Was ist ein Fadengranulom oder Fremdkörpergranulom ?

Das Wort Granulom kommt vom Lateinischen. Es bedeutet Knötchen. Fremdkörper im Organismus wie Fäden, Kunsthaare, Hyaluronsäure oder Tattoo-Pigmente können eine Abwehrreaktion des Immunsystems auslösen. Beim Fremdkörpergranulom bildet sich neues, entzündliches Gewebe knötchenartig um den vermeintlichen Fremdkörper. Es kommt zu einer Entzündungsredaktion. Der Organismus versucht das fremde Material durch Abkapseln zu isolieren und dann zu entfernen. Die Rückbildung der oft schmerzhaften Abkapselung des Gewebes dauert Wochen oder Monate. Meistens verschwinden die unangenehmen Knötchen nach einigen Wochen von alleine wieder. Manche Fremdkörpergranulome müssen durch einem chirurgischen Eingriff entfernt werden.

Ein Fadengranulom ist ein Fremdkörpergranulom, das eine Entzündung des Gewebes an einer chirurgischen Naht bildet. Um die Operationsnaht bilden sich Knötchen unter der Haut. Der Organismus reagiert mit einer Abwehrreaktion auf das verwendete Nahtmaterial. Im Bereich der Wundnaht bildet sich neues, entzündliches Gewebe, der Faden verkapselt sich. Ein Fadengranulom entsteht vor allem bei Nähten mit nicht resorbierbaren (nicht selbstauflösenden) Fäden. Diese bleiben manchmal länger im Körper und können so zu einem späteren Zeitraum noch Entzündungen auslösen.

Verzögert sich bei Wundnähten mit selbstauflösendem Nahtmaterial der Abbau der Fäden, kann sich auch hier ein entsprechendes Granulom bilden. Ein Fadengranulom bildet sich nicht immer direkt nach einem operativen Eingriff, in manchen Fällen treten Beschwerden erst später auf.

In einem Fall hat sich ein Fremdkörpergranulom erst 30 Jahre nach der stattgefundenen Operation an der Achillessehne gebildet. Warum es manchmal zu einer verzögerten Reaktion des Körpers kommt, ist nicht abschließend geklärt.

Wie erkennt man ein Fadengranulom?

Ein stechender Schmerz ähnlich eines Nadelstichs bei bestimmten Bewegungen ist ein typisches Symptom für ein Fadengranulom oder Fremdkörpergranulom. Der Schmerz sticht von innen nach außen heraus. Je nach betroffener Körperstelle nehmen die Beschwerden durch Kälte zu. Auf die Wundnaht ausgeübte Belastungen verstärken ebenfalls die Schmerzen. Im Bereich der Naht bilden sich ein oder mehrere Knoten, die oft direkt unter der Haut liegen, tastbar und verschiebbar sind. Die Größe des Granuloms variiert und ist abhängig von der Menge des entzündeten Gewebes. In den meisten Fällen stellt der Arzt durch Blickdiagnose fest, dass sich ein Fadengranulom gebildet hat.

Wie wird ein Fadengranulom oder Fremdkörpergranulom behandelt?

Fadengranulome sind unangenehm, aber harmlos, solange sich keine Entzündung bildet. Manche Fadengranulome lösen sich innerhalb einiger Wochen auf. Einige Granulome bereiten außer der Knötchenbildung keine Beschwerden. Zur unterstützenden Behandlung der Gewebeentzündung kann der Arzt eine entsprechende Salbe verschreiben.

Bei einer eitrigen Entzündung muss das Granulom umgehend entfernt werden. Eine Schwellung verbunden mit einer Hautrötung sind erste Anzeichen für die beginnende Entzündung. Ein nicht entzündetes Fadengranulom wird entfernt, wenn es dauerhaft schmerzt und den Alltag des Betroffenen beeinträchtigt. Häufig ist ein ambulanter Eingriff ausreichend, um das entzündete Gewebe des Fadengranuloms zu entfernen. Tiefliegende Fadengranulome, die sich nicht auflösen, werden ebenfalls durch eine Operation entfernt.