Eine Hautverletzung oder Wunde ist ein geschädigter Bereich der Haut. Hautverletzungen entstehen in den meisten Fällen wegen einer mechanischen Einwirkung. Sie können aber auch aufgrund einer Erkrankung bestehen, was unter anderem bei einem Geschwür (Ulcus) der Fall ist. Die Verletzung kann unterschiedlich tief und unterschiedlich stark ausgedehnt sein.
Die Haut muss als Barriere zwischen dem Körper und der Umwelt viele Aufgaben erfüllen. Sie bietet Schutz vor Belastung, schädlichen Stoffen und Krankheitserregern, hilft dabei, die Körpertemperatur beizubehalten, und signalisiert dem Körper Schmerzen, Druck und Hitze oder Kälte. Eine Wunde beziehungsweise Hautverletzung beeinträchtigt dies alles mehr oder weniger stark und darf deshalb nicht als Nebensache abgetan werden.
Eine Verletzung der Haut kann verschiedene Gründe haben. Die einzelnen Arten von Verletzungen entstehen oft durch charakteristische Hergänge.
Die Haut besteht aus der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis). Die Oberhaut (Epidermis) bildet von unten immer wieder neue Zellen. Sie gelangen immer weiter nach außen, verhornen und fallen schließlich ab. Die Lederhaut enthält viel Bindegewebe und macht die Haut widerstandsfähig, aber auch elastisch. Durch die Lederhaut ziehen auch Nerven und Sinnesorgane wie Berührungs- und Schmerzrezeptoren. Die Unterhaut enthält im Wesentlichen Fettgewebe, ebenfalls Bindegewebe sowie Blutgefäße. Diese Schicht schützt unter anderem vor Kälte und speichert Energie für den Körper.
Eine Schürfwunde entsteht durch mehr oder weniger parallele Reibung einer rauen Oberfläche auf der Haut. Die Schürfwunde hat oftmals einen Sturz als Ursache, bei dem die Haut auf dem Boden entlangschrammt, beispielsweise auf Asphalt oder in einer Sportstätte. Ein weiterer typischer Hergang ist die Reibung durch schnelles Abrutschen an einem Seil.
Eine Platzwunde wird auch Riss-Quetsch-Wunde genannt und hat als Ursache eine stumpfe oder ziehende Gewalteinwirkung. Sie entsteht insbesondere an Stellen, bei denen die Haut relativ dünn über Knochen liegt, z. B. am Kopf (Schädel). Die Haut wird durch die Gewalt zusammengedrückt und platzt auf, so dass es zu einer Wunde kommt.
Eine Schnittwunde wird durch scharfe Kanten und Materialien verursacht. Messer und Glasscherben können beispielsweise Schnittverletzungen verursachen, auch Papierkanten können zu kleinen Schnittwunden führen. Schnittwunden können sehr tief sein und führen eine starke Blutung herbei, wenn tiefere Gefäße verletzt sind. Des Weiteren verletzen sich manche Menschen selbst, z. B. bei psychischen Erkrankungen wie einem Borderline-Syndrom. Der Schmerz durch das Schneiden in eigene Körperteile verschafft ihnen Erleichterung bei starken seelischen Anspannungen.
Eine Stichwunde ist durch das Eindringen eines spitzen Objekts in die Haut bedingt wie etwa durch einen Nagel, auf den jemand tritt. Je nach dem Gegenstand kann die Verletzung sehr tief ins Körperinnere gehen und verschiedene Organe betreffen. Mit der Stichwunde verwandt ist die Pfählungsverletzung.
Eine Bisswunde wird durch einen Tierbiss verursacht. Bisweilen beißen auch Menschen andere Personen. Ebenfalls durch andere Lebewesen werden Kratzwunden verursacht.
Zu den möglichen Hautverletzungen gehören auch Blasen. Blasen (lateinisch: Bullae) bilden sich nach einer starken Reibung oder an einer Druckstelle, wenn sich höhere von tieferen Hautschichten ablösen. Flüssigkeit (Gewebswasser, Blut) dringt dort ein und füllt den Hohlraum aus. Die Tiefe der Blasenbildung lässt mehrere Arten von Blasen unterscheiden: Subkorneale Blasen (unter der verhornten Schicht der Oberhaut), intraepidermale Blasen (liegen innerhalb der Oberhaut) und subdermale Blasen (unter der Haut). Der wohl den meisten bekannte Hergang ist eine starke Belastung beim Laufen in neuen oder unbequemen Schuhen oder bei einem langen Marsch. Blasen können aber nicht nur am Fuß auftreten und z. B. auch die Folge von Hitze sein.
Alle Hautverletzungen sind Schädigungen des Hautgefüges, sie sehen aber teilweise sehr unterschiedlich aus. Hergang, Schwere und der Ort am Körper bestimmt darüber, wie eine Verletzung aussieht.
Bei einer Schürfwunde ist eine Gewebeschicht auf der betroffenen Fläche abgerieben. Die Wunde ist unregelmäßig (sie kann auch aus vielen kleinen Wundbereichen bestehen) und verschieden tief, manchmal ist nur die oberste Schicht der Haut betroffen und es kommt noch nicht einmal zu einer Blutung. Bei einer nennenswerten Schürfwunde blutet es jedoch, oft tritt dabei nicht besonders viel Blut aus. In der Regel schmerzen Schürfwunden stark und unangenehm. Schmutz ist in vielen Fällen eingedrungen, beispielsweise Staub und Dreck vom Straßenbelag oder einer Aschenbahn. Eine Rolle kann auch die Hitze durch die Reibung beim Scheuern auf der Oberfläche spielen. Daher gibt es bisweilen Anzeichen, die für eine Verbrennung stehen. Die Schürfwunde heilt problemlos und führt nicht zu einer Narbenbildung, da nur die oberen Schichten verletzt wurden.
Die Platzwunde (Riss-Quetsch-Wunde) findet sich typischerweise an Hautstellen, unter denen nicht allzu tief ein Knochen oder ein Knorpel liegt. Dazu gehören z. B. Stirn, Nase und Schienbein. Die Platzwunde hat häufig unregelmäßig geformte Ränder, die Haut kann zerfetzt sein und abgestorbenes Gewebe kann zu finden sein. Unter den Rändern können sich regelrechte Taschen bilden. Eine Riss-Quetsch-Wunde kann auch tief sein. Heftige Blutungen sind möglich, insbesondere am Kopf. Oft blutet es aber eher mäßig stark. Verletzungen von darunterliegenden Arterien führen zu pulsierenden Blutungen, bei denen hellrotes Blut wiederholt herausspritzen kann. Verletzte Venen lassen dunkleres Blut herauslaufen.
Eine Schnittwunde hat zumeist glatte Ränder. Sie kann aber sehr tiefgehend sein, so dass Strukturen wie Nerven, Sehnen oder Blutbahnen durchtrennt sein können. Blutungen aus der Schnittwunde sind in der Regel stark. Die Schnittwunde führt meist zu nicht ganz so ausgeprägten Schmerzen wie etwa eine Platzwunde, wird aber oft als sehr unangenehm empfunden. Infektionen ergeben sich an der Schnittwunde vergleichsweise selten, da Keime von der Blutung meist weggespült werden.
Eine Stichwunde sieht trügerischerweise von außen oft nur wie eine kleine Verletzung aus, kann aber äußerst tief gehen und eine schwere Schädigung von Gefäßen und Organen mit sich bringen. Eine Variante der Stichverletzung ist die Pfählungsverletzung. Bei der Pfählungsverletzung hat sich ein länglicher Gegenstand in den Körper gebohrt. Bei der Pfählungsverletzung oder auch bei der Stichverletzung kann der Gegenstand im Körper geblieben sein. Nach außen hin zeigt sich bei einer Stichverletzung normalerweise keine starke Blutung. Innen kann es jedoch sehr heftig bluten. Der Blutverlust und die Verletzung wichtiger Organe können lebensbedrohlich sein.
Eine Blase ist die Abhebung einer höheren Hautschicht von einer tieferen. Es zeigt sich eine mit Flüssigkeit gefüllte Hohlstruktur unter der Haut, die auch erst einige Zeit nach der Einwirkung auftreten kann (bis zu sechs Stunden später). Die Blase kann schmerzen, mit heller Flüssigkeit oder mit Blut gefüllt sein. Je nachdem, wie tief die Blase liegt, hat sie eine dünnere oder dickere Wand und kann manchmal aufgehen.
Eine weitere Art von Hautverletzungen ist die Brandwunde. Darüber hinaus können Erfrierungen und Verätzungen die Haut schädigen. Verschiedene Erkrankungen können zu chronischen Wunden führen wie z. B. Durchblutungsstörungen zu einem "offenen Bein" (Ulcus cruris). Eine offene Stelle durch länger andauernde Druckbelastung (Wundliegen) wird Decubitus genannt.
Alle Wunden bringen die potenzielle Gefahr mit sich, dass Bakterien oder andere Krankheitserreger eindringen und eine Infektion verursachen. Die Infektion an der Stelle äußert sich durch eine Rötung und Schwellung, die schmerzhaft und druckempfindlich ist. Infektionen können sich auch weiter im Körper ausbreiten und zu einer Sepsis führen, also zu einer lebensgefährlichen Streuung über die Blutbahn. Bei kleinen Wunden passiert dies äußerst selten, aber bei ausgedehnter Verletzung ist die Sepsis eine gefürchtete Komplikation. Patienten mit geschwächtem Immunsystem (z. B. durch eine Therapie mit Medikamenten wie Cortison oder durch Krankheiten) können leichter auch von kleinen Wunden eine Sepsis bekommen. Zu den Anzeichen der Sepsis gehören heftiges Fieber und Schüttelfrost, später kommt es zum Organversagen.
Die Diagnose einer Wunde beinhaltet zunächst die Betrachtung von außen. Der Patient wird gegebenenfalls vom Arzt gründlich untersucht. Der Arzt stellt fest, wie groß und tief die Wunde ist. Er beurteilt, ob wichtige Nerven, Gefäße oder Organe beschädigt sind und ob es verbliebene Fremdkörper gibt. Der Arzt fragt auch den Patienten, wie die Verletzung entstanden ist, um Rückschlüsse auf eventuelle Schäden ziehen zu können. Weiterführende Untersuchungen können notwendig werden, z. B. eine Röntgenaufnahme bei einer Stichverletzung in den Brustraum. Auch muss darauf geachtet werden, ob eine Infektion bestehen könnte. Bei Bisswunden sowie auch Kratzwunden sollte möglichen Infektionen besondere Beachtung geschenkt werden, deren Erreger mit dem Speichel an die Stelle getragen werden können.
Verletzungen der Haut sollten innerhalb von sechs Stunden behandelt werden. Je länger eine Wunde offen bleibt, desto größer ist die Gefahr einer Infektion. Prinzipiell kann sich an jeder noch so kleinen Wunde eine Infektion ergeben. Generell gilt, dass eine Wundreinigung und Desinfektion sinnvoll ist. Auch eine Blutung kann bei Wunden eine Rolle spielen und bei entsprechender Stärke, oder wenn sie lange vor sich geht, gefährlich werden.
Bei kleinen Wunden sollte sich ein Betroffener zum Arzt begeben, wenn es Anzeichen für eine Entzündung gibt wie zunehmende Schmerzen, Rötung, Schwellung, Pochen im Takt des Pulses, Eiter oder ein rötlicher Strich unter der Haut, der von der Wunde ausgeht. Sind Blutungen heftig oder nicht zu stillen, sollte ebenfalls schnell ein Arzt aufgesucht oder gerufen werden. Größere Wunden sollten ohnehin von einem Arzt versorgt werden, ebenso eine Wunde, bei der der Verdacht einer Verletzung eines Organs, wichtigen Nervs oder größeren Blutgefäßes besteht. Das Gleiche gilt auch für kleinere Wunden im Gesicht, da es dort einige Feinstrukturen gibt und eine etwaige Narbe sehr auffällig sein kann.
Zudem sollten Patienten, für die eine Wunde eine besondere Gefahr bedeutet, zum Arzt gehen. Das betrifft Menschen mit einem beeinträchtigten Immunsystem oder in einem hohen Alter. Bestimmte Medikamente können die Wundheilung beeinträchtigen oder auch ein starkes Übergewicht, da der Wundbereich durch das vermehrte Fettgewebe schlecht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Heilen Wunden nach einiger Zeit schlecht, dann sollte dies besser ebenso von einem Arzt beurteilt und behandelt werden.
Die Wundbehandlung hängt von der Schwere der Verletzung ab. Bei einer kleinen, nicht verunreinigten Wunde genügt es in der Regel, ein Pflaster aufzubringen.
Liegt eine Schürfwunde vor, wird sie erst einmal gereinigt. Da dies sehr schmerzhaft sein kann, können Betroffenen vorher Schmerzmedikamente gegeben werden. Grober Dreck und Fremdkörper werden aus der Wunde geholt. Hier kann ein Tupfer oder, für tiefe Verschmutzungen, auch eine Bürste verwendet werden. Daraufhin wird die Wunde mit einer sterilen Lösung gespült, z. B. mit einer isotonen Kochsalzlösung oder einer Elektrolytlösung. Blutet es noch stark, dann werden Mittel zur Blutstillung aufgebracht wie Hämostatika (lassen das Blut gerinnen) oder Adstringenzien (führen zum Wundverschluss). Oft werden Schürfwunden mit einem Pflaster oder einem Sprühverband versorgt, nicht so große abgeschürfte Stellen können auch offen gelassen werden. Schorf bildet sich und wenn dieser in Ruhe gelassen wird, heilt die Schürfwunde am besten. In den allermeisten Fällen verbleiben keine Narben.
Eine Platzwunde (Riss-Quetsch-Wunde) blutet oft ordentlich und deshalb wird am Anfang die Blutung gestillt. Sollte eine Arterie verletzt sein, dann muss ein Druckverband angebracht werden, um das Blut vom Ausfließen abzuhalten. Manchmal genügt dies nicht und es muss sogar der Körperteil (Arm, Bein) eine Zeitlang abgebunden werden. Die Platzwunde wird mit einem Verband versorgt, z. B. mit einer Mullbinde oder Vlieskompresse. Der verletzte Körperteil wird bei größeren Wunden hochgelagert und ruhiggestellt. Bisweilen ist eine kühle Packung sinnvoll. In der Ambulanz beziehungsweise beim Arzt wird die Wunde weiter behandelt. Auch hier werden etwaige Fremdkörper entfernt, die Wunde sauber gemacht und überhängende Fetzen werden gegebenenfalls entfernt. Die Entfernung von nicht mehr intaktem oder abgestorbenem Gewebe heißt Débridement (Wundtoilette). Bei der Gefahr einer Infektion kann es sinnvoll sein, Antibiotika auf Trägermaterialien in die Wunde einzuführen.
Bei einer Schnittwunde ist es angebracht, die Blutung zu stoppen, falls dies nicht von selbst geschieht. Bei kleineren Schnittwunden reicht es oft, eine Kompresse einige Minuten lang aufzudrücken und dann ein Pflaster aufzukleben. Eine etwas größere Schnittwunde muss meist vom Arzt behandelt werden. Die Schnittwunde wird gespült. In weniger schweren Fällen kann zur Versorgung ein spezielles Klebeband reichen, um die Wundränder zusammenzuhalten und zu ermöglichen, dass die Wunde verheilt. Mitunter wird auch Wundkleber (Gewebekleber, Fibrinkleber) verwendet. Diese Methoden erweisen sich z. B. im Gesicht oder bei Kindern als vorteilhaft. Schnittwunden werden ansonsten oft wie Operationswunden behandelt, welche im Prinzip nichts anderes darstellen. Ausgedehnte Schnittwunden werden vernäht. Die Nähte müssen nach ein bis zwei Wochen entfernt werden. Das geschieht durch den Arzt, der zugleich auch den Heilungsverlauf beurteilt.
Bei Stichverletzungen und Pfählungsverletzungen können Gegenstände im Körper stecken, diese sollten durch Ersthelfer und Laien niemals herausgezogen werden. Das übernimmt später der Arzt beziehungsweise die Operationsmannschaft. Die Gefahr besteht nämlich, dass erst durch das Entfernen des Gegenstandes schlimme Blutungen ausgelöst werden, weil Gefäße nicht mehr zusammengedrückt oder abgeschlossen werden, oder dass eine Öffnung zu tiefliegenden Körperbereichen hin besteht, in die z. B. Keime eindringen können. Manchmal kann aber ein Druckverband sinnvoll sein oder eine Polsterung, damit beim Transport nicht noch weitere Verletzungen durch den Gegenstand geschehen. Eine Stichverletzung ist oft tückisch, weil sie von außen nicht so gravierend aussieht, wie sie eigentlich ist. Oftmals wird in einer Operation der Bauchraum eröffnet, falls ein Stich dort hineinging, so dass die innerlichen Schäden eingehend gesehen und behandelt werden können.
Eine Blase an der Haut sollte dazu veranlassen, die ursächliche Tätigkeit zu beenden. Frische Blasen sollten mit einem Pflaster versorgt werden, um weitere Einwirkungen zu vermeiden. Das Pflaster sollte faltenlos aufliegen. Das Öffnen der Blasen ist vom Betroffenen zu unterlassen, denn ansonsten besteht kein guter Schutz mehr vor einer Infektion. Im Laufe der Zeit kommt es dazu, dass die Flüssigkeit vom Gewebe wieder aufgenommen wird und die Blase weggeht. Ärztlicherseits kann aber ein Anstich der Blase vorgenommen werden, wozu eine sterile Nadel verwendet wird. Bei einer geplatzten Blase sollte die Blasenhülle nicht abgezogen werden, denn auch sie schützt die Stelle noch.
Eine Brandwunde erfordert sofort eine Kühlung der Stelle, z. B. indem die Verbrennung für einige Minuten unter kühles Wasser gehalten wird. Wenn die Brandwunde klein ist und keine Entzündung vorliegt, ist keine besondere Behandlung notwendig. Eine pflegende Creme oder Brandsalbe kann aufgetragen werden. In schwereren Fällen muss ein Arzt die Verbrennung behandeln.
Jede Wunde erfordert es, dass nach einem ausreichenden Schutz vor Tetanus (Wundstarrkrampf) geschaut werden muss. Tetanus kann zu einer lebensgefährlichen Verkrampfung von Muskeln führen. Ist der Tetanusschutz des Betroffenen zu gering, dann wird eine Impfung beziehungsweise Auffrischungsimpfung vorgenommen.
Sollte eine Wunde durch absichtliche Selbstverletzung herbeigeführt worden sein, dann sollte eine psychologische Betreuung erfolgen.
Die Regel bei akuten Wunden ist eine trockene Wundbehandlung, es gibt aber auch die Möglichkeit, eine feuchte Wundbehandlung vorzunehmen. Die feuchte Behandlung wird oft bei chronischen Wunden vorgenommen. Das feuchte und sterile Milieu unter dem Feuchtverband schützt die Wunde und verhindert das Eindringen von Krankheitserregern.
Eine geschlossene Wundbehandlung bedeutet, dass die Wunde nach einer kurzen Vorbehandlung gleich verschlossen wird, z. B. durch Naht. Bei einer hohen Tendenz zu einer Infektion wird hingegen oft eine offene Wundbehandlung durchgeführt. Das betrifft z. B. Wunden, die schon lange unbehandelt offen lagen, oder schweren Biss- und Tierkratzwunden. Die Wunde wird zuerst offen gelassen und nach einigen Tagen zugenäht.
Schürfwunden, kleine Wunden, nicht zu tiefe Wunden mit glatten Rändern, nicht verschmutzte sowie vernähte Wunden haben eine günstige Prognose. Sie heilen ohne nennenswerte Narbenbildung oder mit geringen Narben ab. Tiefere, größere und unregelmäßige Wunden bilden mitunter auffällige Narben. Später ist gegebenenfalls eine Narbenbehandlung möglich.
Wunden mit Entzündungen sind schwieriger in den Griff zu bekommen als "bloße" Wunden und die Behandlung kann recht viel Zeit in Anspruch nehmen. In seltenen Fällen sind Wundheilungsstörungen so ausgeprägt, dass eine Wunde chronisch besteht.
Website der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V.
aktualisiert am 13.11.2020