Halszysten bilden sich anlagebedingt, also noch in der Zeit, in der der Fötus sich in der Gebärmutter entwickelt. Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Die nässenden Verbindungen zwischen diesen Hohlräumen und auf der Hautoberfläche nennt man Fisteln. Gelegentlich tritt aus den Fisteln Sekret aus, dadurch können Entzündungen entstehen.
Leider sprechen die Halszysten und -fisteln nicht dauerhaft auf konservative Therapien mit Medikamenten oder einer Punktion (Entfernen von Flüssigkeit über eine Hohlnadel) an. Die Entzündungen treten immer wieder auf und verschwinden nicht von alleine. Von daher ist es sinnvoll, Halszysten oder -fisteln immer operativ zu entfernen.
Zysten am Hals befinden sich entweder median (in der Mitte) oder lateral (seitlich) entlang des Kopfnickermuskels. Sie treten häufig bei Kindern auf, können aber auch jede Altersgruppe betreffen. Seitliche Zysten entzünden sich häufiger, schwellen an und schmerzen. Im schlimmsten Fall können sie vereitern und einen Abszess bilden. Ganz selten kann sich aus Zystengewebe ein bösartiger Tumor entwickeln.
Eine laterale Hautzyste lässt sich mit dem bloßen Auge erkennen. Der Laie denkt eher an geschwollene Lymphdrüsen. Um eine eindeutige Diagnose zu haben, sollte bei Verdacht auf Fisteln eine Ultraschall-Untersuchung durchgeführt werden.
Die Operation geschieht oft schon im Kindesalter. Der OP-Termin kann vorher geplant werden, doch sollte nicht zu lange gewartet werden. Wenn die Zyste noch entzündet ist, führt der behandelnde Arzt zuerst eine Behandlung mit Antibiotika durch, bis die Entzündung verschwunden ist. Danach wird die Zyste operativ entfernt. Je nach Sitz der Zyste kann die Operation 45 Minuten bis zu zwei Stunden dauern. Es kann nur ein Schnitt nötig sein oder mehrere Schnitte, um die Fistel zu entfernen. Wenn es sich um eine mediane Halszyste handelt, besteht die Möglichkeit, dass noch ein Teil des Zungenbeins entfernt werden muss.
Bei diesem Routineeingriff wird die laterale oder mediane Zyste komplett entfernt. Eine intensive Nachsorge ist nicht nötig. Sollten nach der Operation trotzdem Rötungen oder Schwellungen auftreten, ist anzuraten, so schnell als möglich einen Arzt aufzusuchen. Halszysten und -fisteln sind zwar schmerzhaft und lästig, lassen sich aber leicht operativ entfernen.
aktualisiert am 08.04.2019