, ob es sich um einen generalisierten oder einen fokalen Anfall gehandelt hat.
Nach der Anamnese beginnt der Arzt mit der körperlichen Untersuchung. Er schaut nach, ob ein Zungenbiss vorliegt und ob sich sein Patient eventuell bei dem Anfall verletzt hat. Danach folgt eine gründliche Untersuchung des Nervensystems. Werden hier Auffälligkeiten festgestellt, könnte der Krampf wegen einer Störung (Tumor, Entzündung) im Gehirn stattgefunden haben.
Als nächstes folgt eine Blutentnahme. Hier können Giftstoffe, Entzündungen oder Auffälligkeiten der Blutsalze erkannt werden.
Über ein Elektroenzephalogramm (EEG) können Gehirnströme gemessen werden. Es werden Elektroden auf die Kopfhaut aufgeklebt und mit einem Monitor verbunden, der die Gehirnströme in Form von Kurven wiedergeben kann. Diese Untersuchung ist weder schädlich, noch tut sie weh. Weichen diese Kurven vom normalen Verlauf ab, liegt eine Störung oder ein Krampfpotential im Gehirn vor. Die Kurven können auch eine Aussage darüber machen, von welcher Art die Störung ist und wo sie genau sitzt. Häufig sind die Veränderungen dieser Gehirnströme nur während oder unmittelbar nach einem Anfall sichtbar. Es kann also sein, dass zum Zeitpunkt des EEGs die Ströme wieder einen normalen Verlauf haben. Für diesen Fall führt man ein EEG unter Bedingungen, die die Krampfbereitschaft senken können durch. EEG nach Schlafentzug oder unter flackerndem Licht sind hier zwei Beispiele. Es kann auch sein, dass ein EEG mehrmals gemacht wird um den passenden Moment zu erwischen.
Um eine Raumforderung im Gehirn ausschließen zu können, wird eine Computertomographie (CT) oder ein Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt. Beides sind schmerzlose Röhrenuntersuchungen bei denen scheibchenförmige Bilder des Schädels und des Gehirns gemacht werden können.
Besteht der Verdacht auf ein Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhäute, wird eine so genannte Liquorpunktion durchgeführt. Hierbei wird am unteren Rücken der Rückenmarkskanal punktiert und etwas Gehirnwasser (Liquor) entnommen und anschließend untersucht.
Als Differentialdiagnose zu einer Epilepsie müssen Krankheiten ausgeschlossen werden, bei denen es auch zu einer Ohnmacht oder einer „nicht Ansprechbarkeit“ des Patienten kommt.
Erkrankungen des Herzens können dazu führen, dass das Gehirn nicht genug Sauerstoff bekommt. Die Erkrankten kippen in körperlich belastenden Situationen um. Sie haben aber niemals ein verändertes EEG.
Bei einer Arteriosklerose der Halsschlagadern kommt nicht genug Blut im Gehirn an. Das Bild ähnelt dem einer Herzerkrankung. Hier finden sich auch keine Epilepsie typischen Veränderungen.
Versackt der Kreislauf in den Beinen, beispielsweise nach längerem Stehen oder nach dem Anblick von Blut, können sogar Zuckungen auftreten. Sie befinden sich meist am Kopf. Man nennt dieses Problem orthosthatische Dysregulation. Das heißt, das Problem ist eine Fehlregulation des Kreislaufs und nicht ein erhöhtes Krampfpotential des Gehirns. Hier fehlen auch die epileptischen EEG Wellen. Der Betroffene ist auch direkt im Anschluss an einen Anfall wieder voll ansprechbar. Es tritt keine Verstärkte Müdigkeit auf.
Bei einer symptomatischen Therapie müssen die Ursachen therapiert werden. Das heißt, bei einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) wird die Entzündung behandelt. Ein Tumor im Gehirn wird meist operiert. Häufig verschwinden die epileptischen Anfälle nach Behandlung der Grundursache.
Bei Gelegenheitskrämpfen ist es sinnvoll, die Zustände die die Krämpfe hervorrufen, von vornherein zu vermeiden. Für ein Kind, das bereits einen Fieberkrampf hatte, gibt es einen genauen Plan wie Fieber zu senken ist, damit es nicht über 38,5°C ansteigt.
Alkoholiker sollten nicht zu Hause entgiften, sondern in einer Klinik einen kontrollierten, medikamentös unterstützten Entzug machen, um einen Krampf zu vermeiden.
Es gibt eine Gruppe von generalisierten Epilepsien, bei der direkt beim ersten Anfall eine antiepileptische Behandlung durchgeführt wird. Ein Beispiel hierfür sind die BNS (Blitz-Nick-Salaam) Krämpfe des Säuglings oder die Abscencen des Schulkindes.
Bei anderen Krampfleiden wird erst ab dem zweitem Anfall eine Therapie begonnen. Das liegt daran, dass ein Anfall auch ohne Therapie häufig nicht wieder auftritt. Ist bereits zwei mal gekrampft worden, sollte eine Therapie begonnen werden, um das Gehirn vor weiteren Anfällen zu schützen.
Die Therapie besteht darin, die Anfalls auslösenden Situationen zu meiden. Parallel dazu werden Medikamente genommen. Die Medikamente (Antiepileptika) müssen täglich genommen werden. Welches Medikament aus der Gruppe der Antiepileptika verschrieben wird, hängt von der Art der Epilepsie ab. Allen Medikamente gegen eine Epilepsie ist gemeinsam, dass sie in ein bestimmtes Botenstoffsystem des Gehirns eingreifen.
Dieser Botenstoff heißt Gaba-Aminobuttersäure (kurz: GABA) und ist der wichtigste hemmende Überträgerstoff (Transmitter) des Gehirns. Antiepileptika führen zu einer Verstärkung der Wirkung von GABA. So senken sie die Anfallsbereitschaft des Gehirns.
Die Therapie beginnt zunächst mit einem Medikament. Stellt sich die erwünschte Wirkung nicht ein, kann der Arzt ein weiteres Antiepileptikum mit dazu nehmen. Oder er wechselt das Medikament. Es ist sehr wichtig, dass eine ganz genau definierte Menge des Medikamentes im Blut ist. Um den Spiegel des Medikamentes im Blut zu bestimmen, wird regelmäßig Blut abgenommen. Zu Beginn muss eine Blutentnahme sehr häufig erfolgen. Ist der Blutspiegel erst einmal eingestellt reicht eine monatliche Spiegelkontrolle meist aus. Wenn mit den Medikamenten über drei Jahre kein Anfall aufgetreten ist, kann der Arzt versuchen, die Dosis des Antiepileptikums zu senken. Manchmal kann das Medikament sogar ganz abgesetzt werden. Bis zu 70 Prozent der Epileptiker profitieren aus einer medikamentösen Therapie. Ist dies nicht der Fall, gibt es chirurgische Möglichkeiten eine Epilepsie zu therapieren.
Eine Voraussetzung für eine OP ist, dass die Anfälle grundsätzlich von der selben Stelle des Gehirns ausgehen.
Eine neuartige Therapiemöglichkeit besteht in der Implantation eines Schrittmachers in das Gehirn. Dieser Schrittmacher sendet elektrische Impulse an einen bestimmten Nerv. Dieser Nerv kann dann über seine hemmenden Eigenschaften die Frequenz der Anfälle senken. Diese Art der Therapie ist so neu, dass sie im Moment nur in wenigen Zentren Deutschlands durchgeführt wird. Ihr Arzt informiert Sie, welche Möglichkeit der Therapie für Sie in Frage kommt.
Tritt akut ein Anfall auf, sollte grundsätzlich bei jedem ersten Anfall der Notarzt gerufen werden. Nur er kann beurteilen, ob es sich wirklich um einen epileptischen Anfall handelt. Außerdem werden im Krankenhaus schnellst möglichst notwendige Untersuchungen, wie ein EEG durchgeführt.
Ist eine Epilepsie schon seit längerem bekannt, muss nicht bei jedem Anfall der Notarzt gerufen werden. Hier reicht es häufig aus den Krampfenden vor Verletzungen zu schützen. Hierfür sollte alle Gegenstände aus der Umgebung weggeräumt werden. Der Krampfende darf nicht festgehalten werden. Ist der Anfall nach 5 Minuten nicht von alleine zu Ende oder ist der Betroffene gestürzt, sollte der Krankenwagen gerufen werden.
Eltern von Kindern mit Fieberkrämpfen bekommen häufig ein Notfallmedikament. Dieses Notfallmedikament hat auch einen Wirkstoff der über das GABA System wirkt. Es handelt sich meist um den Wirkstoff Diazepam. Er wird in Form eines Zäpfchens rektal eingeführt.
Die Prognose einer idiopathischen Epilepsie ist meist gut. Durch passende Medikamente und die entsprechenden Begleitmaßnahmen können viele Epileptiker ein ganz normales Leben führen. Bei einer symptomatischen Epilepsie hängt die Prognose entscheidend von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Bei Fieberkrämpfen entwickelt sich nur in ganz seltenen Fällen eine Epilepsie. Meist bleibt es bei einem Krampf.
Als Patient kann man entscheidend dazu beitragen die Frequenz der Anfälle zu senken. Am wichtigsten ist es, die Medikamente regelmäßig zu nehmen. Die meisten haben Nebenwirkungen wie vermehrte Müdigkeit und erhöhter Appetit. Diese Nebenwirkungen lassen mit der Zeit nach.
Es sollte ein geregeltes Leben mit ausreichendem Schlaf und ohne Alkohol geführt werden. Führen Sie ein Anfallstagebuch. So können sie Situationen (wie flackerndes Licht) als Ihren Anfallsauslöser entlarven und zukünftig meiden. Fahren sie kein Auto wenn Ihr Arzt es Ihnen verboten hat.
aktualisiert am 27.06.2022