Das MERS-Coronavirus entstammt höchstwahrscheinlich aus dem Mittleren Osten. Dort sind bisher auch die weitaus meisten Erkrankungsfälle aufgetreten. Die Erkrankung MERS (Middle East Respiratory Syndrome) führt zu gefährlichen Atemwegsinfekten, die zu Komplikationen führen können und in bis zu 40 Prozent der Fälle tödlich verlaufen. Insbesondere wird es für Patienten mit Vorerkrankungen bedrohlich. Am häufigsten ist die MERS-Erkrankung bisher in Saudi-Arabien vorgefallen. Doch viele weitere Länder in der Region sind betroffen.
Reisende müssen wissen, dass in diesen Ländern MERS-Viren im Umlauf sind und es ein gewisses Risiko gibt, sich anzustecken. Das Risiko gilt für normale Reisende im Allgemeinen aber als klein. Das Auswärtige Amt beziehungsweise die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprechen keine Einschränkungen für Reisen in den Mittleren Osten aus.
Jedoch sollten Menschen, die in die Gegend reisen, unbedingt auf Verhaltenshinweise zur Sicherheit vor MERS achten.
Der Kontakt mit Tieren wie vor allem Dromedaren oder Kamelen sollte vermieden werden (z. B. auf einem Markt oder in der Landwirtschaft). Auch bei Produkten der Tiere wie Kamelmilch oder Dromedarmilch sollte Vorsicht walten. Die Milch sollte nicht getrunken werden, Fleisch von Kamelen/Dromedaren (sofern es nicht komplett gar ist) sollte nicht gegessen werden. Außerdem sollte kein Urin der Tiere getrunken werden. Bei Fledermäusen wird davon ausgegangen, dass sie die Viren ebenfalls verbreiten können, so dass auch hier Vorsicht gelten sollte.
In den betreffenden Ländern sollte Abstand zu Menschen gehalten werden, die an einem Atemwegsinfekt leiden.
Die Hände sollten regelmäßig und gründlich gewaschen werden. Unbedingt sollte ein Händewaschen erfolgen, wenn ein Kontakt zu erkrankten Personen bestand oder wenn Tiere (insbesondere Dromedare/Kamele) berührt wurden. Ist ein Kontakt zu Erkrankten unumgänglich, sollten Schutzmaßnahmen streng beachtet werden wie das Tragen von Handschuhen, Mundschutz und Schutzbrille.
Sollte sich bei oder nach dem Aufenthalt im Mittleren Osten eine Atemwegserkrankung ausbilden, muss diese gegebenenfalls abgeklärt werden. Besonders bei einer starken akuten Erkrankung, die den Patienten im Alltagsleben einschränkt, müssen Maßnahmen erfolgen. Eine Untersuchung durch einen Arzt muss geschehen und das Gesundheitsamt muss in Kenntnis gesetzt werden. Da die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen bis zu zwei Wochen betragen kann (Inkubationszeit), gelten die Maßnahmen bei einer Erkrankung, die bis zu 14 Tage nach dem Zurückkommen von der Reise auftritt. Außerdem sollte bei einer eintretenden Atemwegserkrankung gehandelt werden, die nach dem Kontakt zu einem Reiserückkehrer aus dem Mittleren Osten eintritt.
Um andere Personen nicht anzustecken, sollten Erkrankte weitere Verhaltensregeln einhalten. Husten und Niesen sollten nur bei vorgehaltenem Papiertaschentuch erfolgen, alternativ kann der Unterarm oder der Ellenbogen vor den Mund gehalten werden. Häufiges Händewaschen ist auch hier notwendig. Betroffene sollten auch keine (erneuten) Reisen vornehmen, so lange die Erkrankung noch besteht, und nicht unnötig unter Leute gehen.
Da die Krankheit MERS vor allem bei Menschen mit anderen Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), chronischen Nieren- oder Lungenerkrankungen oder einer Immunschwäche schwerwiegend verlaufen kann, müssen Betroffene ganz besonders aufpassen. Das gilt auch für Menschen, die Medikamente einnehmen, die gezielt das Immunsystem schwächen (Immunsuppressiva). Die Vorsichtsmaßnahmen unterscheiden sich jedoch prinzipiell nicht von denen, die ansonsten gesunde Menschen einhalten sollten.
aktualisiert am 26.08.2019