Die Kirlianfotografie wurde 1937 durch das russische Ehepaar Semjon und Valentina Kirlian durch einen Zufall entdeckt und in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts ausgearbeitet. Ähnliche Phänomene wurden jedoch schon in den vergangenen Jahrhunderten durch mehrere Forscher beobachtet.
Die Kirlianfotografie ist eine Methode der Darstellung der Aura eines Menschen mittels fotografischer Aufnahmen, die in der Alternativmedizin zur Diagnostik genutzt wird. Synonyme für die Kirlianfotografie sind Hochspannungsfotografie und Koronafotografie. In den letzten Jahrzehnten ist die Methode besonders im osteuropäischen Raum stetig verbessert worden.
Das Bild wird bei der Kirlianfotografie durch eine Platte aus Metall, die unter Hochspannung gesetzt wird, erzeugt. Zwischen dem Objekt und der Platte befindet sich ein lichtempfindlicher Film. Die Belichtungszeit beträgt meist etwa fünf Sekunden. Durch die Kirlianfotografie wird die Leitfähigkeit eines Objektes in seinen einzelnen Bereichen sichtbar gemacht. Man erkennt um das Objekt herum eine sogenannte Korona, also einen Kranz, der elektrische Phänomene sichtbar macht. Es ergeben sich bei der Kirlianfotografie Aufnahmen, die auf verschiedene Weise gedeutet werden können. Zunächst erkennt man den Zustand verschiedener Körperfunktionen. So sollen sogar Infektionen und verschiedene Formen von Krebs erkannt werden können. Vereinfacht kann man sagen, dass der körperliche Zustand um so besser ist, je größer die umgebende Korona ist.
Oftmals wendet man die Kirlianfotografie an den Stellen an, bei denen die Meridiane aus der traditionellen chinesischen Medizin, also die angenommenen Energieleitbahnen bei der Akupunktur, analysiert werden können, häufig an den Finger- und Fußzehenkuppen. Diese spezielle Anwendungsform, die auch Energetische Terminalpunkt-Diagnose genannt wird, wurde von Peter Mandel entwickelt. Teilweise wird aber auch davon ausgegangen, dass die Erscheinungen bei der Kirlianfotografie die Aura des Menschen und somit seine seelischen Vorgänge widerspiegeln. Es bestehen noch weitere Ansätze zur Erklärung der Kirlianfotografie.Viele Vorgänge des Körpers spielen für das Resultat bei der Kirlianfotografie eine Rolle. Veränderungen im Hautwiderstand, in der Durchblutung, in der hormonellen und nervlichen Stimulation, und sogar Alkohol, Rauchen und Medikamente verändern die Aufnahmen. Auch der Tagesrhythmus beeinflusst das Bild, das bei der Kirlianfotografie entsteht. Häufig eingesetzt wird die Kirlianfotografie, um verschiedene Krankheiten und ihre Ursachen ausfindig zu machen und Therapieerfolge zu kontrollieren. Auch für eine längerfristige Beobachtung von Geschehnissen im Körper kann eine Kirlianfotografie genutzt werden.
Der Sinn und der Nutzen der Kirlianfotografie ist stark umstritten. Ein Kritikpunkt ist die mangelnde Reproduzierbarkeit der Aufnahmen.
Nicht einer Kirlianfotografie unterziehen sollten sich Träger eines Herzschrittmachers, da der angewendete elektrische Strom dessen Funktion beeinträchtigen kann. Auch bei anderen Menschen mit ausgeprägter Herzschwäche sollte auf die Kirlianfotografie verzichtet werden. Selbstverständlich darf man die unter Spannung stehende Platte nicht berühren. Abgesehen von ihrem Einsatz in der alternativen Medizin weisen die Bilder, die bei der Kirlianfotografie angefertigt werden, eine besondere Ästhetik auf, so dass die Kirlianfotografie auch eine moderne Kunstform darstellt.
Letzte Aktualisierung am 16.02.2022.