Loch in der Nasenscheidewand

Hallo,
mein Vater, 86 Jahre ALT, hat sehr häufig aufgrund eines Loches in der Nasenscheidewand Nasenbluten, muss in die HNO-Klinik, wo die Blutungen dann meist durch Veröden gestillt werden. Oftmals behält man ihn ein zwei Tage zur Beobachtung. Seitens der Klinik wurde jetzt empfohlen, in der Nase eine Prothese einzusetzen. Dazu müsste zunächst unter Narkose ein Abdruck gemacht werden, um dann entsprechend Silikon einzusetzen. Meine Frage: wie aufwändig ist diese Operation, mit welcher Dauer Krankenhausaufenthalt ist dieser Eingriff verbunden und vor allem: ist es überhaupt ratsam, einen 86jährigen diese OP zuzumuten?
Viele Grüße
Elisabeth

Hallo,

prinzipiell ist das Nasenbluten im Rahmen von sogenannten Septum-Perforationen ein häufiges Problem. Wenn dies mit immer wieder erforderlichen Verödungen und wiederholten Klinikaufenthalten verbunden ist, ist es natürlich allein dadurch für Ihren Vater belastend. Somit ist es sicherlich ratsam, hier eine Lösung anzustreben.
Optionen gibt es nun verschiedene. Eine mögliche Variante besteht in der Anpassung eines sog. „Septum-buttons“. Das Prinzip besteht in dem Verschluss des Lochs in der Nasenscheidewand durch in der Mitte (also durch das Loch) verbundene, die Lochränder überragende Kunststoff- bzw. Silikonplättchen. Je nach Größe, Ausdehnung und Figur der Perforation bleibt hierfür manchmal nur die Möglichkeit, individuell angepasste Buttons nach Abdruckname anzupassen. Die geschieht in örtlicher Betäubung oder Narkose, wobei der Eingriff selbst (bis auf die Narkose) atraumatisch und wenig belastend ist. Alternativ kann bei kleineren und mittleren Perforationen auch ein Button „von der Stange“ genommen werden, der meist in wenigen Minuten in örtlicher Betäubung einzusetzen ist. Sprechen Sie doch die Kollegen vor Ort nochmals auf diese Alternative an, je nach Gegebenheiten würde ich dieser Variante bei meinem eigenen 86jährigen Vater bevorzugen.
Des weiteren Stehen auch operative Techniken zur Verfügung, um die Situation zu verbessern ohne einen Button zu benötigen. Diese sind in aller Regel aber traumatischer, aufwändiger und invasiver als eine Buttonanpassung.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Dr. Kastl

Sehr geehrter Herr Dr. Kastl,
herzlichen Dank für Ihre verständliche Erklärung und Einschätzung der Situation.
Dann wird es wohl unumgänglich sein, nach seiner Akutbehandlung in der HNO in Homburg heute Morgen hat man ihm gleich einen OP-Termin vereinbart. Da das Loch in der Nasenscheidewand wohl etwas größer ist, muss erst ein Abdruck gemacht werden, um danach einen passenden Button einzusetzen (so habe ich das vorerst verstanden, werde aber den Kontakt zu den Ärzten vorher nochmal suchen.)
Also vielen Dank für die schnelle Antwort und viele Grüße
Elisabeth

Hallo elisabeth234,
in Homburg ist Ihr Vater gut aufgehoben. Man kennt sich dort mit der individuellen Anpassung sehr gut aus. Außerdem arbeitet die Klinik mit einem hervorragenden Anaplastologen zusammen, der den Button passgenau herstellen wird!
Alles Gute für Ihren Vater und Sie
Ihr Dr Michael Schedler