Normalerweise sind Halszysten und Halsfisteln eine schmerzlose und ungefährliche Angelegenheit. Die häufigeren Zysten an der Außenseite des Halses verursachen keine Atem- oder Schluckbeschwerden. Bei den mittigen, vorderen Halszysten ist das nur bei sehr großen Befunden der Fall.
Zu Problemen kommt es, wenn sich die Halszysten und Halsfisteln entzünden. Das kann mitunter sehr schmerzhaft sein, zu Schluckbeschwerden und Fieber führen. Außerdem kann in die Entzündung das umliegende Halsgewebe mit einbezogen werden oder sich sogar eine Sepsis (Ausbreitung der Erreger über das Blut im ganzen Körper) entwickeln.
In äußerst seltenen Fällen kann sich die Zyste oder Fistel bösartig verändern. Ein bösartiger Tumor aus einer medianen Halszyste entsteht fast nie. An der lateralen Zyste kommt es in vereinzelten Fällen zu einem Lymphom-Befall (Ableger von Lymphdrüsenkrebs).
Eine Halsfistel oder -zyste verschwindet nicht von alleine. Die Entfernung der Flüssigkeit über eine Spritze (Punktion) oder eine Antibiotika-Behandlung (bei einer Infektion) schaffen nur vorübergehende Erleichterung. Nach einer Punktion füllt sie sich relativ schnell wieder mit Flüssigkeit und vergrößert sich weiterhin. Auch besteht nach einer abgeklungenen Entzündung die Gefahr einer erneuten Infektion.
Zysten neigen dazu, mit der Zeit größer zu werden. Eine Entfernung ist ratsam, mitunter schon aus optischen Gründen. Bei einer Operation sollte die Zyste mitsamt der eventuell bestehenden Fistel mit ihren Gängen immer komplett entfernt werden. Ist das nicht der Fall, besteht die Möglichkeit, dass sie sich neu bilden kann, also rezidiviert. Der darauf folgende Eingriff ist etwas komplizierter als bei einer neu entstandenen Fistel, da das umgebende Gewebe bereits vernarbt und verwachsen ist.
Bei einer Halszysten-OP bestehen im Wesentlichen die üblichen Gefahren, die ein chirurgischer Eingriff mit sich bringt. Bei der Entfernung einer Halszyste und -fistel handelt es sich um einen Routineeingriff. Die Erkrankung ist zwar relativ selten, lässt sich aber gut behandeln.
In der Regel sind Halszysten und Halsfisteln völlig ungefährlich. Trotzdem werden nach dem Eingriff Gewebeproben eingeschickt, um ganz sicherzugehen, dass sie sich nicht bösartig verändert haben.
Eine ausgedehnte Nachsorge ist nach einer Entfernung meist nicht nötig. Sollten allerdings Rötungen oder Schwellungen am Hals des Patienten auftreten, so empfiehlt es sich, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.
aktualisiert am 18.04.2018