23.08.23 - Die Affenpocken, inzwischen in Mpox umbenannt, breiten sich in Europa wieder aus. Nach einem Anstieg der Infektionen im Frühjahr 2022 wurden dem RKI etwa 3.700 Fälle übermittelt. Von Anfang 2023 bis Juli 2023 ebbten die Fallzahlen vollständig ab. Jetzt im August trat die Infektion wieder vereinzelt auf.
Das Orthopoxvirus simiae (Monkeypox virus, MPXV) ist der Erreger der „Affenpocken“ und mit dem Pockenvirus verwandt. Der Name "Affenpocken" rührt daher, dass das Virus zuerst bei Affen nachgewiesen wurde. Es wurde aber auch schon bei Nagetieren, z.B. Hörnchen, beobachtet. Das Virus ist vor allem in afrikanischen Ländern verbreitet. Die Krankheit gilt als Zoonose, als Infektion, die ursprünglich vom Tier auf den Menschen übertragen wurde. Dies geschieht z.B. durch Bisse, Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder den Verzehr infizierter Tiere.
Nur 1% der Fälle betrafen bisher Frauen oder Jugendliche im Alter von 0 bis 16 Jahren. Die meisten Infektionen sind auf Intimkontakte zwischen Männern zurückzuführen. Warum das so ist, konnte noch nicht abschließend geklärt werden.
Infektionswege sind
Als Schutz werden ähnliche Maßnahmen wie bei sexuell übertragbaren Krankheiten empfohlen. Im Krankenhausbetrieb oder auch im Haushalt mit Erkrankten sind weitergehende Hygienemaßnahmen erforderlich: Der Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder auch abgefallenen Krusten von abgeheilten Bläschen oder Schürfwunden ist zu vermeiden.
Die Inkubationszeit (Phase zwischen der Übertragung des Virus und dem Ausbruch der Krankheit) beträgt 4 bis 21 Tage. Das Virus dringt durch kleinste Haut- oder Schleimhautverletzungen in den Körper ein. Auch die oberen Atemwege bei sehr engem Kontakt (Tröpfcheninfektion) kommen als Ansteckungsweg in Frage.
Hautveränderungen sind ein erstes mögliches Anzeichen: Pusteln, Bläschen, große Wunden können im Gesicht und überall am Körper auftreten, auch im Anal- und Genitalbereich. Sie jucken und schmerzen. Hinzu kommen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Glieder- oder Kopfschmerzen, Lymphknotenschwellungen, allgemeine Abgeschlagenheit.
Im Vergleich zu anderen Viruserkrankungen kommt es bei Mpox nur äußerst selten zu gefährlichen Komplikationen oder Langzeitfolgen. Auch das Sterblichkeitsrisiko ist im Vergleich zu anderen Viruserkrankungen gering. Trotzdem kann die Erkrankung schwer verlaufen und auch Narben hinterlassen.
aktualisiert am 23.08.2023