Geisterbilder nach Trifokallinsen-Operation / primärer Nachstar ?

Hallo Forumsmitglieder, ich bin vor ca. 6 Wochen an beiden Augen operiert worden. Aufgrund Altersfehlsichtigkeit habe ich mich zu Trifokallinsen entschieden. Das war wohl (m)ein großer Fehler.
Neben den ja leider normalen "Halos" habe ich kurz beschrieben weit gravierendere Symptome:
Ferne: Doppelbilder (Geisterbilder) auf beiden Augen. Zahlenreihe beim Arzt: Alle Ziffern lese ich doppelt vor, da ich sie doppelt sehe.
Ansonsten starke Unschärfe zunehmend bei Kunstlicht (Einkaufsmarkt, U-Bahn).
In der Nähe unter einem Meter: Alles wie durch eine milchige Glasscheibe. Lesen und Arbeiten ist extrem anstrengend. Starke Kopfschmerzen nach nach 1-2 Stunden Arbeit.
Diagnose des operierenden Arztes: Primärer Nachstar. Gewebe ist bei mir nicht milchig nachgewachsen, sondern ist bereits bei der OP verblieben und "bricht" nun das Licht auf beiden Augen. Kann das sein?
Lasen erst nach 3-4 Monaten nach der OP.
Was meint Ihr?
Ganz liebe Grüße

Ein primärer Nachstar ist möglich, aber nicht allzu häufig. Ursache für Doppeltsehen ist häufig ein kleiner Refraktionsfehler, z.B. Restastigmatismus oder noch geringe fehlende Dioptrien. Sollte der Nachstar jetzt schon mit dem Laser behandelt werden, ist ein Tausch der Kunstlinse sehr, sehr aufwändig und schwierig. Vielleicht erstmal evtl. beim Optiker die Brillenstärke bestimmen lassen und sehen, ob damit die Beschwerden besser werden

Danke Dr. Neuhann für Ihre Antwort. Ich werde erst einmal beim Optiker die Brillenstärke (die wollte ich ja vermeiden) bestimmen lassen.
Die Information, dass ein Tausch der Trifokallinsen durch die Nachstar-Behandlung praktisch unmöglich ist, habe ich schon hier gelesen. Aber, dass ich mir hier einen Weg verbaue, war mir nicht so bewusst.
2 Symptome sind mir noch aufgefallen, die ich noch nicht geschrieben habe. Vielleicht haben Sie oder jemand anderes hier eine Erklärung dazu:
1) Im direkten Sonnenlicht (z.B. im Garten) erscheint alles wesendlich klarer und ich kann lesen (z.B. eine Zeitung) ohne Probleme. Gehe ich wieder ins Zimmer, verwimmt alles sofort und lesen geht nur mit "Weißschleier".
2) Setzte ich testweise meine alte PC-Arbeitsplatzbrille (+0.75) auf, kann ich nichts mehr lesen. Aber auf die Entfernung wird alles viel klarer. Ein Großteil der Doppeltbilder wird auch viel weniger.
Liebe Grüße Andreas

Im Sonnenlicht verkleinert sich die Pupille und vermutlich wandert dabei die optische Achse, sodass sie mit dem zentralen Teil der MIOL klar in die Ferne sehen. Erweitert sich die Pupille, verändert sich auch die optische Achse und alles ist wie gehabt. Also lohnt es sich zu warten. Mutter Natur bzw. ihre zentrale Steuerung hat das längst kapiert und muss nun das langsam anpassen. Vor 8-12 Wo würde ich nichts machen lassen, allenfalls die fehlenden Dioptrien korrigieren lassen. Wenn sie dann die Brille weiterhin stört, lässt sich dies nach 3-6 Monaten relativ leicht nachkorrigieren. Geduld ist angesagt. Viel Erfolg